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DAS CITYRAD – DER TIEFEINSTEIGER

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Dieses Segment war lange Zeit das etwas brav anmutende Fahrrad mit tief heruntergezogenem Wave-Rahmen, breiten Reifen, Kettenschaltung und dem obligatorischen Einkaufskorb auf dem Gepäckträger. Doch heute haben sich stylische Stadträder in schicken Farben mit Mixte-Rahmen, Gepäckträger vorn und Scheibenbremsen hinzugesellt. Die verbindenden Elemente: Auf diese Fahrräder kann man bequem aufsteigen, sie sind praktisch, alltagstauglich und wartungsarm. Mit ihnen erledigt man den täglichen Einkauf oder die Fahrt um die Ecke, fährt vielleicht noch am Abend zum Theater. Man sitzt aufrecht – das ganze Rad ist eindeutig auf komfortables Dahinrollen in urbanem Terrain ausgerichtet. Manchmal hilft dabei auch eine gefederte Sattelstütze. Wochenendtouren sind nicht das Metier eines Citybikes. Gewichtsersparnis ist kein Thema: Um die Tiefeinsteigerrahmen stabil zu halten, sind die Rohre üppig dimensioniert. Ein großer Radstand verhilft zu einem strikten Geradeauslauf.

Die besseren Cityräder haben Nabenschaltungen mit drei bis acht Gängen. Die stufenlose Enviolo-Schaltung ist eine gute Ausstattungsvariante, aber eher selten zu finden. Cityräder sind komplett ausgestattet mit Lichtanlage, Schutzblechen und Gepäckträgern – wovon gern auch einer über dem Vorderrad angebracht sein kann. Felgenbremsen dominieren, aber auch hier kommen immer mehr Scheibenbremsen auf. Es gibt Modelle mit Nabenschaltung und Nabenbremse, was der gewohnten Bedienungspraxis älterer Radler oft entgegenkommt. Viele Modelle sind schick gestaltet mit Weißwandreifen, Ledersätteln oder Lenkergriffen aus Leder. Manche lehnen sich an französische Räder der 1950er-Jahre mit Berceau- oder Anglaise-Rahmen (siehe Seite 87) an – und verfügen doch über moderne Scheibenbremsen.

Die E-Bike-Variante eines Citybikes besitzt all diese Eigenschaften auch. Die Motoren haben üblicherweise 250 Watt mit 40 Nm. Das reicht in der Stadt völlig aus. Scheibenbremsen sind bei E-Bikes Standard und zu empfehlen – ihre Wirkung ist einfach besser als die der Felgenbremsen. Bei den Akkus geht der Trend hin zur formschöneren Integration in den Rahmen.



Tiefeinsteiger ohne E-Motor


Citybike mit Tiefeinstieg


Tiefeinsteiger als E-Bike


Tiefeinsteiger-E-Bikes im Test


Die Kategorie der Tiefeinsteiger ist bei den E-Bikes sehr beliebt. Wegen des tiefgeschwungenen Rahmens kann man gut aufsteigen, die Modelle gelten als komfortabel. Im test-Heft 6/2020 wurden die Ergebnisse für zwölf Modelle veröffentlicht. Im Praxistest überzeugten zehn Räder die Tester – aber nur vier waren so robust und sicher, dass sie mit Gut bewertet wurden, und zwar die Modelle Stevens „E-Courier PT 5“, Pegasus „Premio Evo 10“, Raleigh „Kent 9“ und der Sieger KTM „Macina Tour 510“. Beim KTM-Rad lobten die Tester die sehr guten Fahreigenschaften und den schnell aufgeladenen Akku; gemessene Reichweite: 55 Kilometer.

Tiefeinsteiger-Pedelecs

Im Jahr 2020 hat die Stiftung Warentest Tiefeinsteiger verglichen (test 6/2020). Siehe auch test.de, Stichwort „Tiefeinsteiger“.

Das Stevens-Modell empfanden die Tester bergauf wegen der Nabenschaltung als etwas schwächer, dafür fuhr es sehr leise. Reichweite unter Testbedingungen: 51 Kilometer. Das E-Bike von Pegasus überzeugte mit einem kraftvollen Motor, der den Testern aber etwas zu laut war. Reichweite: 55 Kilometer. Das Raleigh bot einen gut abgestuften Boschmotor, wirkte aber mit viel Gepäck etwas instabil. Reichweite: 52 Kilometer.

Die Akkukapazitäten lagen zwischen 500 und 540 Watt. Zwei Räder gar waren nicht brandsicher: das Kalkhoff „Endeavour 5.S Move“ und das Kettler „Paramount 10G“. Die Steckergehäuse ihrer Akkus entzündeten sich unter starker Hitzeeinwirkung, zudem gab es Materialprobleme: Das Kalkhoff hatte einen Riss an der Sattelstütze, das Fischer „Cita 6.0i“ wies einen Riss an der Bohrung der Sattelstützenklemmung auf, beim teuren Flyer „Gotour 6““ war eine Schweißnaht angerissen. Das Qwic „Premium i MN7+“ schlingerte mit viel Gepäck und zeigte einen Riss im Steuerrohr, die Modelle Falter „E 9.8 KS Wave“, Kreidler „Vitality Eco 7“ und Winora „Sinus i 9“ enthielten kritische Mengen von Weichmachern. Die Preisspanne lag bei den getesteten Modellen zwischen 2 150 und 3 500 Euro.



KTM Macino Tour 510


Pegasus Premio Evo 10


Raleigh Kent 9


Stevens E-Courier PT 5


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