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SEENTOUR IM SAUERLAND
ОглавлениеDurch das südliche Sauerland verläuft die Wohnmobiltour auf den Bundesstraßen 62 und 508 bis zur B 54, die nördlich von Siegen in die A 4 übergeht. Nach den vielen kleinen Straßen in dem Mittelgebirge tut es mal gut, ein paar Kilometer entspannt auf einer Autobahn zu fahren. Doch das Erlebnis währt nur kurz. Denn wir wechseln auf die A 45 und erreichen bei Olpe die Biggetalsperre und die Listertalsperre.
Letztere wurde nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt und feierte 2012 ihr hundertjähriges Bestehen. Die Lister, die hier mit vielen kleineren Bächen gestaut wird, entspringt nördlich von Meinerzhagen. Nach rund 19 Kilometern mündet sie in die Listertalsperre, wo ihr Weg auch schon endet. Denn auf der wasserablassenden Seite der Staumauer führt kein Fluss weiter, sondern es beginnt mit der Biggetalsperre gleich der nächste Stausee. Der Biggesee wurde Mitte des letzten Jahrhunderts gestaut und reicht bis an die Staumauer der Listertalsperre heran. Deren Staumauer ist dadurch aber keinesfalls überflüssig geworden, denn die beiden Seen haben ein unterschiedlich hohes Wasserniveau. Trotzdem sieht es bei einem Blick auf eine Landkarte so aus, als sei die Listertalsperre lediglich ein Seitenarm der Biggetalsperre.
Auf kleinen Landstraßen fahren wir in Richtung Grevenbrück, wo wir auf die B 236 nach Lennestadt wechseln. Südöstlich von Lennestadt folgt man der Beschilderung zum Panoramapark (GPS: 51.069825, 8.173774). Neben einer Sommerrodelbahn, diversen Karussells und anderen Fahrgeschäften, die ein klassischer Freizeitpark zu bieten hat, gibt es hier auch einen Wildpark mit verschiedenen Tieren.
Wer auf der Zufahrtsstraße mit ihren Serpentinen an der Zufahrt zum Panoramapark vorbeifährt, gelangt wenig später zum Wanderparkplatz am Rhein-Weser-Turm. Der Rhein-Weser-Turm (GPS: 51.072731, 8.197550) erhebt sich auf dem Westerberg in einer Höhe von rund 680 Metern und ist 24 Meter hoch. Die Planung für den Turm sah eigentlich vor, dass an der Stelle lediglich eine Schutzhütte für Wanderer und Waldarbeiter errichtet werden sollte. Doch schnell ging man dazu über, einen Turm zu erbauen. Dieser wurde nach weniger als zwei Monaten Bauzeit im Jahr 1932 fertiggestellt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Kriegsschäden beseitigt und der Turm befindet sich seither in Privatbesitz.
Der Turm bietet nicht nur einen wunderbaren weiten Blick zu den sauerländischen Bergen in der Umgebung, sondern beherbergt auch ein Wanderhotel und ein Restaurant. Zum 75. Geburtstag im Jahr 2007 wurde vor dem Turm das von einem einheimischen Künstler entworfene Kreuz der Wanderer eingeweiht. Der Name des Turms entstand übrigens durch die Rhein-Weser-Wasserscheide, die am Turm verläuft. Wasser, das am Westerberg in nordwestliche Richtung fließt, erreicht über den Fluss Hundem die Lenne und damit die Ruhr und den Rhein. In südöstliche Richtung fließen die Bäche über die Eder und damit über die Fulda in die Weser.