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Vorwort

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In meiner Kinder- und Jugendzeit war das Fotografieren zwar ein interessantes, aber doch recht aufwendiges Hobby. Da hieß es, Filme mit 24 oder 36 Bildern zu kaufen und in die Kamera einzulegen. Waren die Fotos einmal gemacht, begann das große Zittern – zumindest für mich –, während die Filme zur Entwicklung im Labor waren. Waren die Aufnahmen gelungen? Heute sind Kameras allgegenwärtig. Viele Menschen fotografieren oder »knipsen« unentwegt. Egal, wie man zu den verschiedenen Kameratypen persönlich steht, ob es nun teure Mittelformat-, Vollformat-Spiegelreflexkameras sind, spiegellose Systeme oder Handykameras, eines ist offensichtlich: Die Flut an Bildern, die wir aufnehmen, wird größer und größer.

Auf irgendeine Art und Weise müssen wir versuchen, Ordnung in das nahende Chaos zu bringen. Wir können uns beispielsweise selbst eine ausgefeilte Struktur und Dokumentation für unsere Fotos überlegen, um sie und alle relevanten Informationen dazu immer wieder leicht zu finden. Ich kann hierzu sagen, dass eine solche Disziplin für mich nicht funktioniert. Manchmal muss es schnell gehen und man kopiert die Fotos nur kurz auf den Rechner, lässt sie dann aber für eine Weile liegen. Schon ist der Grundstein zum Untergang gelegt.

Ferner fotografieren zahlreiche Fotografen immer häufiger im RAW-Format, so dass die digitalen Fotos zunächst noch entwickelt werden müssen. Es bietet sich daher an, Software für genau diesen Zweck einzusetzen. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Produkte, die uns beim Umgang mit den großen Fotomengen und deren Entwicklung helfen. Ich hatte lange Zeit das kommerzielle Produkt eines großen Anbieters genutzt und war damit auch zufrieden. Dann kam die Umstellung auf ein Abonnementsystem. Da ich nicht regelmäßig fotografiere, sondern immer wieder in Wellen, kam für mich eine solche Variante, in der ich einen monatlichen Betrag zahlen sollte, nicht in Frage.

Auf der Suche nach Alternativen bin ich vor einigen Jahren auf das Programm Darktable (DT) gestoßen. Es bietet sehr viele Optionen, die von der Verwaltung der Fotos über deren Entwicklung bis hin zu deren Weitergabe reichen. Und das alles kostenlos. Ich war beeindruckt. Der Wechsel von meiner bisherigen Software zu DT gestaltete sich anfangs nicht besonders schwer. Die Benutzeroberfläche ähnelte der des anderen Programms.

Auf den zweiten Blick war ich dann aber doch ein wenig schockiert. Jedes Menü, jedes Modul und jede Funktion waren mit einer unüberschaubaren Menge an Parametern versehen. Warum musste es so kompliziert sein?

Ich kann Sie, lieber Leser, liebe Leserin, jedoch beruhigen. Zum einen benötigen Sie für den Einstieg in DT bei Weitem nicht alle Parameter und können sich getrost auf die Standardeinstellungen verlassen. Nach einiger Zeit, wenn Ihre Ansprüche gegebenenfalls steigen, können Sie sich dann Schritt für Schritt an tiefergehende Funktionen herantasten. Zum anderen hat sich seit meiner ersten Nutzung viel getan. Gerade DT 3.0 kommt mit einer generalüberholten und, wie ich finde, deutlich aufgeräumteren Oberfläche daher als noch die Vorgängerversion.

Ich möchte Sie im Rahmen dieses Einstiegs in die großartige Software DT einführen, nehme Sie an die Hand und begleite Sie Schritt für Schritt durch die Benutzung von DT. Dabei werden Sie die Funktionen kennenlernen, die wirklich wichtig sind und die Sie wahrscheinlich benötigen werden. Da DT eine so große Vielfalt an Funktionen bietet, musste ich eine Auswahl treffen. Eine vollständige Beschreibung aller Funktionen würde den Rahmen dieser Einführung sprengen.

Bei jeder neuen Funktion vermittle ich Ihnen zunächst einige Grundlagen, bevor Sie anschließend die erworbenen Kenntnisse im Rahmen kurzer Workshop umzusetzen lernen. Nach der Lektüre des Buches sollten Sie dann in der Lage sein, Ihren Arbeitsablauf mit DT umsetzen können.

Bei ausreichendem Interesse kann ich gerne auf der Produktseite zu diesem Buch weitere Funktionen (wie etwa das Verwenden von Skripten) erläutern, die über eine Einführung hinausgehen. Bitte melden Sie sich mit Ihren Wünschen und Ihren Rückmeldungen und schreiben Sie mir eine E-Mail an mmolten127@gmail.com. Ich hoffe, Sie werden DT mindestens genauso großartig finden, wie ich es seit Jahren tue.

An dieser Stelle möchte ich mich noch beim Team des dpunkt.verlags für die Unterstützung bedanken. Ganz besonderer Dank gebührt hier Herrn Krahm für seine Geduld und seine immer sehr wertvollen Rückmeldungen. Dank gilt auch meiner Familie für die Geduld, die sie während der Erstellung des Manuskripts aufbringen musste.

Nun wünsche ich Ihnen aber viel Spaß beim Lesen und herzliches Willkommen auf der »Dunklen Seite«.

Michael Moltenbrey

April 2020

So geht das in Darktable 3

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