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Оглавление16 | Töne einer anderen Welt
Einunddreißigster Eintrag im KleinDicken
Emilio Adalgis hob seinen Kopf. »Ich war gestern vor meiner Abendbrotklausur bei Pastor Corbinian Sirotzki. Ich wollte mit ihm meine Absicht, einen Schlussstrich zu ziehen, erörtern.
Ich erzählte ihm von Knut, dem Strichedealer. Er bekreuzigte sich und wies mich an, dich zu meiden, denn du seist ein Betrüger und Verführer. Daraufhin legte ich ihm einen deiner Striche vor. Er berührte ihn und sprach mit heilbringender Stimme: ›Mein Sohn, sieh nur, wie rein er ist!‹
Da wusste ich, dass auch du, Knut Feuereis, ein Bote bist, ein Gesandter. Und du hast den Menschen etwas zu sagen.
Ich aber bin hilflos und untröstlich ob des Innenschadens, den ich in Haiko Henk angerichtet habe. Deshalb bitte ich dich, Knut Feuereis, inständig darum, auf Haiko Henk Hippelhain-Hackmanlius, den Fehlerfreien, einzuwirken, auf dass er seinen Schweigestreik brechen möge. Sage ihm, er habe seine Ziellinie erreicht. Ich bitte ihn um Verzeihung bezüglich meiner törichten Ausdrucksweise, die ihn traumatisieren musste.«
»Komm runter und lass es gut sein, Emilio!«, sagte 4H, ehe ich etwas sagen konnte. »Erzähle uns mehr von der Welt hinter dem Tor von Bedeutung, in der alles ideal zu sein scheint!«
»Mit allen Worten dieser Welt ist jene Hintertorwelt nicht vermittelbar. Euer Allgemeinbewusstsein befähigt euch nicht zum Verständnis der andersweltlichen Parallelexistenz.«
»Emilio Adalgis, das ist Unfug. Du wirst zu irgendwelchen Wesen in deiner Hintertorwelt Kontakt haben. Du wirst mit denen dort reden. Gib uns ein hörbares Beispiel deiner Sprache mit ihnen!«
Emilio Adalgis schaute auf. Er schaute jedem einzelnen fünf Momente lang in die Augen, senkte dann seinen Kopf und faltete sein Hände zu einer orthogonal zur Tischplatte aufgerichteten Breitpfeilspitze.
»Ich zähle, in Maßen Eurer Welt, zwar noch wenig an Jahren. Doch ist es mir vergönnt, zwischen Welten zu verkehren, die sich in ihren Naturen ausschließen.
Denn ich bin durch eine höhere Kraft zu einem Mittler zwischen den Welten berufen worden.
Und als Botschafter Emadapi bringe ich euch die Laute des Andersweltlichen zu Gehör.
Möget ihr nicht erschreckt sein von der Klangsimulation eines hohen Gesanges aus der Sphäre einer Welt, die euch für immer verwehrt bleiben wird.«
»Hau rein, Botschafter Emadapi, und machs nicht so spannend!«, forderte Hans A ohne Punkt Emilio Adalgis auf.
»Ruhe jetzt!«, befahl der fehlerfreie Haiko Henk. Und dann schien Botschafter Emadapi in einen Zustand der dritten Art zu gleiten.
»Was wird das denn hier, ein Gottesdienst oder wat?«, platzte der Rippenwirt in die Tonsimulation eines anderen Klanguniversums hinein.
Alle schwiegen und betroffen zog sich der Rippenwirt zurück. Und dann brach es ursonatenartig aus Botschafter Emadapi jäh heraus:
»Granborki Uhparra Ragalaps!
Granborki.
Krabunt raga Fap.
Lonni wamms Ramanntata.
Plumm packigappi Lappstraps.
Gran bran brap.
Uhparra.
Glumanti jaga wantarat.
Kirriki jamannkaka Trogall.
Uhmappara tacka paffparat.
Gran bran brap.
Ragalaps.
Lalacka lalalli Lalall.
Lawullulu Lamullumups Lalommolomm.
Katanntiti kolinntata Kanottkiki.
Gran bran brap.
Granborki Uhparra Ragalaps!«
Erschöpft glitt Botschafter Emadapis Haupt auf die Tischplatte. Seine Exzellenz, der Botschafter, schlief in seiner diesweltlichen Person des Emilio Adalgis Pingel ein.