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17 | Abgeholt und schon bezahlt

Dreiunddreißigster Eintrag im KleinDicken

Ich zog mein KleinDünnes und wählte die 112.

»Sie haben den Notruf 112 gewählt. Sie werden automatisch zur örtlichen Leitstelle vermittelt. Halten Sie bitte die Daten für den angeforderten Einsatz bereit.«

Pause.

»Integrierte Leitstelle Berlin für Feuerwehr und Rettungsdienst. Nennen Sie bitte Ihren Namen, Ihre Telefonnummer, Ort und Grund Ihres Anrufs.«

»Ja, äh, Feuereis hier. Knut Feuereis. Ich rufe aus der Rippe an.«

»Zur Rippe«, korrigierte der Rippenwirt.

»Meinetwegen aus der Zur Rippe. Die Klein-Dünn-Nummer ist sicher auf Ihrem Display. – Was meine KleinDünn-Nummer ist?

Hören Sie, ich melde einen Notfall. Über mein KleinDünnes, ach so, ja, Sie würden Handy sagen. Ich sage KleinDünnes. Aber nun machen Sie schnell. Botschafter Emadapi ist in Ohnmacht auf dem Tisch zum Liegen gekommen.«

»Welches Land?«

»Wie, welches Land?«

»Welches Land der Botschafter vertritt?« »Er sagte, er stünde in Kontakt mit einem höheren Klanguniversum. Sprechen tut er, aber fremdwortgalvanisiertes Hochdeutsch.«

»Gut. Was waren seine letzten Worte?«

»Ist das so wichtig?«

»Hören Sie, der Wagen ist unterwegs zu Ihnen. Wir müssen wissen, welche Nation er vertritt!«

»Er sagte, er sei Botschafter der Sphäre einer Welt, die uns für immer verwehrt bleiben werde. Oder so ähnlich.«

»Was waren seine letzten Worte?«

Haiko Henk reichte mir sein Mobiltelefon mit der abspielbereiten Aufnahme von Botschafter Emadapis Gemurmel.

»Wir haben seine Botschaft auf dem Mobiltelefon. Hier, hören Sie genau hin.«

Nach der Sequenz ›Katanntiti kolinntata‹ fragte die 112-Stimme: »Hat der Betroffene Alkohol getrunken?«

»Nein, der Betroffene trank keinen Alkohol. Er ist minderjährig. Kommen Sie bitte sofort!«

»Der Botschafter ist minderjährig?«

»Jawoll!«, bestätigte ich.

»Gut. Lassen wir das. Ein Arzt ist unterwegs.«

»Danke.«

Botschafter Emadapi schnarchte sanft, während das Rettungssystem der Notfallhilfe aktiv wurde.

Nur etwas später gab ich der Notärztin meine Visitenkarte und alle erforderlichen Infos über Emilio Adalgis. Sie prüfte, ob akute Todesgefahr bestand, dann trugen zwei Sanitäter den ganzkörperlich erstarrten Botschafter Emadapi in seiner unveränderten Haltung vom Tisch in den Rettungswagen.

»Wir bringen ihn ins Urban!«, sagte die Notärztin und verabschiedete sich.

Am Tisch dachten wir drei über diesen einen Jungen nach, der sich Emilio Adalgis nannte. Er war zu irreal für diese Welt und gab sich als Botschafter einer anderen Welt aus, die wir nie verstehen würden.

»Die Ärztin hat seinen Hirtenstab mitgenommen«, sagte Hans A ohne Punkt.

»Vergessen wirs. Das war alles nur ein Traum! Kommen wir zum Geschäftlichen«, sagte Haiko Henk.

»Verschieben wirs. Habt ihr nicht die Prophezeiung unseres Botschafters gehört?«, fragte ich.

»Haben wir«, sagte Hans A ohne Punkt. »Und jetzt liegt er im Urban, weil seine höhere Welt ihn fressen wollte!«

»Eine! Nicht seine! Und er ist noch ein Kind!«, widersprach ich. Haiko Henk schickte mir die Audiodatei und Hans A ohne Punkt und Haiko Henk wurden meine ersten Strichekunden.

»Warum erweiterst du nicht auf Punkte?«, schlug Haiko Henk mir vor. Ich gab Rippenotto das Zeichen zum Zahlen.

»Ist im Voraus schon bezahlt. Auf Heller und Pfennig, äh, also Cent. Von diesem Emilio! Ein ganz, ganz feiner Junge mit Benimm und wie der sprach! Wirklich außergewöhnlich. Sehr außergewöhnlich. Muss ich schon sagen. Muss ich wirklich sagen!«

KNUT

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