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Kapitel 5
ОглавлениеOffiziers-Kasino, Deck 82, D.C.S. Trafalgar, elf Tage bis zum Ziel
Für Joana und John Redfeather war es eine der ganz seltenen Gelegenheiten, bei denen sich Tochter und Vater treffen und ein paar private Worte austauschen konnten. Da der Hoch-Admiral seinen Zeitplan weitaus leichter beeinflussen konnte als der Zugführer einer Kompanie, hatte er sich mit Joana abgestimmt, um diese Zusammenkunft zu ermöglichen.
Sie saßen in dem kleinen Offizierskasino, das den Führungsoffizieren der D.C.S. Trafalgar vorbehalten war, eine Kuppel aus Klarstahl an der Oberseite des Trägerschiffes, die einen überwältigenden Rundblick in den Weltraum ermöglichte. Die Beleuchtung war stark gedämpft. Auf der winzigen Tanzfläche bewegten sich einige Paare, wobei weder das Talent noch das Geschlecht eine Rolle spielten. John hatte einen der kleinen Tische reservieren lassen und schon bestellt, als Joana eintraf. Er kannte ihren Geschmack, der sich an einfacher Kost orientierte.
„Du siehst gut aus“, begrüßte er sie und erhob sich, um ihr auf den Platz zu helfen.
„Vater, ich bin nicht gebrechlich“, meinte sie lächelnd, freute sich aber doch über diese Geste.
„Das weiß ich verdammt gut.“ Er hob entschuldigend die Hände. „Lass mir die Freude, ein wenig den Kavalier zu spielen. Diese Gelegenheiten sind für mich selten genug und außerdem ist es wieder Mode.“
„Ja, seitdem die Erde für uns zum Teufel ist.“ Sie ließ sich Wasser einschenken. „Jahrhunderte haben wir unsere frühere Heimat misshandelt und jetzt, da sie sich langsam dank unserer Abwesenheit erholt, werden alte Erdenbräuche wieder modern.“ Joana blickte auf das, was ihr Vater hatte bringen lassen. „Du hast dein Guthaben aber ziemlich geplündert.“
„Warum auch nicht? Normalerweise esse ich die übliche Truppenverpflegung, aber wir sehen uns selten genug und da wollte ich dir etwas Besonderes bieten.“
„Nun, das ist dir gelungen.“
Sie aßen langsam und sehr bewusst, denn die aufgetischten Speisen waren ein sehr seltener Genuss. Am kostbarsten war sicher das Stück Fleisch – echtes Fleisch von einem der robusten Marsrinder, von denen es nur wenige kleine Herden gab.
„Viele mögen kein echtes Fleisch“, sagte Joana zwischen zwei Bissen. „Sie ekeln sich davor.“
„Nun, die Synthomasse schmeckt sicher gleich gut, ist nahrhaft und bei ihrer Produktion fließt kein Blut.“
„Ich bin nun einmal eine echte Karnivore“, erwiderte sie auflachend.
„Sonst wärst du auch kaum zu den Sky-Troopern gegangen“, stimmte er in ihr Lachen ein. „Wie kommst du eigentlich mit deinem Captain klar? Ich hörte, er sei ein ziemlich scharfer Hund.“
„Montgomery? Er redet gerne über seine englischen Vorfahren und scheucht uns ziemlich herum.“ Sie sah bedauernd auf ihr letztes Stück Fleisch, bevor sie es aufspießte und zum Mund führte. Ihre nächsten Worte klangen ein wenig undeutlich. „Ich glaube, die Trooper mögen ihn nicht besonders. Er lässt keinen an sich ran.“
Er deutete mit dem Messer auf sie. „Das solltest du auch nicht, Jo. Der Mann hat seinen Grund dafür. Als Offizier muss er vielleicht Befehle geben, die seine Leute das Leben kosten. Es ist schwer Menschen in den Tod zu schicken, zu denen man eine persönliche Bindung entwickelt hat.“
„Würdest du mich in den Tod schicken?“
Redfeather verschluckte sich. „Ich will dir eine ehrliche Antwort geben, mein Kind, denn die hast du verdient. Ich wäre bereit, mein Leben für dich zu opfern und doch würde ich nicht zögern das deine in die Waagschale des Schicksals zu werfen, wenn es erforderlich wäre.“ Er seufzte. „All die Schiffe um uns herum und all die Menschen … Für diese Mission sind sie nur ein Mittel zum Zweck.“
Sie ergriff seine Hand und drückte sie sanft. „Ich weiß, wie du das meinst, Pa. Mach dir keine Sorgen, ich werde schon klar kommen – selbst mit Montgomery.“
Er nickte. „Du hast die Stärke deiner Mutter.“
„Sie fehlt uns beiden“, stellte sie fest. „Und ich bin sicher, sie wäre stolz auf uns.“
Er erwiderte den Druck ihrer Hand. „Ja, das wäre sie ohne Zweifel.“