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Kapitel: 5 Der nächste Tag
ОглавлениеDer nächste Tag holt mich wieder in die Wirklichkeit. Schon in aller Frühe höre ich laute Gespräche unterhalb meines Fensters. Es sind die Bauarbeiter, sie machen sich lustig über den Skelett fund. Als ich aus dem Fenster sehe, kann ich beobachten wie gerade das Grundstück abgesteckt wird. Sie stecken rote und grüne Holzlatten in den Boden. Als ich Dusche, geht plötzlich das Licht aus, da haben sie wohl eine Stromleitung gekappt. Ich höre Anneliese in der Küche fluchen. „Wenigstens bis der Kaffee fertig ist, hätten sie warten können.“ Ich rufe hinunter, „nimm doch den Gaskocher.“
Es wird bestimmt ein warmer Tag, wolkenloser Himmel und dass Thermometer zeigt bereits zweiundzwanzig Grad. Mein weißer Anzug wird wohl der richtige sein. Nichts mehr zum Frühstücken im Kühlschrank, da gibt es nur das Café um die Ecke. Als ich dort ankomme, brauch ich kein Wort mehr zu sagen, es ist immer dieselbe Zeremonie, ich nehme die Tageszeitung und schon steht mein frischer Orangensaft auf dem Tisch. Sekunden später kommt auch schon mein Frühstück. „Haben sie schon gehört?“
„Nein, was gibt es Neues?“
„Eine Wand ist eingestürzt.“
„Aha, irgendwer verletzt?“
„Nein, es war ja alles gut gesichert. Beim Rangieren ist ein Lastwagen hinein gefahren.“ „Da haben wir ja wieder Glück gehabt, dann zahlt ja die Renovierung die Versicherung.“
Da kommt gerade die Sekretärin von Giovanni vorbei, ich erkundige mich, wie es ihm in Amerika geht? „In einer Woche wollen sie zurück sein. Aber so weit ich weiß läuft alles bestens.“
„Haben sie ihm schon von dem Mauereinsturz berichtet?“
„Ja, er meinte, vielleicht währe es besser gewesen, wenn die Villa in sich zusammen gefallen währe. So hätten wir kein Problem mit dem Denkmalschutz.“
„So leicht fällt dann eine Villa auch wieder nicht zusammen.“ Als sie des Weges geht, dreht sie sich noch mal um und winkt. Eine sehr gute Kraft, denke ich.
Für den Freitag vereinbaren wir gegen Abend eine kleine Feier. Einfach nur, um uns alle besser kennen zu lernen. Francesco verspricht die beste Musik aller Zeiten. Mario stellt für uns ein Abendessen zusammen, diesmal keine Pizza. Natürlich ist er auch eingeladen. Aus dem Büro von Giovanni kommen die Sekretärinnen. Schon am Nachmittag beginnt Mario den Raum auszuschmücken. Girlanden und einige Lampions. Eine große Tischdecke, die sich bei näherer Betrachtung als ein großes Werbe-Plakat herausstellt.
Jetzt hat das Gebäude seine Einweihung bekommen. Also durch Musik, kann es auf jeden Fall nicht einstürzen, haben wir alle eindeutig festgestellt. So langsam verziehen sich die Gäste und Kollegen. Das Aufräumen übernimmt die Putzkollone. Am nächsten Morgen wache ich mit einem Kopfweh auf. Es war wohl doch nicht der beste Wein, oder es war einfach eine Flasche zu viel.
Mein Kaffee läuft bereits durch die Maschine, dass Frühstück werde ich mir auf der Terrasse richten. Jetzt werde ich endlich mal in Ruhe meine Zeitung lesen. Sie liegt bereits seit vier Tagen herum, aber ich komme einfach nicht dazu, darin zu blättern. Ich blättere wahllos in dem Heft, als es plötzlich an der Türe läutet.
Das wird schon wieder so ein Zeitungsverkäufer sein. Es läutet noch mal, diesmal recht heftig. Ich gehe zur Türe und frage, wer da ist. „Mach jetzt endlich auf, ich stehe mir schon die Füße in den Bauch.“
„Du? Ich denke, du bist in Amerika.“
„Nein, wir sind gestern mal schnell rüber geflogen.“
Angelina, ist ganz außer sich, weil sie die Treppe so schnell hinauf gerannt ist. Sie fällt mir in die Arme. „Hallo mein Schatz. Wie war es?“, frage ich sie.
„Lass mich doch erstmal setzen, dann werde ich berichten. Hast du vielleicht ein Glas Wasser?“
„Ich weiß schon, mit Sprudel.“
„Du weißt es noch?“
„Na, so lange warst du auch nicht weg.“
„Ich hab versucht dich einige male zu erreichen, aber du gehst ja nie an dein Telefon.“
„Ging ja gar nicht, ich war doch in München und auf dem Rückweg noch in Brixen.“ „Entschuldige, ich hab es einfach vergessen.“
„Erzähl doch von Amerika.“
„Also gesehen hab ich soviel wie nichts. Wir sind mit dem Taxi von einem Punkt zum anderen. Das einzige, was mir auffiel, es ist sehr schmutzig. Die Straßen haben teilweise große Löcher, man muss aufpassen, auf dem Gehweg nicht in eines zu fallen.“
„Warum machen die da nichts, es wirkt alles stark herunter gekommen?“
„Da leben wir hier in Europa ja wie im Schlaraffenland. Wir sind dann noch für drei Tage nach L.A. und haben wichtige Leute getroffen. Also rein vom Vertrieb, scheint alles geglückt zu sein. Die Amis fliegen ja auf solche Mädels.“
„Wer wird denn jetzt endgültig nach Amerika gehen?“ „Es steht immer noch nicht endgültig fest. So richtig Lust hat wohl keine von uns. Alle reißen sich inzwischen um den Europa Job.“
„Das ist ja lustig, zuerst wollen alle rüber, und jetzt?“
„Vielleicht ist ja Asien besser?“
„Wo willst du denn jetzt eigentlich hin?“
„Ja, wenn ich ehrlich bin, auch nach Europa.“
„Wo wird denn die Zentrale sein, wenn es um Europa geht?“
„Giovanni ist sich noch nicht sicher. Er denkt wohl an Mailand, aber die Svenja, versucht ihn für Rom zu begeistern.“
„Ah, sie will also auch Europa Chefin werden.“
„Ja, sie ist meine große Konkurrenz.“
„Also ihr zwei steht in der engeren Wahl.“
„Giovanni will sich nächste Woche entscheiden. Mein Gefühl sagt mir, dass er Svenja lieber in Amerika haben möchte. Sie ist mehr der Amerikanische Typ. So sprach er jedenfalls, als wir in der Hotelbar in L.A. waren.“
„Und du, ganz persönlich, was willst du denn?“
„Also, wenn er mich nach Mailand schickt, ist es mir schon Recht. Rom, kenne ich nicht, aber ich glaube, ich finde mich auch dort zurecht. Morgen kommt ein Typ von der Douglas Kette, ich soll mit ihm verhandeln. Giovanni wird sich im Hintergrund halten. Er will sehen, wie ich mich anstelle.“ „Na, dass schaffst du doch prima. Oder hast du Angst vor deiner eigenen Courage?“ „Nein, wir sind in allen Details geschult. Außerdem sitzt ein Geschäftsführer dabei. Der wird dann schon einschreiten, wenn ich Blödsinn rede.“
„Dass wirst du nicht, ich weiß, du machst das ganz toll. Zu was hast du Lust? Wollen wir zum essen gehen, oder soll ich lieber Spaghetti machen? Ich habe einen sehr guten Wein eingekauft.“
„Wenn du nichts dagegen hast, würde ich lieber Daheim bleiben. Ich war ja nur auf Achse.“
„Dann mach es dir mal gemütlich im Wohnzimmer, oder willst du noch auf die Terrasse?“
„Ich kuschle mich lieber auf die Couch.“ „Mach dass, ich richte inzwischen den Esstisch und setze schon mal Wasser auf.“ „Jetzt komm erstmal zu mir auf die Couch, ich brauche dich doch zum kuscheln. Dann erzählst du mir, was in München los war.“
Als ich sie so im Arm habe und streichle, spüre ich, dass sie mir abgegangen ist. Obwohl ich sie ja kaum kenne, bin ich mir sicher, sie könnte auf Dauer die richtige sein. Ich gebe zu, es wäre mir lieber sie ginge nach Mailand, so könnt ich sie doch viel öfter sehen. Sie beginnt mich zu kitzeln und wirft sich auf mich. „So fertig wie du sagst, bist du wohl gar nicht?“
„Sei still, meine Energie ist grenzenlos, außerdem hab ich mich so auf dich gefreut.“ Ich öffne ihre Bluse und sie reißt an meiner Hose. Schon nach wenigen Sekunden liegen wir nackt auf dem Boden. Die nachmittags Sonne scheint auf ihren Körper und lässt ihn so richtig zur Geltung kommen. Jede Rundung bekommt einen besonderen Ausdruck.
„Jetzt habe ich aber mächtigen Hunger.“, kommt es plötzlich von Angelina.
Da sich Draußen dunkle Wolken zusammen brauen, decken wir den Tisch in der Essecke. Noch zwei Kerzenleuchter und einen guten Rotwein, dann kann es mit dem Essen losgehen.
Ich berichte Angelina von einem Verkaufsprospekt, der in den nächsten Tagen zum Entwurf reifen soll.
„Also, wenn wir es mal ganz nüchtern sehen, haben wir nur eine gemeinsame Zukunft und die heißt Mailand.“
„Jetzt sitzen wir hier und reden so ernst, wo wir doch so lustig begonnen haben.“ „Ich finde aber das Thema gehört auch mal erörtert. Wir wollen zwar nichts überstürzen, aber man kann ja mal darüber reden.“, meine ich.
„Also wenn wir wirklich nach Mailand gehen, dann bin ich natürlich unter direkter Beobachtung von Giovanni. Er liebt es ohne Ankündigung plötzlich vor der Türe zu stehen und das nervt ziemlich.“ Angelina merkt, dass ich es nicht so ohne weiteres akzeptiere.
„Lassen wir das Thema, ich warte bis mich Giovanni darauf anspricht.“, meine ich.
„Dann ist es vielleicht zu spät, ich glaube er wartet darauf, dass du ihn ansprichst.“, sagt Angelina.
„Hat er etwa was zu dir gesagt?“
„Wir saßen in New York an der Bar und er sinnierte, dass er es gerne sehen würde, wenn du wieder in festen Händen wärst.“
„Ach, da schau einer an, dann schickt er dich also vor.“
„Nein, entschuldige, ich glaube ich hab es jetzt verkehrt angefangen.“
„Angelina, bitte lass uns jetzt nichts überstürzen. Du weißt doch, ich liebe meine Freiheit.“
„Ich weiß. Ich suche doch nur nach einer gemeinsamen Zukunft. Ich will dich nicht verlieren, aber auch zu nichts zwingen.“
„Was wäre denn, wenn du den Job sausen lassen würdest?“, frage ich Angelina.
„Würdest du dass von mir wirklich verlangen?“
„Verlangen sicher nicht, aber ich will jetzt mal den Spies umdrehen. Ich will mal wissen, zu welchem Zugeständnis du bereit wärest.“
„Aber ich hab doch so lange auf so einen Job gehofft. Jetzt hab ich ihn, da soll ich darauf verzichten. Willst du dass wirklich?“, fragt Angelina.
„Nein, ich beleuchte die Dinge nur gerne auch mal von der anderen Seite.“
„Jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt. Du musst mich doch auch verstehen.“ „Bedenke doch mal den Altersunterschied.“
„Wieso? Was soll das denn jetzt, willst du mich vergraulen?“
„Drängle doch nicht so. Oder stehst du mit dem Käfig schon hinter der Türe?“
„Ich glaube ich gehe jetzt. Du hast mir jetzt den ganzen Abend verdorben.“
„Nur weil ich auch mal ein Gegenargument habe, bin ich jetzt das Ekel.“
„Ach, lass es gut sein, ich gehe.“
Angelina nimmt ihre Jacke und ist auch schon zur Türe hinaus. Hätte ich sie aufhalten sollen? Sie wollte mich einfach überrumpeln, so sehe ich es wenigstens.
Es geht mir nicht aus dem Sinn. Dass war ein Totalangriff auf meine Freiheit. Dass muss ich erstmal runterspülen. Das Telefon läutet, es ist Barbara. „Was gibt es? Hast du etwa von Berlin schon die Schnauze voll?“
„Im Gegenteil, ich will, dass du kommst.“
„Was soll ich denn in Berlin? Hast du mal Richi besucht?“
„Nein, ich glaube der ist nach Hamburg gezogen, Betti hat so was erzählt. Der ist jetzt Beamter in Hamburg, ich glaube beim Bauamt.“
„Was ist denn los mit dir, du klingst so als hättest du Ärger gehabt?“ „Nein so schlimm war es auch wieder nicht.“
„Was ist los?“
„Soll ich dich besuchen kommen?“
„Das wäre jetzt keine gute Idee, wir sind hier voll im Stress.“
„Macht dich Giovanni fertig, oder ist es wieder so eine kleine italienische Schlampe?“
„Also bitte, drück dich nicht so ordinär aus.“
„Machst du in Berlin mittlerweile was, oder gammelst du vor dich hin?“
„Ich gammle und genieße Berlin.“
„Na, da bin ich aber froh. Hast du was von deinem Gehöft gehört?“
„Nein, der Anwalt hat alles geregelt, er überweist die Miete immer pünktlich, so muss ich nicht unbedingt arbeiten.“
„Und was treibt dein Schwesterchen Betti?“
„Sie hat sich kaum verändert, sie hat gerade einen jungen Mann kennen gelernt. Gestern kam ich etwas später nach Hause, da höre ich stöhnen aus dem Waschraum. Betti meint übrigens, du fehlst ihr sehr.“
„Gibt es noch ein Thema, was wir besprechen sollten? Ich sehe nämlich gerade im Fernsehen eine Sendung über historische Ausgrabungen in Italien.“
„Du willst wohl nicht mit mir reden?“, meint Barbara.
„Im Moment wüsste ich nicht, über was wir reden sollten?“
Nach diesem Gespräch schalte ich das Handy ab. Ein weiteres Glas Rotwein und einen Fernsehkrimi ziehe ich mir noch hinein, bevor ich zu Bett gehe. Am nächsten Morgen habe ich es eilig, die Baustelle wartet schon. Wir gehen den Tagesplan durch, da taucht Giovanni unverhofft auf.
„Wie läuft es?“, will er wissen.
„Sieh selbst, wir kommen gut voran. Die Wandvertäfelungen haben wir vorsichtig demontiert und zum Restaurator gebracht.“ Giovanni möchte gerne mit mir zu Mittag essen. „Halb zwei, ist das Okay?“ „Bei Mario?“ „OK!“ Er hat eine große Mappe dabei, zuerst glaube ich es sind neue Pläne, aber es sind Photos aus Amerika. Ein Bild ist toller wie das Andere, auch Fotos von Angelina sind dabei.
„So werden wir drüben auftreten. Das meiste können wir natürlich auch in Europa verwenden.“ Er legt so ganz nebenbei ein Photo von Angelina hin. „Sieht gut aus, mehr Kommentar gebe ich nicht ab.“ Er hat es natürlich ganz bewusst hingelegt.
Er will wissen, wie es steht. „Was steht?“
„Mit euch beiden.“
„Ich kenne sie doch kaum. Ich weiß noch nicht mal, woher sie kommt. Eigentlich weiß ich gar nichts von ihr. Sie sieht gut aus, ist sehr sexy. Aber das reicht doch nicht.“
Er meint, „Er sähe es gerne, wenn ich wieder eine feste Bindung hätte. Seine Familienmitglieder seien alle in festen Händen. Das ist gut für das Geschäft. So käme mehr Ruhe in den Laden.“
„Bin ich denn schon ein Familienmitglied?“
„Ja sicher, sonst würde ich mich doch nicht so für dich einsetzen, außerdem bekommst du schon bald den Familienring.“
„Den Familienring? Ich?“
„Natürlich, ich wollte ihn dir schon vor einem Jahr übergeben, aber meine Frau meinte, „Warte noch etwas! Ich will ihn noch beobachten.“
Er will noch mal auf den Familienstreit zurückkommen, aber ich winke ab. „Lass es einfach ruhen, wühle nicht alles wieder auf.“
„Du hast ja Recht. Soll die Sache ruhen.“
„Aber bezüglich einer Partnerschaft mit Angelina, da ist ja auch ihr zukünftiger Einsatzort entscheidend.“
„Geht sie nach Mailand, so können wir einen Kontakt pflegen, bei Rom sehe ich da echte Probleme.“, meine ich.
„Ich würde sie auch lieber in Mailand sehen, da habe ich die Fäden besser in der Hand. Außerdem gibt es dort schon eine Wohnung.“
„Lass dieses Thema bitte. Pass auf Giovanni, gestern haben wir uns gestritten und im Moment ist erstmal Sendepause!“
„Ja da will ich doch gerne mal vermitteln. Sie käme jetzt gleich vorbei und er müsse ja dann leider gehen. Du verstehst schon, was ich meine.“ „Ja, du alter Kuppler.“
Tatsächlich kommt Angelina in den Raum. „Hallo, bist du mir noch böse?“
„Nein, komm schon her.“ Ich umarme sie und gebe ihr einen Kuss.
Giovanni meint, „Wir würden uns ja dann beim Essen treffen. Du kannst ja Angelina mitbringen.“
Angelina spielt kleines Kätzchen. Sie will besonders lieb sein. Da wir aber auf der Baustelle sind, bin ich eher zurückhaltend. „Komm lass uns zu Mario gehen.“
Als wir bei Mario durch die Türe gehen, kommt uns schon ein großes Hallo entgegen. Mario berichtet von dem kleinen Fest was wir in der Villa hatten. Er will Angelina ein wenig ärgern und berichtet, dass ich die halbe Nacht mit einer tollen Italienerin geflirtet habe. „Hat sie ihn wenigstens mit Heim genommen?“
Mario merkt, dass sie ihn nicht ernst nimmt und setzt noch eines drauf. „Musste sie doch gar nicht, die sind in den ersten Stock, einfach nach oben verschwunden.“
„Ah, verstehe, dann ist die Mauer eingefallen.“
Mario will wissen, mit was man sie Eifersüchtig machen kann. „Mit nichts, sie liebt mich.“
„Da kannst du erzählen was du willst, ich glaube nichts.“ Sie zeigt ihm ihren neuen Ring, den ich ihr ansteckte. „Ah, dass ist die ganz große Liebe. Dass macht er bei jeder, neuen Freundin.“ Angelina macht eine Faust und pufft ihn in die Seite.
„Sei jetzt endlich still. Zeig uns jetzt unseren Tisch du Scheusal.“ Er gibt ihr einen kleinen Freundschaftskuss auf die Wange.
„Wenn ich so etwas sage, darfst du es nicht so Ernst nehmen.“
„Das weiß ich doch.“
„Giovanni wartet schon auf euch, er sitzt drüben im Erker. Da seid ihr ungestört.“ Angelina geht auf Giovanni zu und zeigt ihm stolz ihren neuen Ring.
„Brav Manfredo!“, ist sein einziger Kommentar. Er beginnt mit den Worten, „Was haltet ihr von Mailand?“
„Mailand ist schön.“, gebe ich zurück. Angelina meint, was er damit meinen würde? „Wir werden die Zentrale nach Mailand verlegen. Ist das so, wie du es wolltest?“
Er blickt mich mit ernster Miene an. „Brav, Giovanni!“ „Jetzt liegt es aber an dir, was du daraus machst.“, meint er mit einem Augenzwinkern.
Angelina meint, „Was habt ihr euch da beide ausgeheckt?“
„Ach, weißt du, Manfredo hat noch einen Koffer in Mailand, es wird Zeit ihn auszupacken.“
„Was meinst du?“
„Das soll dir Manfredo erzählen.“ Ich gehe darauf nicht ein, tue so, als gehe mich das Gespräch nichts an.
„Welche Baustelle werden wir denn in Mailand haben?“, will ich wissen.
„Du kennst sie schon, wir werden die Villa dort erweitern, sie platzt aus allen Nähten.“
„Könnte mir gefallen.“
„Du Lump“, meint Giovanni.
„Da geht nichts, ich werde dir einen Wachhund zur Seite stellen.“
„Okay, ist ja schon gut.“
„Na, da bin ich ja gespannt, was auf mich zukommt.“ Giovanni verabschiedet sich noch bevor wir bestellt haben, er muss unbedingt Heim, seine Frau würde auf ihn mit dem Essen warten.
„Ich glaube du musst mir einiges erklären.“, meint Angelina.
„Ich wüsste nicht was? Es wird Stück für Stück ans Licht kommen, das verspreche ich dir.“
Wir bestellen, Mario setzt sich an den Tisch. „Was läuft jetzt, ich habe leider zu wenig mitbekommen. Was meint Giovanni mit Mailand?“
„Mario, wir werden es dir persönlich mitteilen, wenn alles sicher ist.“
„Ich bin aber ziemlich Neugierig.“
„Dann wirst du dich zügeln müssen. Wir schweigen.“ Er bringt einen besonders guten Wein an den Tisch, „Mein Geschenk an euch beide.“ Wir stoßen auf den heutigen Tag, „Es ist übrigens der dreiundzwanzigste, das ist ein guter Tag.“
„Wer sagt dass?“
„Es gibt gute und schlechte Tage.“ „Soll das jetzt heißen, dass wir beide nach Mailand gehen?“ „So direkt kann ich das nicht sagen, aber ich gehe mal davon aus, dass Giovanni zu seinem Wort steht. So wird auch das Architekturbüro nach Mailand verlegen.“
„Du kennst ja Mailand kaum. Oder warst du schon mal da?“
„Nein nicht richtig.“
„Es ist sehr schön, es wird dir gefallen. Es ist ein sehr modernes Bürogebäude. Es wird von den beiden Söhnen geleitet. Eine Bitte, nehme dich vor den beiden Söhnen in Acht. Du bist sehr hübsch, es könnte schon passieren, dass dir einer schöne Augen macht.“
„Ich werde wegsehen, ich verspreche es. Ich gucke nur, wenn du mir schöne Augen machst.“