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Kapitel: 6 Versprochen – lieferst du mich ab?
Оглавление„Versprochen?“
„Komm, wir ziehen jetzt noch ein bisschen um die Häuser.“
„Lieferst du mich dann wieder ab, oder darf ich mit zu dir?“
„Wenn du willst, dann kommst du mit zu mir.“
Auf unserem Rundgang bleiben wir noch an einer Eisdiele hängen. Wir stellen uns jeder einen leckeren Becher zusammen. Auf dem Weg zur Wohnung, füttern wir uns gegenseitig. „Eigentlich ist es schade, wenn wir hier wegziehen sollen.“
„Das tun wir sicher nicht, es wird unsere Ferienwohnung sein. Außerdem, brauche ich ja eine Bleibe, wenn ich hier arbeite.“
„Du willst also hier und in Mailand eine Wohnung haben?“, fragt Angelina. Im Bett angekommen, meint Angelina, „Wie hätte es der Herr denn gerne?“
Wir albern herum, aber zur Sache kommen wir erst viel später. Es gefällt mir, wenn sie sich von ihrer wilden Seite zeigt. Sie ist halt einfach fast zwanzig Jahre jünger, völlig unbeschwert und unbelastet. Sie hat ständig neue Ideen im Bett.
„Leg dich jetzt bitte mal ganz ruhig neben mich.“, meint sie.
„Okay, drei Minuten!“ Dann aber muss ich lachen und die Übung ist vergessen.
„Na, du Langschläfer, kommt es von rechts.“
„Wie spät ist es denn?“
„So gegen acht. Auf jeden Fall ist es hell.“
Angelina hat sich ein Chiffontuch herumgewickelt und wirkt wahnsinnig aufregend. „Ich liebe dich, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr. Ich werde dir alle Wünsche von den Augen ablesen.“
Mit ihren Händen beginnt sie meinen Körper zu bearbeiten. Streicheln, zwicken wieder streicheln.
Sie hat sich ein sehr weiches Tuch herausgesucht um mir damit die Augen zu verbinden. Nun fährt sie mit ihrer Massage fort. Als ich zu stöhnen beginne meint sie, da haben wir doch was vergessen. Hört auf, steckt mir ihr Höschen in den Mund und bindet einen Schal darüber. Nun beginnt sie von neuem mit ihrer Arbeit.
Ich stöhne und schreie, aber niemand wird es hören. Langsam beginne ich mich wieder zu beruhigen. Sie nimmt den Schal von meinem Mund. „Entschuldige, aber ich wollte doch nicht dass es alle Nachbarn hören. Wie fühlst du dich?“
„Ich bin völlig fertig!“
„So jetzt schläfst du noch ein bisschen.“ Tatsächlich schlaf ich nochmals tief und fest ein. Als ich aufwache, habe ich das Gefühl, als hätte ich alles nur geträumt.
Angelina steht an meinem Bett und meint, „Es wird Zeit, dass du endlich aufstehst.“ Ich schaue sie etwas verdutzt an. „Wie lange bist du denn schon auf?“
„Habe mich gerade fertig gemacht. Du kannst jetzt in das Bad.“
Du hast dich heute Nacht ziemlich im Bett gewälzt. Was hast du denn geträumt.“ „Etwas ganz wildes!“
„Erzähl mal, damit ich erfahre was deine geheimen Wünsche sind.“
„Vielleicht später“, ich nehme sie in den Arm und Küsse sie.
„Willst du immer noch nach Mailand?“
„Wenn du mitkommst, sofort.“
„Nächstes Wochenende fahren wir hin.“
Nach dem Frühstück begleite ich sie noch ein Stück in Richtung der Zentrale, ich schlage den Weg zur Villa ein. Ich sehe auf die Uhr und stelle fest, dass ich mich verspätet habe. Mein Vorarbeiter kommt auf mich zu und bittet um ein Gespräch in der neuen Kantine. „Was gibt es?“ „Wir brauchen einen neuen Zeitplan. Die Betonbalken kommen mit einer Woche Verspätung, die Firma ist überlastet.“, meint er.
„Das werden wir schon hinbekommen. Wir werden die Zeit nutzen und die rückwärtige Fassade abklopfen. Der Putz ist nur noch feucht und hat ziemliche Risse.“
„Sagen sie mal Chef, Giovanni war schon hier. Er meinte, es könnte sein, dass sie nach Mailand gehen.“
„Ich glaube er hat zuviel erzählt. Ich habe gestern mit ihm über die Renovierung der dortigen Villa gesprochen. Giovanni meint, sie hätten hier alles ziemlich gut im Griff. Es würde eventuell genügen, wenn sie vierzehntägig vorbei schauen würden.“ „Was meinen sie?“
„Für mich ist es ja mit einer Gehalterhöhung verbunden, die könnte ich gut gebrauchen.“
„Anfangs würde ich noch ziemlich viel hier sein, um alles zu regeln.“
„Überstürzen sie nichts, ich wäre froh, wenn sie bleiben würden.“
„Ja, aber die Gehaltserhöhung?“
„Vielleicht bekommen sie die ja auch so. Ich werde mit Giovanni sprechen.“
Das Mittagessen, wird schon wieder mal in die Kantine verlegt. Schon wieder Pizza. Als ich abends die Haustüre aufsperre, hält mir Angelina ein Sektglas entgegen.
„Wir müssen anstoßen.“
„Hast du es geschafft?“, frage ich.
„Ja, ich bin Europa-Chefin. Der neue Geschäftssitz wird Mailand sein. Giovanni hat es vor einer Stunde bekannt gegeben. Er will später noch kurz hier vorbei kommen.“
„In unserer Privatwohnung? Das hat er noch nie gemacht.“
„Es eilt, hat er gemeint.“
Ich gehe durch den Wohnraum und öffne die Balkontüre. Eine warme Luft kommt mir entgegen, der Blick zum Meer. Soll ich das alles aufgeben?
„Du gehst ungern, hab ich Recht?“, meint Angelina.
„Wir werden die Wohnung für die Ferien nutzen, vielleicht kann ja auch mal dein Bruder hier Urlaub machen.“ „Das würdest du zulassen?“
„Er wird sich doch benehmen können?“
„Was glaubst du denn, woher wir kommen. Wir sind doch keine Baraber. Meine Eltern haben uns ordentlich erzogen.“
„Ist ja schon in Ordnung.“ Da klingelt es schon.
„Das wird er sein.“ Tatsächlich, es ist Giovanni.
„Manfredo, hast du ihr schon gratuliert?“
„Wir stoßen gerade an, komm trink einen Schluck.“
Er beginnt sofort mit dem Zeitplan. „Ab Montag wird Angelina in der neuen Zentrale in Mailand sein.“
„So schnell kann ich hier nicht weg. Wir wollen am Wochenende nach Mailand.“ „Dann kannst du sie gleich dort in der neuen Wohnung einquartieren.“
Angelina verfolgt das Gespräch mit Staunen. „Welche Wohnung bitte?“
„Hast du ihr denn noch nichts erzählt? Jetzt bin ich wohl in ein Fettnäpfchen getreten.“
Ich winke ab, „Ich werde es ihr später erzählen.“
„Diese Geheimnisse bei euch Italienern, ich hasse sie.“
„Danke, dass du mich als Italiener bezeichnest.“
„Bist du doch. Dich haben sie doch nur durch Zufall in München verloren.“
„Vom Herzen bist du Italiener.“, meint Giovanni.
Er will noch wissen, wie mein Zeitplan aussieht. „Wir haben in der Villa bestimmt noch gut und gerne einen Monat zu tun, erst dann kann die Arbeit vom Vorarbeiter übernommen werden. Du musst ihm eine Gehalterhöhung geben.“
„Wenn du es meinst, dann bekommt er sie. Drei Prozent, mehr nicht.“
Giovanni verabschiedet sich und bittet mich am nächsten Morgen in seinem Büro vorbeizusehen. Er hat es eilig, seine Frau würde warten, er ginge mit ihr in die Oper. Wir setzen uns auf den Balkon und genießen den Blick und die Luft.
„Er wird dir fehlen, dass verspreche ich dir.“
„Erzähl mal von deiner Wohnung.“, meint Angelina.
„Es ist eigentlich die Wohnung von Irmi gewesen, sie war auch in der Zentrale in Mailand. Das Haus gehört Giovanni, er hat ihr die Wohnung sehr günstig verkauft und sie hat zugeschlagen.“
Angelina beginnt von ihrer Arbeit zu erzählen. Bis spät in die Nacht erklärt sie ihre Pläne und ihr Vorgehen. Sie muss sich natürlich Respekt verschaffen. Sie ist ja noch sehr jung. Wenn sie von ihrer Zukunft erzählt, spricht sie sehr aufgeregt.
Im Bett rutscht sie ganz dich an mich heran, sie hat heute Kuschelbedürfnis, wie sie meint.
Die folgenden Tage sollte nur noch Stress sein. Es ist wie zu Irmis Zeiten. Eigentlich sieht man sich nur noch im Hausgang. Aber am Freitagabend kehrt dann endlich Ruhe ein. Angelina ist schon etwas früher nach Hause gegangen und hat einen schönen Abendtisch zusammengestellt. Sie empfängt mich mit einem Bier in der Hand.
„Wie geht es denn meinem Schatz?“, frage ich.
„Giovanni macht Druck. Die Kosten für das neue Projekt sind höher, als er gedacht hatte. Das macht ihn immer nervös. Er gibt natürlich nicht zu, dass er sich verrechnet hat. Also will er jetzt in die Werbung und die Geschäfte mit seinem Produkt früher beliefern.“
Angelina hört ihn das erste Mal fluchen. Eines der Mädchen, wird er austauschen, erzählt Angelina. Sie hat sich dass alles nicht so stressig vorgestellt. Sie braucht zu lange, bis sie versteht, was er meint. Der Marketingmanager kennt keine Pause, er hat Power für zehn.
„Freust du dich schon auf Mailand?“
„Ja sicher, ich will doch sehen, wo wir in Zukunft leben werden. Es könnte übrigens sein, dass ich noch zwei oder drei Tage länger bleiben werde. Giovanni will mich einigen Personen in der Zentrale vorstellen. Mir wäre es allerdings lieber nicht direkt in der Zentrale zu sein. Ich suche mir lieber ein Büro etwas abseits.“
„Dann kann ich dich ja gar nicht besuchen. Das ist aber schade.“
„Du sollst doch arbeiten und nicht mit mir flirten.“ Nach einem erholsamen Abend, legen wir noch unsere Sachen für die Reise zurecht. Angelina will unbedingt mit dem Maserati nach Mailand fahren.
Vor allem will sie selber damit fahren. „Ich bin übrigens ein sehr schlechter Beifahrer.“ „Ach das kenne ich, mein Papa, der meinte immer es zieht im die Zehennägel hoch.“ „Ich bat ihn, sich entspannt zurück zu legen und die Schlafbrille zu verwenden. Jetzt weißt du, was dich erwartet.“
„Vergesse bitte die Schlafbrille nicht.“
„Haben wir eine?“
„Dann nehme ich halt ein Tuch mit.“ Am nächsten Morgen, es ist der Samstag. Fahren wir sehr früh los. Ich fahre den Wagen aus der Tiefgarage. „Lass mich ruhig fahren“ meint Angelina. „Du wirst sehen, es geht.“ Tatsächlich, ich bin doch wirklich erstaunt, sie fährt ohne Ruckeln und Stottern. Kaum auf der Autobahn, sie nimmt auch noch die richtige Richtung, steigt sie auf das Gaspedal. „Das gefällt mir, der zieht ja wenigstens richtig durch.“
„Ja schon, lass bitte die anderen Verkehrsteilnehmer auch noch überleben.“
Es ist ihr Auto, schon nach einer weiteren viertel Stunde, hat sie sich völlig auf den Wagen eingestellt. Sie hätte lieber in die Formel eins einsteigen sollen, als in die Parfum Branche. „Wenn du so weiter fährst, müssen wir in Kürze tanken.“
„Wie viel braucht der denn?“
„Wenn du so weiter rast, bestimmt zwanzig Liter. Aber mach dir keine Gedanken, es bezahlt Giovanni.“
„Sieh mal, da versucht sich einer mit mir anzulegen, ich glaube es ist ein Ferrari?“ „Na, dem werde ich es aber zeigen.“
„Würde ich lieber nicht, es ist nämlich die Polizei.“
„Scheiße, sie winken. Soll ich zurück winken, oder lieber langsamer werden?“
„Lass sie mal vorbei, dann wirst du sehen, was sie meinen.“
Der Polizeiwagen setzt sich vor uns und hält die Kelle raus. „Na also, rechts ran.“ Die Herren tragen eine dunkle Sonnenbrille, Hangriff an der Pistole, so kommt der Sergeant auf uns zu.
„Hallo Signorina, haben sie Papiere für dieses Auto?“
„Wo sind die denn?“, fragt Angelina.
„Da neben dir in der Tasche der Türe.“ „Einen Moment.“ Sie reicht dem Sergeant die Mappe aus Leder, „da ist alles drinnen.“ Er öffnet es langsam, und sieht in den Wagen. „Sie sind der Papa, die Tochter darf mal fahren?“
Ich gebe keine Antwort. Er blättert in den Papieren, plötzlich tritt er einen Schritt zurück, entschuldigt sich, reicht die Mappe in den Wagen „Ich wünsche eine gute Fahrt.“
„Was ist denn jetzt passiert?“
„Er hat den Briefkopf von Giovanni gesehen.“
„Ah, so läuft das bei euch.“
„Ja sicher, was hast du denn gedacht.“
Der Polizei Wagen winkt uns vorbei, hält die folgenden Fahrzeuge kurz an und macht die Bahn für Angelina frei. Er winkt uns noch fröhlich nach. Angelina will wissen, ob Giovanni wirklich so bekannt ist. „Es ist dass Familienwappen. Da haben alle, die mit Behörden etwas zu tun haben Respekt.“
„Dann sollten wir das auf das Auto kleben.“
„Da wirst du Ärger mit Giovanni bekommen. Nur er und seine Söhne haben es auf dem Wagen.“
Angelina fährt so zügig, das wir schon kurz vor Genova sind. „Fahr mal lieber etwas langsamer, sonst rast du an der Ausfahrt vorbei.“
„Wir müssen jetzt auf die Abfahrt „Mailand“ achten. Sie ist zwar nicht zu übersehen, aber wenn man zu schnell ist, ist man daran vorbei. Da kommt das Schild, es ist die E 25.“
„Ronco, da sind wir richtig. Jetzt gehen wir es aber etwas gelassener an, sonst hast du ja von der schönen Landschaft nichts.“
„Ich liebe den Wagen, so wohl hab ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.“
„Wir sollten mal auf die Tankuhr sehen, es wird Zeit. Agip, da gibt es Benzin. Dann machen wir gleich eine Pause.“
„Was schon eine Pause, jetzt bin ich gerade so richtig drin.“
„Schluss, eine Pause!“, meine ich mit Nachdruck.
„Jawohl Papa.“
„Da hat mich doch tatsächlich dieser Polizist für deinen Vater gehalten. Frechheit!“ „Dass ist doch ein Kompliment.“ „Na ja, wenn du dass so siehst.“ Zwei Stunden noch, dann sind wir da. „Also ich versteh gar nicht, was du hast, du kannst doch locker in San Remo bleiben. Das sind gerade mal vier Stunden, die mach ich auf der linken Pobacke.“
„Du schon, aber wenn mal der Verkehr so richtig dicht ist, dann fährst du in einer Schlange ohne Ende.“
„So hab ich das noch gar nicht gesehen.“, meint Angelina.
„Du wirst sehen, wenn du mal in Mailand bist, wirst du die vielen Seen in der Umgebung kennen lernen. Ich bin meist an den Luganer See gefahren. Aber auch der Comer See ist ein Traum. Da muss man nicht unbedingt ein Meer vor der Nase haben.“ Wir setzen die Fahrt etwas gemächlicher fort. Eine Stunde später sind wir vor den Toren Mailands. Wir müssen uns Richtung Settimo halten. Angelina ist die ganze Strecke alleine gefahren. „Ausfahrt Settimo, da müssen wir weg, dann noch zehn Minuten.“ Dann stehen wir vor einer wundervollen Villa. „Ist es dass?“
„Ja, ich hoffe die Wohnung ist frei, sie war nämlich vermietet. Wir lassen den Wagen besser vor dem Haus, später können wir immer noch in die Tiefgarage.“ Sicherheitshalber läute ich. Namensschild ist keines daran. Dann sperre ich auf. Alles wie neu, super sauber. Giovanni hat wohl einen Putztrupp hineingeschickt.
„Wow ist das schön hier.“
„Sieh mal die Terrasse.“, ich drücke einen Knopf und die Türe fährt zur Seite.
„Schöne Möbel, gehören die dir?“
„Ja, sicher.“ Die gesamte Wohnung ist sehr spartanisch, alles in weiß gehalten.
„Die Küche, so etwas hab ich noch nie gesehen.“ Es klopft jemand an die Türe. „Kommen sie nur herein.“ Es ist die Zugehfrau.
„Der gnädige Herr… ich hoffe ich hab alles richtig gemacht. Im Kühlschrank ist etwas zu trinken. Wird der Herr jetzt wieder hier sein?“
„Vielleicht?“
„Sie sind wohl die gnädige Frau?“
„Putzen sie hier immer?“, fragt Angelina ganz nebenbei.
„Wenn sie es wünschen.“ „Auf der Dachterrasse haben wir noch ein Schwimmbad. Im Keller, neben der Tiefgarage gibt es ein Hallenbad.“
„Dann gehe ich erstmal schwimmen.“, meint Angelina.
Ich sehe mich erstmal um, ich war ja schon ewig nicht mehr hier. Angelina, geht in das Schlafzimmer und zieht sich einen Bademantel über.
Ich gehe durch die Wohnung, es wird mir erst jetzt klar, dass es eigentlich nie meine Wohnung war. Sie ist sehr kühl, alles nur weiß, da mal ein roter Tupfer, dass war es schon. Die Wohnung ist wie neu, nirgends eine Spur von Abnützung. Ich gehe in das Schlafzimmer, öffne den Kleiderschrank, da sind ja noch Kleider von Irmi.
Ich bin Erstaunt. Dann war die Wohnung gar nicht vermietet. Eine andere Türe, die ich öffne, da sind Pullis, Unterwäsche und ihre Tücher. Die Schränke im zweiten Schlafzimmer sind leer.
Wie konnte Irmi nur in so einer sterilen Wohnung wohnen. Die Türe sperrt, Angelina kommt zurück. „Einfach irre, dass musst du gesehen haben. Ein riesiger Bildschirm. Wenn du schwimmst, läuft ein Film.“
„Ja, ein bisschen verrückt waren sie schon immer.“
„Wie viele Leute wohnen denn hier?“
„Es sind ja nur vier Parteien. Also ziemlich einsam. Irmi hat es geliebt.“
„Und du?“
„Ich war nur sehr selten hier.“
„Aber es gehört dir doch?“
„Ja, schon. Ich wollte es lieber vermieten.“
Angelina geht in das Schlafzimmer und sieht in den Schrank. „Da ist ja tatsächlich Wäsche drinnen.“
„Es ist noch Irmis Wäsche.“
Angelina wirbelt durch die Wohnung, schon nach weiteren fünf Minuten, bekommt die Wohnung Leben eingehaucht. Sie nimmt ein paar Decken aus dem Schlafzimmer und verteilt sie im Wohnzimmer. Noch ein paar Tücher, schon wirkt sie bewohnt.
Ich beginne inzwischen mit dem Tischdecken. Wir dekorieren noch ein paar Vasen. Angelina holt noch ein paar Blumen von der Terrasse und steckt diese hinein.
„Woher hat sie denn die schönen Tücher?“
„Sie war verliebt in ihre Tücher, hat bei jeder passenden Gelegenheit welche hinzu gekauft. Von mir hat sie natürlich auch welche bekommen.“
„Ach ja, ich vergaß, du bist ja ein richtiger Tücherfetischist.“
„Und du?“
„Mich darfst du darin einwickeln.“ Jetzt wo es dunkel wird, sehen wir erst den schönen Blick über die Stadt. „Also, da will ich bleiben.“, betont Angelina.
„Dann bin ich ja sehr froh. Dann hätten wir das schon mal geklärt.“
„Wie kommt man denn von hier in die Stadt?“
„Am besten nimmst du die Bahn. Die Zentrale hat zwar Parkplätze, aber der Verkehr ist tödlich. Du lebst im Stau. Es wird sich zwar nicht umgehen lassen, auch mal den Wagen zu nehmen, aber du musst auf die Zeit achten.“ Wir öffnen nun unseren ersten Wein in dieser Wohnung. Wir stoßen auf die neue Behausung an.
„Auf das wir hier glücklich werden!“ Angelina weiht die Küche ein. Brot wird aufgetaut, Schinken aus dem Kühlschrank kommt auf den Tisch. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, dass ich die Wohnung ohne Irmi sehe.
„Alles erinnert mich an Irmi.“ Angelina meint, „Schau nicht so nachdenklich. Oder ist es für dich nicht in Ordnung.“
„Ich hätte nie gedacht, dass es mich noch so berührt.“
Spät abends gehen wir dann in unser Schlafzimmer um es einzuweihen.
Am nächsten Morgen kommt schon der erste Sonnenstrahl in unser Schlafzimmer. Beide haben wir noch die Tücher von unserem gemeinsamen Spiel um, allerdings jetzt um den Hals. Irgendwann sind sie wohl gerutscht. Wir nehmen uns in die Arme.
Aber Angelina geht erstmal in das Badezimmer. Ich werfe noch einen Blick in mein Nachtkästchen. Das kann ja wohl nicht war sein. Viagra, gleich drei Packungen.
Angelina kommt in das Zimmer. „Was hast du denn vor?“
„Da hat sich jemand einen Scherz ausgedacht.“
Sie betrachtet sich die Dinge. „Da ist noch ein Vibrator, den man wohl festmachen kann.“
„Den musst du jetzt den ganzen Tag tragen.“
„Das würde dir wohl so gefallen.“, meint Angelina.
„Wie geht das ab?“, frage ich, mit einem Blick auf mein bestes Stück.
Angelina hat mir einen Keuschheitsgürtel angelegt.
„Gar nicht, das ist ja gerade dafür da. Dass du nicht fummeln kannst.“