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Ärgerlich schmiss ich die Haustür hinter mir zu und ging direkt in den Keller. Dort schlug ich wutentbrannt gegen die Kellerwand, sodass ein paar Steine auf den Boden rieselten. Ich war selber schuld, dass die Entführung meiner Göttin nicht geklappt hatte. Keine Planung. Es war eine spontane Entscheidung gewesen. Ich hatte einfach beschlossen, ihr in meinem Mietwagen zu folgen. Sie fuhr gemächlich die Landstraße entlang. Wollte zu ihrem Bruder. Als uns auch nach fünf Minuten noch kein Auto entgegen gekommen war, hielt ich das für ein Zeichen. Meine Göttin sollte zu mir, heute noch. Zwar war nicht alles vorbereitet, aber wer bin ich denn, dass ich ein solches Zeichen ignoriere? Das Schicksal hatte den Zeitpunkt bestimmt. Dachte ich jedenfalls. Aber ich hatte nicht mit dem Mensch gerechnet, der noch in meiner Göttin steckte. Und der hatte sich gewehrt, heftig gewehrt. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass sie bremsen würde. Jeder andere hätte Gas gegeben. Also gab ich auch Gas und zog das Lenkrad erneute nach rechts. Nur war kein Auto mehr neben mir. Fast wäre ich selber die Böschung runtergefahren. Nur mit Mühe konnte ich das Auto wieder unter Kontrolle bringen. Als ich hochblickte, sah ich nur noch ihre Rücklichter. Ich beschloss, lieber zu wenden und zurück in die Stadt zu fahren. Mein Blick schweifte durch den Raum. Der Apparat zum Schmelzen des Goldes war fast fertig. Das Gold hatte ich schon zusammen. Ich hatte die Menge genau berechnet und vorsichtshalber noch ein bisschen mehr besorgt. Da ich das ganze bereits seit zwei Jahren plante, würde die Spur nicht zurückzuverfolgen sein. Ich hatte über die Jahre immer nur kleine Mengen an Gold in verschiedenen Städten und bei verschiedenen Banken angekauft. Schließlich wollte ich nicht, dass man mir meine Göttin wieder entriss, wenn ich sie endlich befreit hatte. Ich überlegte. Vielleicht war das heute auch deswegen der falsche Augenblick gewesen, weil sie hätte verletzt werden können. Meine Göttin hatte mir mit dem Bremsen einen Hinweis gegeben. Sie wollte ihren perfekten Körper behalten, ohne Schrammen und Blessuren. Ich seufzte. Das hätte ich mir auch selber denken können. Trotzdem war ich ihr dankbar, dass sie mich daran erinnert hatte. Fröhlich pfeifend machte ich mich an die letzten Arbeiten. Das nächste Mal würde ich besser vorbereitet sein.

Du gehörst zu mir

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