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Der Schatz im Auerbacher Schloss

Im Auerbacher Schloss soll es einen Schatz geben, der von einer verwunschenen Königstochter gehütet wird. Und so kann sie erlöst und der Schatz gehoben werden:

Es wird einmal ein Rabe über das Schloss fliegen. Dieser wird eine Nuss im Schnabel tragen, die er über dem Schlosshof fallen lässt. Die Nuss wird zu einem Baum werden und aus diesem Baum wird man eine Wiege zimmern. Nur das erste Kind, das darin liegen wird, kann dann die Königstochter erlösen.

Eines Tages hatte sich die Prophezeiung erfüllt und das Kind aus der Wiege war ein junger Mann geworden. Er träumte drei Nächte hintereinander den gleichen Traum, er solle zum Schlosshof kommen. So zog er am vierten Tage hinauf auf das Schloss und betrat den Hof. Es tat einen ohrenbetäubenden Knall und eine weiße Dame von bezauberndem Wesen stand vor ihm. Sie sprach zu ihm: „Nur du kannst mich erlösen und alle Schätze des Schlosses sollen dein sein. Doch zeige keine Furcht! Der Schatz wird von einem feurigen Hund bewacht. Den vertreibe mit einer Rute, die neben dem Schatz liegt. Kehre morgen zur gleichen Zeit wieder, doch verliere nicht den Mut, denn ich werde dir in einer anderen Gestalt erscheinen.“

Am nächsten Tag genau um die Mittagszeit kam der junge Mann zurück. Und es geschah wie am vorherigen Tag, denn wieder knallte es und der junge Mann begann auf das Erscheinen der weißen Dame zu warten. Doch, oh Schreck, was kam da aus dem Gang auf ihn zu, aus dem gestern noch das liebreizende Fräulein erschienen war? Eine große Schlange zischte hervor, die einen Schlüsselbund im Maul trug. Der Bursche fürchtete sich über alle Maßen und rief laut: „Helf Gott!“, worauf mit einem Mal der ganze Spuk vorüber war.

Die weiße Dame wartet noch immer auf ihre Erlösung und es muss sich alles noch einmal genauso zutragen, wie es zu Beginn der Geschichte geschrieben steht.


Odenwälder Frauensagen

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