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GOIBNIU

Goibniu ist der irische Gott des Schmiedehandwerks, entsprechend dem walisischen Gafannon. Sein Name ist von dem irischen Wort für Schmied abgeleitet: altirisch ›gobha‹, ›gabha‹ im modernen Irisch.1 Von Goibniu heißt es, dass er mit nur drei Schlägen seines Hammers eine Waffe schmieden konnte.2 Mit seinen Brüdern Credne, dem Kunstschmied, und Luchta (oder Luchtar), dem Tischler, bildet er das irische ›Trio‹ der Handwerksgötter. Bei der Anfertigung der Waffen der Götter arbeiten diese drei oft zusammen, jeder trägt seinen Teil bei.

Laut dem Lebor Gabala Erenn war auch Dian Cécht ein Bruder des Goibniu. Der Vater der vier Brüder war Esarg.3 Sie werden dort immer wieder zusammen erwähnt, zum Beispiel hier: »In seiner [Nuadas] Gefolgschaft befanden sich die Handwerker: Goibniu, der Schmied, Credne, der Kunstschmied, Luchta, der Tischler, und Dien Cécht, der Heiler.«4

Goibniu war der Meister-Schmied der Túatha Dé Danann und die Waffenherstellung war sein Spezialgebiet. Vor der Schlacht von Maige Tuired wird Goibniu gefragt, was er zum Gelingen beitragen will.

Und er [Lugh] fragte seinen Schmied Goibniu, welche Waffen er für sie anfertigen werde.

»Das ist leicht zu sagen«, sprach dieser. »Mag der Kampf der Männer von Erin auch sieben Jahre dauern, so will ich doch für jeden Speer, der von seinem Schaft abgetrennt wird, und für jedes zerbrochene Schwert eine neue Waffe bereitstellen. Keine Speerspitze, die von meiner Hand geschmiedet wird«, sprach Goibniu, »soll ihr Ziel verfehlen. Niemand, dessen Haut sie durchbohrt, wird am Leben bleiben. Das vermag Dolb, der Schmied der Formoren, nicht. Ich bereite mich jetzt auf die Schlacht von Magh Tuired vor.«5

Während des Krieges gegen die Formoren fertigte Goibniu Speere von unerreichter Qualität, die nie ihr Ziel verfehlten und jeden töteten, der von ihnen getroffen wurde, mit Ausnahme von Goibniu selbst. Letzteres wissen wir, weil Ruadan, Sohn von Brighid und Bres, zur Schmiede geht, einen von Goibnius Speeren nimmt und den Schmied damit verwundet. Doch Goibniu entwindet dem Angreifer den Speer und tötet ihn damit. Anschließend wird der Schmied zu Dian Céchts Gesundbrunnen gebracht, wo er völlig wiederhergestellt wird.

Die Túatha Dé Danann verdanken Goibniu ihre Unsterblichkeit und ewige Jugend, denn der Schmied besaß einen speziellen Trank namens ›Fled Goibnenn‹, den er eigens für sie herstellte.6 Dieses Gebräu wird meistens als Bier oder Met beschrieben, manchmal auch als eine Art Festmahl – eine weitere Bedeutung des altirischen Wortes fled –, und konnte, so heißt es, Krankheiten heilen.7

Außer dem Zaubertrank besaß Goibniu eine magische Kuh, die in der Lage war, unendlich viel Milch zu geben.8

In den Sankt-Gallus-Zaubersprüchen wird auch Goibniu angerufen, was auf seine heilkräftigen Fähigkeiten hinweist. Er wird dort angerufen, um einen Dorn zu entfernen, was eine Metapher für die Behandlung einer im Kampf erlittenen Verwundung sein könnte: »… rogarg fiss goibnen aird goibnenn renaird goibnenn ceingeth ass«,9 übersetzt: »Goibnius gewaltiges Wissen, Goibnius Aufmerksamkeit, Goibnius machtvolle Aufmerksamkeit überwindet es!«

Es gibt mehrere frühe irische Zaubersprüche, in denen Goibniu um Heilung gebeten wird.10 Das könnte mit der Vorstellung zusammenhängen, dass ein Wesen, das eine Verletzung verursachte oder eine Waffe schuf, Macht über diese Verletzung hat, was sich auch in Zaubersprüchen zeigt, bei denen es um den bösen Blick und den Elfenschuss geht.

Goibniu wird eine besondere Verbindung zu Cork zugeschrieben, und zwar vor allem zu Aolbach (Crow Island) auf der Beara-Halbinsel.11 Man sagt, dort hätte sich seine Schmiede befunden und in dem Gebiet hätte seine magische Kuh gegrast. In anderen Erzählungen wird er mit dem County Cavan und den dortigen Iron Mountains assoziiert.12 In der späteren irischen Mythologie wurde Goibniu zu Gobhan Saer, einem Schmied und Baumeister der Feen.13

Ein Grund für moderne Heiden, Goibniu anzurufen, kann eine Beschäftigung mit der Schmiedekunst oder anderen Formen der Metallverarbeitung sein oder der Wunsch, eine durch Klingen oder andere geschmiedete Waffen verursachte Verletzung zu heilen. Auch können wir ihn bitten, Waffen zu segnen.

Als Opfergaben für Goibniu kommen Waffen, Metalle, Bier oder Met in Frage, aber auch alles andere, das für diesen Gott angemessen erscheint. Seine Symbole können zum Beispiel Amboss und Schmiedehammer sein.

Quellenverweise

1Ó hÓgáin, 2006

2Ellis, 1987

3Macalister, 1941

4Ebd.

5Stokes, 1926

6Ó hÓgáin, 2006

7Monaghan, 2004

8Ó hÓgáin, 2006

9Stokes, 1901

10Ó hÓgáin, 2006

11Ebd.

12Monaghan, 2004

13Ellis, 1987

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