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Letzter Wille

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Eine Woche später saß Anna tatsächlich bei einem Notar im noblen Stadtteil Mayfair. Ruby begleitete sie. Die Kanzlei befand sich in einer schneeweißen Villa und war umgeben von einer gepflegten kleinen Grünanlage mit elektrischem, schmiedeeisernem Gartentor. Wie Anna mitgeteilt wurde, wollte Grandma Rose, dass sie und Ruby gemeinsam zur Testamentseröffnung erschienen. Rose kannte Ruby gut, die beiden hatten oft stundenlang gequatscht und Schach gespielt. Ruby, die sonst nie lange still sitzen konnte, machte für Rose jedes Mal eine Ausnahme. Was Robert betraf: Der war in den vergangenen Tagen ein paarmal wie eine Katze um Annas Elternhaus geschlichen, hatte sogar dreimal Sturm geklingelt und ihr mehrere Forderungszettel vor die Tür gelegt, die sie mit gemischten Gefühlen ignorierte. Es musste ihm wirklich nicht gut gehen, durchfuhr es sie hin und wieder. Ruby pochte darauf, dass sie nicht reagierte. Sie war sicher, dass er so irgendwann aufgeben würde.

„Dein Wort in Gottes Gehörgang“, hatte Anna daraufhin zu ihr gesagt.

„Und wenn er nicht schwerhörig ist, und davon gehe ich aus, wird er es vernehmen und dir ein Engelchen schicken. Und hör bloß auf, dir Sorgen um deinen Ex zu machen.“

„Ich mache mir keine Sorgen.“

Nach dieser Äußerung warf Ruby ihr einen skeptischen Seitenblick zu und schwieg.

Der Notar, Dr. Maximilian Eugene, ein älterer Herr mit Brille in grauem Anzug, weißem Hemd und dunkelblauer Seidenkrawatte, begrüßte sie mit einem offenen Lächeln. Anna kam es vor, als würde er sich wirklich freuen, sie und Ruby zu sehen. Seine grauen buschigen Augenbrauen hatten die gleiche Farbe wie sein lichtes Haar und erinnerten sie an eine Eule aus einem ihrer Kindheitsbücher. Er wies sie zu seinem massiven Eichenschreibtisch und bat sie, auf den Ledersesseln davor Platz zu nehmen. In den Räumen mit den hohen Stuckdecken roch es leicht modrig. Das Inventar bestand größtenteils aus Biedermeiermobiliar. Gemächlich ließ er sich ihnen gegenüber nieder und kramte in einigen Unterlagen. Seine gepflegten Hände zitterten ein wenig, als er einen neongrünen Umschlag aus einem Papierstapel zog und ihn öffnete. Währenddessen betrat eine schwarzhaarige schlanke Dame in rotem Businesskostüm, bewaffnet mit Block und Stift, den Raum. Sie begrüßte Anna und Ruby kurz und stellte sich als Dr. Eugenes persönliche Sekretärin vor.

„Marie wird das Protokoll der Testamentseröffnung führen“, erklärte der Notar und spähte über den Rand seiner Brille zu ihnen herüber. Anna und Ruby nickten artig. Ein bisschen kam Anna sich vor, als würde sie vor Greenhorn sitzen, wenn er zur Lehrerkonferenz erschien, um seine Schäfchen, wie er sie und ihre Kollegen zu gerne höhnisch nannte, unter die Lupe zu nehmen. Mit ihrem Kollegen George William Lancaster schien er sich jedenfalls prächtig zu verstehen. So wie jeder andere auch. Besonders die Frauen schmachteten den Kollegen an, als wäre er ein Pop- oder Filmstar. Anna fragte sich, warum sie gerade jetzt an diesen offensichtlich selbstverliebten Snob dachte.

„Nun, dann wollen wir mal, meine Damen.“

Grandma Rose war die Mutter von Annas Vater Michael gewesen und hatte bescheiden in ihrer kleinen Wohnung gelebt. Zuletzt war sie, wenn auch schweren Herzens, in eine betreute Wohngruppe gezogen, obwohl Anna ihr damals anbot, sie zu sich nach Hause zu nehmen. Etwas, das Rose genauso strikt ablehnte wie das ihr verhasste Krankenhaus. Sie wollte niemandem aus der Familie zur Last fallen, sagte sie, dabei hatte Anna sie sehr gerne um sich gehabt und so oft besucht, wie sie konnte. Ruby ähnelte Rose in so manchen Dingen – stark, ein wenig verrückt und schillernd. Selbst zum Zeitpunkt ihres Todes trug Rose eine bunte Federboa um den Hals, ein pinkfarbenes Nachtkleid und silberne lange Ohrringe. Mit ihrer Kurzhaarperücke aus braunem Echthaar und Make-up hatte sie stets versucht, ihre Krebserkrankung zu vertuschen. Die anderen Familienmitglieder, einschließlich Annas Eltern, fanden Rose eher seltsam und mieden sie. Sie hatte den Tod ihres Mannes Louis, den Anna ebenso geliebt hatte wie ihre Granny, nie verwunden. Anna war sicher, dass dieser der Auslöser der schweren Krankheit war, die Rose heimgesucht hatte. Anna vermisste ihre Großmutter von ganzem Herzen und musste schlucken, sobald Dr. Eugene deren letzten Brief aus dem Kuvert nahm. Es fiel ihr schwer, die Tränen zurückzuhalten, während Ruby ihre linke Hand drückte. Dr. Eugene räusperte sich und begann dann, Roses letzte Worte vorzutragen.

„Mein letzter Wille. Ich, Rose Nash, bin trotz meiner 85 Jahre, gefühlt höchstens 25, völlig bei Verstand. Auch wenn die Ärzte nach wie vor behaupten, dass mein Gehirn langsam verkalkt wie meine alte verdammte Waschmaschine. Entschuldigung fürs Fluchen. Aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Rausstreichen sieht nicht schön aus und einen Tintenkiller habe ich gerade nicht zur Hand. Außerdem ist dies das vorletzte vorrätige Briefpapier. Den letzten Bogen brauche ich noch für einen anderen Brief. Und zum Einkaufen habe ich keine Lust mehr.“

Annas Augen weiteten sich. Der Ton war unverkennbar. So war Rose. Immer geradeheraus. Ruby musste leise lachen, während der Notar und Anna sich einen verdutzten Blick zuwarfen. Erneut räusperte er sich und las schließlich weiter.

„Ich verfasse dieses Testament mit höchster Erwartung und Freude. Ich bin so gespannt, was du, meine geliebte Anna, dazu sagen wirst. Ich glaube, ich werde es hören. Wo auch immer ich dann sein werde. Um es kürzer zu machen: Ich bin reicher, als du denkst. Grandpa Louis hat mir mehr hinterlassen, als ihr alle wisst. Er hat kurz vor seinem Tod im Lotto gewonnen. Du weißt, er starb an einem Herzinfarkt. In seinem Lieblingssessel vor dem Fernseher bei der Ziehung der Zahlen der National Lottery. Was du aber nicht weißt und auch kein anderer aus der Familie – er starb, als ihm klar wurde, dass er sechs Richtige mit Zusatzzahl hatte. Ich bin sicher, sein Herz hat die Aufregung nicht verkraftet. Ehrlich gesagt hasse ich das Lottogeld dafür. Er wäre vielleicht noch bei mir, wenn dieser Gewinn nicht gewesen wäre. Aber kürzlich träumte ich von ihm. Er saß auf einer Wolke und flüsterte mir diese Idee für dich ins Ohr. Außerdem riet er mir davon ab, den anderen aus der Familie etwas von dem Geld abzugeben, da sie sich nie wirklich für uns interessiert haben und nur auf sich bedacht sind. Es ist also gut, dass ich den Gewinn vor ihnen verheimlicht habe. Sie wären sonst mit Sicherheit wie die Aasgeier um mich herumgeschwirrt. Also, Grandpa und ich möchten, dass das ganze Geld an dich geht, liebe Anna. Aber nicht nur das Geld. Dein Grandpa und ich machen uns auch Sorgen um Princess. Die alte Bernhardinerdame und du habt euch doch immer so gut verstanden. Sie gehört mit zum Erbe. Sie darfst du auf jeden Fall behalten. Ich hoffe du freust dich.“

Annas Mund öffnete sich. Dr. Eugene lugte erneut über seine Brillengläser und fuhr Sekunden später fort. „Mir tun die Finger weh vom Schreiben. Aber es war noch nicht alles. Hier im Haus gibt es einen knackigen jungen Mann, Landen, der mir helfen wird, ein Video zu drehen. Das ist einfacher. Also sieh es dir an. Ich hoffe, du wirst die richtige Entscheidung treffen. Ruby wird dir helfen. Nicht wahr, meine Liebe? Ich danke dir von Herzen, du verrücktes Huhn. Küsschen, eure Rose.“

Der Notar faltete den Brief langsam zusammen und gab seiner Sekretärin ein Zeichen, woraufhin sie im Nebenraum verschwand.

„Ist das nicht toll?“, jubelte Ruby und umarmte Anna.

Die drückte ihre Freundin eine Armlänge von sich. Ruby schien mehr zu wissen als sie. „Träume ich? Aber die Obhut für Princess nehme ich liebend gerne an, auch wenn sie sabbert wie zehn Kamele“, sagte sie mehr als erstaunt.

In diesem Moment kam Dr. Eugenes Sekretärin zurück und schob einen Fernseher mit DVD-Player neben den Schreibtisch. Sie schaltete ihn an und eilte auf ihren Platz zurück, um sich weiter um das Protokoll zu kümmern. Auf dem Film war Rose zu sehen. Sie saß in ihrem grünen Lieblingssessel, auf dem Schoß eine Packung Trüffelpralinen, für die sie wohl sogar getötet hätte. Das Laster musste Anna von ihr geerbt haben. Rose war süchtig danach gewesen. Taff winkte sie in die Kamera und rückte ihre Perücke zurecht.

„Wenn du mich hier siehst, dann weile ich hoffentlich schon bei den Engeln und deinem Grandpa Louis. Mein Schätzchen, ich werde dich nie vergessen. Es tut mir nur weh, dass ich dich so zurücklassen muss.“

Anna schlug die Hände vor den Mund. Rose zu sehen, zu hören, war wie ein Geschenk für sie. Sie rückte näher an den Bildschirm heran.

„Du musst etwas ändern, Anna. Kämpfe! Erinnere dich an dich selbst. Deine Eltern waren früher immer stolz auf ihr keckes, kluges Mädchen. Ich bin es noch! Sie hätten jedoch immer hinter dir stehen müssen, nicht nur, als du ihnen Freude bereitet hast. Wirklich traurig, dass sie das nicht mehr tun. Keine Sorge, auch sie werden ein Video, besser gesagt eine DVD, bekommen. Oder doch nur einen Brief? Ich weiß es noch nicht genau. Und Robert – dieser elende Schweinebraten hat dir dein Selbst gestohlen, dein wahres Selbst. Du hast vergessen zu leben, wirklich zu leben. Und daran ist größtenteils er schuld. Basta! Ich will, dass du aufwachst, wieder Spaß hast, Liebe findest und den Mut, darum zu kämpfen. Riskiere etwas! Deshalb habe ich diese Überraschung für dich. Mein Erbe!“

Sie begann zu husten, woraufhin ein junger Mann erschien, der ihr ein Glas Wasser reichte und dann wieder aus dem Bild verschwand. Wahrscheinlich war es dieser Landen, den sie in ihrem Brief erwähnt hatte.

„Was hat sie bloß vor?“, stammelte Anna ungläubig.

Im Gegensatz zu ihr schien Ruby die Ruhe selbst. „Hör weiter zu.“

„Wenn du auf meinen Vorschlag eingehst, folgendes Spiel durchhältst und glücklich daraus hervorgehst, dann … meine Liebe … bekommst du Louis' und mein ganzes Vermögen. Ich bin sicher, dass du das schaffen wirst und es dich vorrangig wachrütteln sowie zu deinen Wurzeln zurückbringen wird.“ Nach diesem Satz holte sie tief Luft.

Anna kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bisher hatte sie tatsächlich gedacht, Rose hätte nicht mehr als einige tausend Pfund zurückgelegt.

Ihre Grandma kramte in ihrer Tasche nach einem Foto und hielt es in die Kamera. Darauf zu sehen war eine schneeweiße Villa mit Veranda, seitlichem Balkon und einem parkähnlichen Garten.

„Die habe ich wenige Monate vor meinem Tod gekauft. Sie gehört zum Spiel. Wenn du es schaffst und sie dir gefällt, darfst du sie neben dem restlichen Vermögen behalten. Nun zu den Spielregeln, mein Schatz. Ruby kann dir im Nachhinein gerne noch mehr dazu erklären.“

Anna tauschte einen Blick mit Ruby. Ihre beste Freundin steckte mit ihrer Grandma also wirklich unter einer Decke. Sie wollte etwas sagen, aber konnte nicht. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet, während Rose fortfuhr. Die Worte überschlugen sich in Annas Ohren.

„Ich vererbe dir, sozusagen auch im Namen von Louis, neben der Villa zehn interessante, sexy Traummänner! Guck nicht so. Du hast richtig gehört!“

„Was?“, stieß Anna heiser aus und konnte förmlich spüren, wie sie bleicher wurde.

„Nachdem du in die Villa gezogen bist, wirst du sie kennenlernen. Sieh sie dir genau an, unternehmt etwas, habt Spaß, redet offen. Nach ungefähr einer Woche solltest du einen nach Hause schicken, eine Woche später den nächsten, bis am Ende nur noch der Mann übrig ist, der deiner würdig ist, der dein Herz erreicht hat, mit dem du glücklich wirst. Das wünsche ich dir. Ruby hat mir übrigens bei der Auswahl geholfen. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn keines von diesen Schmuckstücken ein Diamant ist, der auch dich wieder zum Strahlen bringt.“

„Du hast was?“, fragte Anna Ruby, die nur abwinkte.

„Wir haben ausgewählten Teilnehmern ein Foto von dir zugesandt und ihnen eine kleine Summe zukommen lassen. Alles Weitere wird dir Ruby erzählen. Jedenfalls sind sie gespannt darauf, dich kennenzulernen“, erzählte Rose und warf Anna eine Kusshand zu.

„Ja, das war im Grunde schon alles. Das Ganze wird von Ruby und Doktor Eugene überwacht. Habe nur Mut! Sie stehen dir bei. Außerdem haben Louis und ich ein Auge auf dich. Ich bin sicher, dass uns ab und zu ein Blick nach unten gewährt wird. Keine Angst – bei den Du-weißt-schon-Szenen sehen wir weg. Versprochen! Und kein Wort zu deinen Eltern!“

Sie lächelte, während Anna leicht schwindlig wurde.

„So, meine liebe Anna. Nun muss ich mich verabschieden. Ich umarme dich in Gedanken und wäre so stolz auf dich, wenn du mir meinen letzten Willen erfüllen würdest und das Spiel mitmachst, aus dem am Ende hoffentlich etwas Wundervolles hervorgeht. Ich liebe dich.“

Rose zwinkerte und flüsterte dem jungen Mann hinter der Kamera etwas zu, das Anna nicht verstand. Kurz darauf endete die Aufnahme.

Kalter Schweiß kroch aus sämtlichen Poren und legte sich wie ein feuchtes Tuch auf Annas Haut. „Moment … das muss ich erst sacken lassen.“

„Wollen Sie das Erbe oder sagen wir besser die Herausforderung annehmen?“, fragte Dr. Eugene. Seine Stimme klang wie aus weiter Ferne, während Grandma Roses Worte in Annas Kopf hämmerten: Zehn Männer! Eine Villa! Princess und sie mittendrin! Die Bernhardinerhündin war bereits zwölf Jahre alt. Grandma und Grandpa hatten sie über alles geliebt. Sie waren Princess' Hofstaat und Familie gewesen, was Anna nun übernehmen sollte und auch wollte, wenngleich Princess die allermeiste Zeit nur herumlag, gekrault und gefüttert werden wollte.

„Wann kann ich Princess haben?“, fragte Anna und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchte Stirn.

Ruby rückte näher an sie heran und suchte ihren Blick, dem sie auswich. „Sie wohnt bereits in der Villa.“

„Wie bitte?“

Ruby nahm Annas Gesicht sanft, aber bestimmt zwischen ihre Hände und hob ihren Kopf an, bis sie auf Augenhöhe waren. Ihre Blicke trafen sich.

„Was denkt ihr euch nur dabei? Zehn Männer … Das kann ich nicht“, stieß Anna aus.

„Das hast du doch gehört. Sie hat es dir gesagt.“

„Das ist doch verrückt, Ruby. Außerdem habt ihr sie mit Geld gelockt? Über wie viel sprechen wir denn eigentlich bei dieser kleinen Summe, die jeder von denen bekommt?“

Ruby schien ihr ausweichen zu wollen. „Diese Männer ziehen für dich in eine Villa. Außerdem weißt du ja, wie großzügig Rose immer war.“

„Es ist ja auch schrecklich, dass zehn angebliche Traummänner vorübergehend in eine Villa ziehen müssen! Und dann auch noch wegen mir. Nur, um mich kennenzulernen. Ja, ihr habt recht. Dafür muss man ihnen schon eine Entschädigung zahlen.“ Anna konnte sich den spitzen Ton nicht verkneifen.

Ruby winkte ab. „Nein, nein. Du verstehst das völlig falsch. Sie lassen größtenteils ihren Alltag zurück für dich …“

Anna verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie viel?“

„Es sind nur dreitausend Pfund.“

„Nur?! Das kann doch nicht euer Ernst sein. Wegen mir braucht niemand seinen Alltag aufgeben. Weder größtenteils, noch ganz.“

Ruby senkte den Blick und atmete tief durch. „Wir meinen es doch nur gut. Es gab sogar welche unter den Männern, die das Geld abgelehnt haben. Lerne sie erst einmal kennen und …“

Seufzend legte sich Anna eine Hand auf die glühende Stirn. „Was soll ich denn mit zehn wildfremden Männern anfangen?“

Ihre Freundin blickte auf. „Also da brauche ich nicht lange überlegen, Schatz.“

Anna wich zurück und hörte, wie Dr. Eugene sich räusperte. „Dann nehmen Sie das Erbe also nicht an? Sie haben noch Zeit, um sich zu entscheiden.“

„Nein!“, erwiderte Anna prompt.

Energisch, als ginge es um Leben und Tod, trat Ruby neben sie. „Doch, das wird sie!“

In Anna tobte noch immer ein Krieg der Gedanken. Das Ganze wirkte zu surreal, einfach komplett irre.

„Wie viel hat sie bekommen … ich meine, wie viel hat Grandpa gewonnen?“, fragte Anna, stand auf und ging wenige Schritte. Als Dr. Eugene den Betrag nannte, kippte sie beinahe um.

„Sechseinhalb Millionen“, antwortete er knapp und monoton, als wäre es das Normalste auf der Welt.

„Wa… was?“ Anna bekam den Mund nur schwer wieder zu.

„Sie meint es nur gut mit dir“, sagte Ruby. „Und ich auch! Du wirst hin und weg sein von den Männern. Glaube mir. Ich … wir haben die Crème de la Crème für dich ausgesucht.“

Ungläubig starrte Anna sie an. „Und die Crème de la Crème soll gerade auf mich stehen?“

„Aber klar doch! Jetzt gib dir mal einen Ruck. Mensch, freu dich. Denk alleine an Roberts blödes Gesicht.“

Ein Erbe zum Verlieben

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