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Der schöne Kindertraum

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Erstaunlich! Bis gestern lebte das Kind, ohne zu wissen, was ein Traum ist. Als es ihn kennenlernte, wurde es von Freude erfüllt. All seine Hoffnungen legte er in den Traum.


Eines Abends sah das Kind mit Mutter und Geschwistern die Sendung Stars im Fernsehen. Zusammen mit seinen Brüdern und Schwestern ging es schlafen.

Es war Mitternacht geworden. Der Mond schien ins Kinderzimmer. Den Kopf auf dem Kissen, die Augen zum Mond gerichtet, schlief es ein. Das Glücksgefühl hob es fast in die Lüfte:

... sein Vater hat es an einer Hand genommen, seine Mutter an der anderen. Sie nehmen ihr Kind zum Botanischen Garten mit, spazieren im paradiesischen Grün, reden über Blumen, über Bäume ... Auch die Mutter ist sehr glücklich, denn der Vater geht nicht mehr sofort ins Café, nimmt beim Glücksspiel nicht die Väter anderer Kinder aus … An der Eisdiele am Ausgang kaufen sie Eis …

Als das Kind gerade zur Eiswaffel greifen will, öffnet es plötzlich die Augen: Es will wissen, ob es wahr ist, was es gesehen hat. Als es erkennt, dass es nur ein Traum war, füllt sein Herz sich mit Schmerz.

Das Licht im Wohnzimmer brennt noch. Die Mutter wartet wie immer darauf, dass der Vater aus dem Café zurückkommt. Vater ist wieder krankgeschrieben, hat das Café wieder zu seiner Wohnung gemacht ...

Das Kind richtet sich im Bett auf. Es will seinen Traum der Mutter erzählen. Es überlegt es sich dann aber anders. Als es erkennt, dass das Glücksgefühl nur aus einem Traum bestand, wird sein kleines Herz traurig. Es will sich wieder hinlegen und einschlafen ... doch was ist das?

Das Kind sieht sich dem Mond gegenüber, der freundlich in sein Zimmer hineinschaut.

Der Mond sagt dem Kind: „Halte deinen Traum für ein gutes Zeichen! Ohne Träume kannst du den Weg zum Schönen nicht finden.“

Bis es hell wird, flüstern der Mond und das Kind miteinander.

„Vielleicht komme ich morgen wieder“, sagt der Mond, als er sich verabschiedet.

Mit schlaflosen Augen wartet das Kind auf den Morgen. Es wird seinen Traum seinem Vater, seiner Mutter und auch seinen Freunden erzählen. Es wird sagen: „Wir müssen von schönen Tagen träumen.“ Es wird laut rufen: Ohne Traum gibt es keine Wirklichkeit!

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