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Weiter wie bisher

Die Tage in Düsseldorf und die Untersuchungen in Dresden verdrängte ich zunehmend. Mein Fokus lag auf meinem Studium und das lief gut. Dass ich ab und an in Vorlesungen einschlief, schob ich auf den langweiligen Stoff.

Informationstechnik war so ein Fach – früh morgens, als Doppelstunde und sehr technisch. Da wir nur 60 Studenten waren, fiel dem Professor mein Schlafen natürlich auf und Sympathiepunkte sammelte ich damit bestimmt nicht. Nicht schlimm. Ich wollte nicht Informatik studieren und musste die Prüfung nur bestehen.

Meist fuhr ich am Donnerstag nach Dresden, weil es da eine passende Mitfahrgelegenheit gab. Dadurch verpasste ich die Vorlesung in Wirtschaftsrecht, konnte dafür aber freitags und samstags jobben und verdiente genügend Geld. Nach der Arbeit legte ich mich meist hin und schlief ein paar Stunden, damit ich fit für das Abend- und Nachtprogramm war. Ich traf mich mit Freunden in einer Bar, wo wir lange quatschten und lachten. Manchmal gingen wir danach noch feiern. Auch das hätte ein Grund für meine Müdigkeit sein können.

Meinen Freund sah ich auf den Partys. Gegen 5 Uhr morgens fuhren wir gemeinsam in seine Wohnung, holten uns vielleicht noch etwas zu essen am Bahnhof. Am Sonntag frühstückten wir zu Hause, dösten am Nachmittag und schauten Dokumentationen. Abends fuhr er mich in meine Einraumwohnung in Mittweida, wo wir Essen bestellten und es beim Tatort anschauen verspeisten.

Montagmorgen schwänzte ich oft die Mathematikvorlesung. Der Professor mochte keine angehenden Medienmanager*innen und betonte dies immer wieder. Er hielt uns für dumm und faul.

Ich ließ mich nicht gern beschimpfen, erst recht nicht am Morgen. Also frühstückte ich mit meinem Freund. Danach fuhr er zurück nach Dresden und ich besuchte die zweite Vorlesung des Tages.

Meinen Freund sah ich nicht oft. Daran hatte ich mich gewöhnt. Immer war er arbeiten. Ich hinterfragte das nicht mehr.

Multiple Sklerose? Keine Angst!

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