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Rasante Tour mit dem Segway durch GMHüttes industrielle Vergangenheit

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Von Carolin Hlawatsch

Georgsmarienhütte. Bei dieser Stadtführung ziehen die Teilnehmer genauso viele Blicke auf sich wie die Sehenswürdigkeiten. Gemeinsam mit Tour-Leiter Thomas Grage bewegen sich die Teilnehmer nicht zu Fuß, sondern auf Segways durch Georgsmarienhütte. Wenn die Gruppe auf diesen elektrisch angetriebenen Zweirädern vorbeifährt, reckt so manch ein Passant staunend den Kopf.

Auch wenn Segway-Fahren gar nicht so schwer ist, wie es aussieht, dürfen die Teilnehmer der Tour durch nicht einfach losfahren. Vor dem Museum Villa Stahmer bekommen sie vom veranstaltenden „Osna Road Runner“-Team eine Einführung. Fahrradhelme werden aufgesetzt und Taschen abgelegt. Vorsichtig steigen die Teilnehmer auf die selbstbalancierenden Geräte, die sie durch Gewichtsverlagerung steuern können. Schon nach rund 15 Minuten sind aus wackeligen Anfängern recht sichere Fahrer geworden, die es schaffen, durch den engen Slalom-Parcours zu lenken und mit dem Segway bergauf und bergab zu düsen.


Die Lutherkirche ist eine von vielen Stationen, die die Segway-Fahrer ansteuern. Stadtführer Thomas Grage berichtet über die historischen Orte Georgsmarienhüttes. (Carolin Hlawatsch)

Also kann es losgehen. In einer Reihe folgen die Teilnehmer nun dem Stadtführer. Mit Fahrtwind im Gesicht meistern sie die erste Steigung hinauf zum Panoramabad. Von dort aus fahren sie weiter zur Lutherkirche, wo der erste Stopp eingelegt wird. Alle bleiben auf ihren Segways stehen, während Stadtführer Grage über die 1878 erbaute Kirche berichtet: „Diese Kirche besteht aus Hüttenschlackensteinen. Die Hochofenschlacke war ein Abfallprodukt der ansässigen Eisenindustrie.“ Die Leute rollen auf dem Segway näher heran, um die Steine zu betrachten. Dabei erfahren sie, dass die evangelische Lutherkirche für die zugezogenen Protestanten errichtet wurde und es ein Ebenbild dieses Gebäudes in Lauenau bei Hannover gibt. „Man nutzte den Entwurf für die Kirche zweimal, um sich die komplizierte Bauplanung zu ersparen“, so Grage.

In die industrielle Vergangenheit der Hüttenstadt taucht die Gruppe erneut in der nahe gelegenen ehemaligen Werksarbeiter-Siedlung ein, in der Häuser aus Hüttenstein stehen. Über den Friedhof gelangen sie dann zur katholischen Herz-Jesu-Kirche, bevor es durch den Kasino-Park in Richtung Krankenhaus geht. Zeit für eine Verschnaufpause, abzusteigen und sich die Füße zu vertreten. „Der Park wurde 1872 um die bereits vorhandenen Teiche angelegt, die Kühlwasser für das Hüttenwerk lieferten“, erklärt Grage. Er sei Freizeit-Ort der Arbeiter und der Patienten des anliegenden Krankenhauses gewesen. „Was ist denn das für ein schönes Portal?“, fragt eine Teilnehmerin und erfährt, dass es das alte Portal des Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Krankenhauses ist. „Schauen Sie mal genau hin. Auch dort sind wieder Zeichen der Industrie-Geschichte zu erkennen“, so der Stadtführer und deutet auf ein Wappen. „Schlägel und Eisen, das Zeichen des Bergwerk- und Hüttenvereins“.

Einen Überblick über die gesamte Anlage des ehemaligen Eisenhüttenwerks haben die Teilnehmer wenig später vom Panorama-Aussichtspunkt aus. Auf dem Fahrradweg an der Klöcknerstraße bewegt sich die Segway-Kolonne schließlich zurück zum Ausgangspunkt, der Jugendstilvilla Stahmer.

Die Georgsmarienhütte-Stadtführung auf dem Segway kann jederzeit auf Anfrage gebucht werden.

Kontakt: Osna Road Runner e.K., Telefon 0541 3574401, info@osna-road-runner.de, www.osna-road-runner.de Kosten pro Person 49 Euro. Eine Teilnehmergruppe ist auf zehn Personen begrenzt. Dauer: zwei Stunden inklusive Einweisung Treffpunkt: vor dem Museum Villa Stahmer in Georgsmarienhütte Besonders zu beachten: Voraussetzungen für die Segway-Touren sind ein Alter von mindestens 15 Jahren, der Mofaführerschein und ein Körpergewicht von 45 bis 118 Kilogramm. Osna Road Runner bietet auch Segway-Touren in Osnabrück an.

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