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Einteilung nach Themen

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Neben dieser formalen Einteilung lassen sich Gedichte auch danach einteilen, um welche Themen oder Motive es inhaltlich geht, denn nahezu alles, was einen Menschen betrifft, vor allem Gefühle, Stimmungen und Gedanken, aber auch Erlebnisse können in Gedichten verarbeitet werden. Sogar ganze Geschichten wie in Balladen oder Erzählgedichten können erzählt werden. Unterschieden werden also:

 Die Stimmungslyrik, in der der Dichter sein ganz persönliches, meist momentanes Empfinden ausdrückt. (Beispiel: Joseph Freiherr von Eichendorff Mondnacht)

 Die Erlebnislyrik, in der der Dichter persönliche Erlebnisse und Erfahrungen schildert, die er meist mit seinen dabei entstehenden Gefühlen verbindet. (Beispiel: Johann Wolfgang Goethe Willkommen und Abschied)

 Die Naturlyrik, in der Landschaften mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt beschrieben werden. Seit dem Sturm und Drang (siehe Kapitel 9) wird die Natur von der menschlichen Zivilisation deutlich abgegrenzt und häufig mit entsprechenden Stimmungen verbunden. (Beispiel: Georg Trakl Im Winter)

 Die Großstadtlyrik, in der die Stadt fast immer als Ort der Anonymität, des hektischen Lebens und des sozialen Elends dargestellt wird, wurde im Expressionismus (siehe Kapitel 11) sehr beliebt. (Beispiel: Georg Heym Der Gott der Stadt)

 Die Liebeslyrik, die Glücksgefühle der Liebe, aber häufig auch unglücklich verlaufende Beziehungen oder unerfüllt bleibende Liebesgefühle verarbeitet. (Beispiel: Johann Wolfgang Goethe Mailied)

 Die politische Lyrik, die auf gesellschaftliche Missstände hinweist und die Leser zu deren Veränderung aufrufen möchte. Sie war besonders beliebt in den Epochen des Sturm und Drang und des Jungen Deutschland (über diese beiden Epochen erfahren Sie mehr in Kapitel 9 und 10) und nach den beiden Weltkriegen. (Beispiel: Heinrich Heine Die schlesischen Weber)

 Das Dinggedicht, in dem der Dichter einen ganz bestimmten Gegenstand beschreibt, ohne dass das lyrische Ich in Erscheinung tritt. (Beispiel: Eduard Mörike Auf eine Lampe).

 Die Gedankenlyrik, die ihre Höhepunkte im Barock, in der Aufklärung und in der Klassik hatte, setzt sich mit philosophischen, religiösen oder weltanschaulichen Fragen und Problemen auseinander. (Beispiel: Andreas Gryphius Tränen des Vaterlands).

 Die Gebrauchslyrik, das sind Gedichte, die aus einem ganz bestimmten Anlass, zum Beispiel für den Gottesdienst, als Hochzeitsgedicht oder als Geburtstagsständchen geschrieben wurden, aber nicht zur »hohen Literatur« gehören.

 Die konkrete Poesie, das sind Gedichte, in denen eine Aussage oder ein Gegenstand mithilfe der Buchstaben, Silben und Wörter sichtbar gemacht wird. Zum Beispiel gibt es ein Gedicht über einen Apfel, das bis auf eine Ausnahme nur aus den Wörtern »Apfel« besteht, die in Form eines Apfels angeordnet sind. In der Mitte steht das Wort »Wurm«. (Beispiel: Reinhard Döhl Apfel).

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