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(1) Personalisierung von Verantwortlichkeit – personalization: internal versus external

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Zunächst unterscheidet Seligman zwischen persönlicher und universeller Hilflosigkeit. Von persönlicher Hilflosigkeit spricht man, wenn ein Individuum glaubt, daß bestimmte Lebensereignisse nur von der eigenen Person nicht – dagegen von allen anderen Personen sehr wohl – kontrolliert werden können. Bei universeller Hilflosigkeit vertritt das Individuum die Ansicht, weder es selbst noch alle anderen seien in der Lage, Kontrolle über bestimmte Ereignisse auszuüben, da diese Ereignisse sich generell menschlicher Einflußnahme entzögen. Durch diese Gegenüberstellung läßt sich das Begriffspaar »internal versus external« definieren: Persönliche Hilflosigkeit resultiert aus internaler Attribution, d. h. das Individuum rekurriert in seiner Suche nach Erklärungen auf Ursachen, die in der eigenen Person begründet sind (überdauernde Persönlichkeitsdefizite; mangelnde personale Kompetenzausstattung; situatives Fehlverhalten). Universelle Hilflosigkeit hingegen resultiert aus externaler Attribution, d. h. die Ursachen der Nichtkontrolle werden in überindividuell wirksamen Ursachen gesehen, die nicht nur für die eigene Person, sondern auch für andere bedeutsame Personen nicht zugänglich sind (Zufall; Schicksal; Gottesurteil; überindividuell wirksame Strukturkontexte). Die Auswirkungen von persönlicher und universeller Hilflosigkeit sind unterschiedlich: So führt persönliche Hilflosigkeit durch die Adressierung von Schuld und Verantwortlichkeit an die eigene Person zu signifikanten Verlusten von Selbstachtung und Selbstwertschätzung. Bei universeller Hilflosigkeit hingegen entfallen diese selbstwertschädigenden Selbstzuschreibungen von Schuld und Verantwortlichkeit.

Empowerment in der Sozialen Arbeit

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