Читать книгу Empowerment in der Sozialen Arbeit - Norbert Herriger - Страница 28
(3) Zeitliche Stabilität der Hilflosigkeitsursachen – permanence: stabil versus variabel
ОглавлениеDie dritte Attributionsdimension »stabil versus variabel« schließlich bezieht sich auf die Stabilität und die Konstanz der Nichtkontrollbedingungen in der Dimension der Zeit. Stabile Ursachen, die als langlebig und wiederkehrend erlebt werden, führen zu einer Chronifizierung der Hilflosigkeitserfahrungen. Nichtkontrollerfahrungen, deren Ursachen hingegen kurzlebig und vorübergehend erscheinen, führen zu nur transitorischen Belastungen und gehen in den weiteren Lebensvollzügen vielfach ohne verletzende Spuren verloren.
»Versagen macht jedermann zumindest momentan und für eine befristete Zeit hilflos. Es ist wie ein Schlag in den Magen. Es schmerzt, aber der Schmerz schwindet – bei manchen Menschen fast auf der Stelle. Bei anderen bleibt der Schmerz ein konstanter Wegbegleiter. Diese Menschen bleiben hilflos für Tage oder sogar Monate – auch schon nach nur kleinen Betrübnissen. Nach größeren Lebensniederlagen kehren sie vielleicht nie mehr in die Zonen des Lebensgelingens zurück« (Seligman 1991, S. 45).
Die kognitive Landkarte, die aus der Addition dieser drei Dimensionen von Attributionen entsteht, nennt Seligman »Erklärungsstil« (explanatory style). Erklärungsstile sind das Produkt der biographischen Lerngeschichten einer Person, sie sind das Kondensat ihres bisherigen Erlebens und Bearbeitens von belastenden Lebensereignissen. In einer neueren Veröffentlichung (sie trägt den programmatischen Titel »Erlernter Optimismus« – Learned Optimism; Seligman 1991) stellt der Verfasser zwei Extremausprägungen von Erklärungsstilen einander gegenüber: den »optimistischen Erklärungsstil« und den »pessimistischen Erklärungsstil«. Der optimistische Erklärungsstil trägt die Ausprägung »externale/spezifische/variable Attribution«. Dieses komplexe Attributionsmuster – so die Forschungsbefunde – wirkt wie ein immunisierender Schutzschild. Menschen, die ein solches Interpretationsschema entwickelt haben, sehen die Ursachen für belastende Lebensereignisse in anderen Personen, Situationen, Lebensstrukturen, sie sind frei von selbstwertmindernden Zuschreibungen von Schuld und Verantwortlichkeit an die eigene Person. Sie definieren Hilflosigkeitserfahrungen als singuläre, situationsspezifische, umgrenzte Ereignisse und unterstellen ihnen nur transitorische Relevanz. Der pessimistische Erklärungsstil hingegen trägt die Ausprägung »internale/universale/stabile Attribution«. Dieses kognitive Muster ist nach Seligman ein signifikanter Prädiktor für generalisierte Hilflosigkeit. Die Untersuchungsbefunde einer Vielzahl von Forschungen dokumentieren, daß die Zuschreibung aversiver Ereignisse insbesondere auf stabile Defizit-Merkmale der eigenen Person und auf unzureichende Lebensgeschicke (internal-personenbezogene Attribution – z. B. »ich war schon immer und überall unfähig, eine enge Beziehung zu leben«) eine Schlüsselrolle in der Generalisierung von Hilflosigkeitserfahrungen einnimmt. Kommt die Erwartung einer universalen Wirksamkeit der hilflos machenden Ursachen und die Annahme ihrer Stabilität über Raum und Zeit hinzu, so eröffnet sich in der Selbstwahrnehmung der Person ein Erwartungsraum umfassender Hoffnungslosigkeit.
Die Gegenüberstellung von »optimistischem« und »pessimistischem Erklärungsstil« ist eine Schwarz-Weiß-Zeichnung. Um nicht in die Falle einer unzulässigen Verallgemeinerung zu tappen, ist ein differenzierender Blick – insbesondere auf die »pessimistische« Seite – notwendig. Betrachten wir die drei Bausteine des »pessimistischen Erklärungsstils« noch einmal in einem etwas differenzierenden Licht:
Internale Attribution: Internalität ist ein inhaltlich heterogenes Konstrukt. Wir können hier zwei Medaillenseiten unterscheiden: die verhaltensbezogen-internale Attribution und die persönlichkeitsbezogen-internale Attribution. Die verhaltensbezogen-internale Attribution bezieht sich auf potentiell veränderbare personale Ursachen. Die Person begründet die Nichtkontrolle eines Lebensereignisses mit dem mangelnd kompetenten Einsatz verfügbarer Bewältigungsressourcen, mit restriktiven situativen Rahmenbedingungen (z. B. Zeitdruck) oder mit der mangelnden Zugänglichkeit/Mobilisierbarkeit prinzipiell verfügbarer sozialer Ressourcen. In all diesen Fällen führt die Person die negativen Ereignisse auf konkrete und veränderbare personale Handlungsmuster zurück; sie kann ihr künftiges Handeln ändern und so eine Wiederholung des Ereignisses verhindern. Anders im Fall der persönlichkeitsbezogen-internalen Attribution: Hier sieht die Person die Ursachen der Nichtkontrolle in einem Muster von defizitären Persönlichkeitsmerkmalen und mangelnd effizienten Kompetenzen, ein Muster, das einer Veränderung (zumindest in absehbaren Zeithorizonten) verschlossen ist und die Erfahrung einer signifikanten personalen Unterlegenheit transportiert. Die Folge dieser Selbst-Attribution von Schwäche und mangelndem Lebensgeschick aber ist eine signifikante Beschädigung der Selbstwerterfahrung.
Universale Attribution: Die empirische Evidenz spricht für den Befund, daß die Ausprägung der Attribution auf der Dimension »Universalität versus Spezifität« an die Qualität des auslösenden Ereignisses gebunden ist. Hilfreich ist hier die Einführung der Kategorie »Lebenszentralität«. Sie gibt Auskunft über die Bedeutsamkeit und die Relevanz der Nichtkontrollierbarkeit eines Ereignisses im subjektiven Sinnhorizont der Person. Ist die Lebenszentralität gering, betrifft das belastende Ereignis also nur periphere Relevanzzonen, so gelingt es der Person mit größerer Wahrscheinlichkeit, diese kritische Lebenserfahrung »einzukapseln« und in den weiteren Lebensvollzug zu integrieren – sie lernt, mit »kleinen Niederlagen« zu leben. Und umgekehrt: Ist das auslösende Ereignis von hoher subjektiver Bedeutsamkeit, so steigt das Risiko, daß die Erfahrung der eigenen Ohnmacht in Form eines negativen »Halo-Effektes« in andere Lebensbereiche getragen wird und die Hilflosigkeitserfahrung sich generalisiert.
Stabile Attribution: Die Erwartung im Hinblick auf die zeitliche Stabilität der die Hilflosigkeit auslösenden Ursachen ist zunächst einmal Funktion der Auftretenshäufigkeit des unkontrollierbaren Ereignisses. Die kontinuierlich sich wiederholende Erfahrung von Nichtkontrolle ebnet den Weg für die Entwicklung eines Attributionsmusters, das von stabilen Mißerfolgserwartungen auch für die Zukunft eingetrübt ist. Stabile Attributionen verweisen aber auch (und dies wurde von der Forschung bislang fast vollständig vernachlässigt) auf das je spezifische lebensweltliche »Bewältigungssetting« der betroffenen Person. Soziale Isolation und abgerissene Netzwerk-Kontakte, die mangelnde personale Bereitschaft, soziale Unterstützung zu mobilisieren, und erschöpfte soziale Ressourcen – alles dies sind situative Rahmenbedingungen der individuellen Bewältigungsarbeit, die die subjektiven Erwartungen im Hinblick auf eine Veränderbarkeit von Nichtkontrolle in der Zukunft entwerten und mit zwingender Kraft die Entwicklung stabiler Attributionen programmieren.
Mit dem Konstrukt der »Erklärungsstile« gewinnen wir eine bedeutsame Moderatorvariable, die zwischen dem belastenden Ausgangsereignis und der Erfahrung fortdauernder Hilflosigkeit vermittelt. Vor allem ein pessimistischer Attributionsstil – so sehen wir – kann Schaltstelle sein für Lernprozesse, die Lebensgegenwart und Lebenszukunft in den Schatten einer tiefgreifenden Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit stellen. Es tritt ein dysfunktionaler Transfer ein, der vor allem in prospektiver Perspektive die Chancen der Person auf Wiederaneignung von Umweltkontrolle und Lebensbewältigung vermindert – die Kontrollerwartungen der Person sinken, ihr Bewältigungsoptimismus färbt sich negativ und neuartig-herausfordernde Situationen werden als akute Bedrohung erlebt. Und hier nun schließt sich der Kreis. Menschen, die an der Endstation erlernter Hilflosigkeit angekommen sind, entwickeln dreierlei Defizite: (1) Ein motivationales Defizit: Motor menschlichen Handelns ist die Erwartung, daß durch eigenes Tun die Ereignisse und Situationen der Umwelt gestaltet und »unter Kontrolle« genommen werden können. Menschliches Handeln bedarf also des Anreizes in Gestalt von Erwartungen. Nimmt man Menschen diese Kontrollerwartungen, so vermindert sich ihre Handlungsbereitschaft. Es vollzieht sich eine stille Entwertung von motivationaler Kraft, die in Passivität und resignativen Rückzug mündet. (2) Ein kognitives Defizit: Die Erfahrung von Nichtkontrollierbarkeit und Hilflosigkeit wirkt in Form einer proaktiven Hemmung auch auf kognitive Muster. Im Schatten der Hilflosigkeitserfahrung werden gangbare und erfolgversprechende Problemlösungswege nicht mehr wahrgenommen und bleiben ungenutzt, die Wirksamkeit verfügbarer Bewältigungsressourcen wird falsch eingeschätzt, es entstehen selbstbezogene Kognitionen (»Selbstbilder«), in denen sich die Annahme der eigenen Unfähigkeit zur Lebenskontrolle und Selbstbestimmung totalisiert. Und schließlich (3) ein emotionales Defizit: Auf der Ebene der Emotionalität wird ein belastendes Ereignis zunächst von einer gesteigerten motorischen Aktivität und emotionaler Erregung begleitet: Furcht.
»Die ersten Reaktionen zur Kontrolle der traumatischen Bedingungen werden durch diese Furcht ausgelöst. Sind die traumatischen Bedingungen einmal unter Kontrolle, haben die Furchtreaktionen wenig Sinn und nehmen ab. Solange das Individuum aber unsicher ist, ob es die traumatischen Bedingungen kontrollieren kann oder nicht, hat die Furcht noch nützliche Funktion, da sie die Suche nach einer effektiven Reaktion aufrechterhält. Wenn das Individuum schließlich überzeugt ist, daß das Trauma unkontrollierbar ist, schwindet die Furcht ebenfalls – sie ist nicht nur nutzlos, sondern schlimmer, da sie das Individuum viel Energie in einer hoffnungslosen Situation kostet. Dann kommt es zu Depressionen« (Seligman 1995, S. 51).
Erfahrungen von Unkontrollierbarkeit verwandeln sich so schließlich in Hoffnungslosigkeit, in resignativen Rückzug und depressive Verstimmung.
Die Erfahrung von Hilflosigkeit, dort, wo sie mit diesem Dreiklang von Defiziten endet, produziert ein klinisches Symptombild, das Seligman »Hilflosigkeitsdepression« (helplessness-depression) nennt. Die Theorie der erlernten Hilflosigkeit – so zu Ende buchstabiert – ist für ihn zuerst und vor allem ein Beitrag zur klinischen Ätiologie der Depression. Neuere Beiträge aus den Reihen der von Seligman stimulierten Forschungsschule gehen über diese Grenzlinie hinaus. Das Konzept der erlernten Hilflosigkeit wurde auf viele Lebensbereiche übertragen; es erweist so seine Produktivität als ein allgemeines, in multiplen Realitäten anwendbares Modell zur Beschreibung der Herausbildung des eingangs beschriebenen »Gefühls der Machtlosigkeit«. An die Seite des »Fokus Depression« sind vielfältige neue Untersuchungsdesigns getreten, die die Zusammenhänge zwischen erlernter Hilflosigkeit auf der einen und Einschränkungen der (schulischen und beruflichen) Lern-Leistung, des gesundheitlichen Status und des psychosozialen Wohlbefindens auf der anderen Seite zum Gegenstand haben. Zugleich wurden durch die Einbeziehung weiterer Variablen neue Horizonte der Weiterentwicklung der Basistheorie eröffnet: u. a. die verstärkte Berücksichtigung der antezedenten Merkmale des krisenauslösenden Ereignisses und der biographischen Bilanz des vorausgehenden Bewältigungshandelns; die Integration der Theorie erlernter Hilflosigkeit in eine übergreifende entwicklungspsychologische Perspektive, die den (frühkindlichen) lebensgeschichtlichen Entwicklungslinien festgefügter Attributionsmuster nachspürt; die Entwicklung von kognitiven Immunisierungsstrategien, in denen das Verlernen von dysfunktionalen Erklärungsstilen und das Erlernen von adaptiven Attributionen im Mittelpunkt steht. In seinen neuen Veröffentlichungen geht Seligman den Weg der »positiven Psychologie« (positive psychology). Die Befunde der Hilflosigkeitsforschung als Kontrastfolie nutzend entwirft er eine »Anleitung zum Glücklichsein« und dokumentiert – belegt durch vielfältige Beispiele aus der forscherischen und der therapeutischen Praxis – soziale Lebenssettings und individuelle Aneignungsmuster, die es Menschen möglich machen, positive Gefühlspotentiale in ihre Sicht der Welt und des Selbst zu integrieren und einen lebensbestärkenden Optimismus zu entwickeln (vgl. Seligman 2004; 2012; zusammenfassend Snyder/Lopez 2016).
Schließen wir unsere Darstellung mit einer Perspektive, die über den engen »psychologischen Blick«, welcher der Theorie erlernter Hilflosigkeit zu eigen ist, hinausgeht. Dieses empirisch vielfach getestete Denkmodell, vor dem Hintergrund psychologischer Laborexperimente formuliert, verbleibt ganz im Erfahrungskosmos des einzelnen Individuums. Der Blick konzentriert sich auf das Bewältigungsmanagement der Person und auf die handlungsbegleitenden kognitiven Korrelate (ereignisbezogene Sinnkonstruktionen; kausale Attributionen; die kognitiven Landkarten der Erklärungsstile). Nicht in den Blick genommen werden hingegen die (ökonomischen, ökologischen, kulturellen und relationalen) Strukturmuster der Lebenslage, in die die Lebensvollzüge des einzelnen eingespannt sind. Hier aber ist ein markanter »blinder Fleck« auf der Netzhaut dieser Theorie. Denn: Das Risiko, daß Menschen in belastende Lebensereignisse geraten, das Risiko auch, daß ihr Bewältigungsmanagement fehlschlägt und sich in Erfahrungen signifikanter Hilflosigkeit kristallisiert, ist sozial nicht gleich verteilt. Diese Risiken gehorchen vielmehr Verteilungsmustern sozialer Ungleichheit. Keupp formuliert dies in pointierter Weise: »Lebenserfahrungen, in denen Subjekte sich als ihr Leben Gestaltende konstruieren können, in denen sie sich in ihren Identitätsentwürfen als aktive Produzenten ihrer Biographie begreifen können«, sind ein sozialstrukturell ungleich verteiltes Handlungspotential (Keupp 2003a, S. 557). Keupp verweist zu Recht auf die Befunde der sozialepidemiologischen Forschung, die den Zusammenhängen zwischen sozialer Position und Wohlbefinden nachspürt. Er verweist insbesondere auf die große und in ihrer empirischen Dichte bisher nicht mehr replizierte Studie der Forschergruppe von Bruce Dohrenwend (1980) zur sozialstrukturellen Verteilung von psychischer Gesundheit in den USA. Alle empirischen Evidenzen dieser und nachfolgender sozialepidemiologischer Forschungen verweisen in eine gemeinsame Richtung: Je weiter wir in der sozialen Hierarchie nach unten gehen, desto ausgeprägter addieren sich biographische Erfahrungen der Machtunterlegenheit, der Entfremdung, der sozialen Benachteiligung und der Sprachlosigkeit in einer tiefgreifenden Demoralisierung der Menschen. Der Begriff »Demoralisierung«, bei Dohrenwend Kristallisationskern der Bebilderung sozial ungleicher Gesundheitschancen, trägt Konnotationen, die ihn eng an die Seite des hier vorgestellten Begriffs der erlernten Hilflosigkeit stellen. Er bringt zum Ausdruck, daß Menschen gerade am unteren Rand der Gesellschaft in einem signifikant erhöhten strukturellen Maß Erfahrungen der Fremdbestimmung, der Enteignung von Alltagskompetenzen und der Zerstörung von individuellen Gestaltungsräumen ausgesetzt sind, die eine souveräne Lebensführung unterminieren und ein durchgreifendes Gefühl von Hilflosigkeit befestigen. Anknüpfend an die Befunde von Dohrenwend schreibt hierzu Keupp:
»Vergegenwärtigt man sich den Zusammenhang von gesellschaftlichen Lebensbedingungen und Persönlichkeitsentwicklung mit dem Blick auf unterprivilegierte gesellschaftliche Gruppen, entdeckt man ein eindrucksvolles empirisches Gegengift gegen die ideologische Beschwörung der ungeahnten Chancen, die jede und jeder in unserer Gesellschaft hätten, etwas aus ihrem Leben zu machen und gestärkt und optimistisch aus Krisen und Belastungen hervorzugehen. Die neuere epidemiologische Forschung ist bei ihren Gemeindestudien auf ein Phänomen gestoßen, das als ›Demoralisierung‹ bezeichnet wurde. Es beinhaltet Einstellungen und Grundhaltungen, die durch ein geringes Selbstwertgefühl, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, unbestimmte Zukunftsängste und allgemein gedrückte Grundstimmung geprägt sind. Für die USA liegen folgende Ergebnisse vor: Demoralisiert in dem beschriebenen Sinne wurde etwa ein Drittel der Bevölkerung eingeschätzt… Das Demoralisierungssyndrom bringt zum Ausdruck, dass ein erheblicher Anteil der Bevölkerung für sich keinen Sinn mehr darin sieht, sich für oder gegen etwas einzusetzen. Diese Personen lassen Ereignisse fatalistisch auf sich zukommen und über sich hereinstürzen, weil sie nicht mehr daran glauben, dass sie wirksam etwas gegen diese unternehmen könnten« (Keupp 2003a, S. 563f.).
Lebenssouveränität und selbstbestimmte Lebensführung stoßen hier an sozialstrukturelle Grenzen, die auf überindividuell wirksame Webmuster sozialer Ungleichheit verweisen und die nur in Wege einer tiefgreifenden sozialpolitischen Reform zu überwinden sind.