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Warum Loslassen nicht Nicht-Handeln bedeutet

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Im Daoismus sieht man das Vollkommene als an sich leer, weich und spontan an. Wie das Wasser. Und genauso sollte auch das Handeln sein. Das heißt, ohne dass der bewusste Verstand eingreift, sich den Umständen anpassend und intuitiv.

» Die treffendste Übersetzung von „Wu Wei“ wäre somit „Nicht-Eingreifen“ oder einfach „Loslassen“.

Damit stellt das Loslassen das Gegenteil des Festhaltens dar, das wir als „gelenktes Handeln“ oder „willentliches Herbeiführen“ kennengelernt haben. Wu Wei bedeutet aber nicht, dass man gar nicht handelt, sondern dass die Handlungen spontan in Einklang mit dem Tao, der Natur, dem, was ist, entstehen und so intuitiv das Notwendige getan wird, aber nicht in Übereifer oder blindem Aktionismus. Auf den genauen Unterschied gehen wir im folgenden Kapitel näher ein. Jedenfalls wäre alles andere wieder Yu Wei und somit Festhalten. Oder wie Dschuang Dsi sagt:

„Das Wasser strengt sich nicht an, um flüssig zu sein; es ist seine natürliche Eigenschaft. So kann auch die Tugend des vollkommenen Menschen, ohne dass er sich ihrer befleißigt, durch nichts aus ihrer Bahn gelenkt werden. Der Himmel ist von Natur aus hoch, die Erde fest, Sonne und Mond sind hell. Befleißigen sie sich dieser Eigenschaften?“[Fußnote 15] (Dschuang Dsi)

Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt

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