Читать книгу Zwischen meinen Inseln - Ole R. Börgdahl - Страница 28

Ua Huka, 7. Juni 1910

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Meine kleine Schule ist jetzt endgültig aufgelöst worden. Der Monsignore hat es verboten und gleichzeitig eine eigene Schule eingerichtet, die wohl die christlichen Werte deutlicher vermittelt, als mein Unterricht, in dem nur weltliche Dinge Platz finden. Zumindest habe ich etwas angestoßen, das eben nur von anderen weitergeführt wird. Allein mein erster und jetzt einziger Schüler ist mir noch geblieben, Onoo. Er hat mich sogar schon einmal in Taiohae besucht. Er kann recht gut lesen. Im Schreiben fehlt ihm aber noch die Übung. Ich lasse ihn aus dem Robinson Crusoe abschreiben, was ihm nicht gefällt, aber eine gute Übung ist. Onoos Familie ist mir auch schon gut bekannt. Für seine jüngeren Brüder und seine Schwester Vanessa war ich ja bereits die Lehrerin. Nur seine Eltern sträuben sich und sind zu stolz, um von mir, einem kleinen Mädchen, zu lernen. Es gibt auch einige alte Leute in der Familie. Ich weiß noch nicht, wer sie sind. Vielleicht sind es die Großeltern oder sogar die Urgroßeltern. Es können auch Onkeln und Tanten sein, was ich aber eigentlich nicht glaube. Heute Nachmittag holt mich Onoo von der Missionsstation ab und er zeigt mir das Land seiner Familie. Wir werden uns wohl wie immer am Dorfrand treffen, damit die Nonnen und vor allem der Monsignore nichts zu reden bekommen. Ich möchte nicht, dass Vater durch so etwas veranlasst wird, mich zurückzuholen und mir am Ende noch verbietet wieder herzufahren. Bisher toleriert Vater meine Ausflüge, aber er weiß ja auch, wie selbständig ich bin.

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