Читать книгу Bewerbungsratgeber - Olga Schiffer - Страница 18
Selbstmarketing
ОглавлениеJetzt wo du deine Stärken, Schwächen und Fähigkeiten kennst, ist es an der Zeit, diese richtig in Szene zu setzen. Im Folgenden werden dir einige Methoden vorgestellt, die du umsetzen kannst, um dich als Persönlichkeit ins rechte Licht zu rücken. Gleichwohl ist es hier nicht das Ziel, jede Maßnahme umzusetzen, sondern eher die richtige herauszusuchen und zu schauen, welche für dein Berufsziel Sinn macht.
Dein Social-Media-Profil
Selbstmarketing beginnt in der heutigen Zeit bei unseren Sozial-Media-Profilen. Daher gilt es in erster Linie, seinen Benutzeraccount mal genauer unter die Lupe zu nehmen und diesen aus dem Blickwinkel eines Personalers zu betrachten. Denn heutzutage ist es gang und gäbe, dass Unternehmen auf diversen Social-Media-Kanälen präsent sind und nach potenziellen Mitarbeitern Ausschau halten. Peinliche Partybilder, unangemessene Posts oder unangebrachte Videos, wirken eher abschreckend auf Arbeitgeber. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, alle negativbesetzten Berichte zum Thema Nacktheit, Hassreden, Gewalt sowie extremer politischer Meinungen aus seinem Profil zu entfernen. Selbst wenn dein Profil unter einem Pseudonym läuft, besteht die Gefahr gefunden zu werden. Veröffentliche stattdessen Beiträge und Artikel, die für dich sprechen. Verwende beispielsweise dein Bewerbungsfoto als Profilbild. Wenn du dich nicht gerade aus einer Festeinstellung heraus bewirbst, gehe offen mit deiner Jobsuche um. Head Hunter suchen auf allen Kanälen. Arbeitgeber sind außerdem voller Neugier und prüfen, welche Person sich hinter der Bewerbung verbirgt. Mit dem Smartphone zur Hand geschieht dies binnen weniger Minuten. Andersherum hast auch du die Möglichkeit, dein Wunscharbeitgeber bei Facebook oder Instagram zu suchen. Mach auf dich aufmerksam und hinterlasse sinnvolle Kommentare und teile Beiträge.
Angenommen du bemühst dich um einen neuen Job als FrisörIn. Frage deinen nächsten Kunden, ob du die neue Frisur fotografieren und das Foto veröffentlichen darfst. Meistens erhältst du die Erlaubnis. Ansonsten fotografiere aus einem Blickwinkel, aus dem das Gesicht nicht erkennbar ist. Eine solche Arbeitsprobe kann nahezu für jede Berufsgruppe erstellt werden, daher gibt es keine Ausreden. Selbst wenn du meinst, einen „langweiligen“ Bürojob zu haben, hast du die Möglichkeit, über Tipps zum rückenschonenden Arbeiten oder zum Thema Konzentrationsübungen zu schreiben. Als Pfleger berichtest du, was dich an deiner Tätigkeit und den Mitmenschen begeistert. Sei kreativ, mutig und hebe dich von der Masse ab.
Selbst Schwächen lassen sich in Szene setzen. Angenommen du sprichst nicht so gut Englisch, möchtest dies aber ändern, dann zeige, dass du dich für eine Weiterbildung angemeldet hast. Oder berichte von der neuen App, mit der du die neue Sprache lernst. Hier gibt es ebenfalls unzählige Beispiele.
Google deinen Namen
Hast du dich schon mal selbst gegoogelt? Wenn die Antwort nein lautet, dann erledige dies gleich. Schau unter der Rubrik BILDER. Gibt es negative Einträge zu deiner Person, dann beantrage eine Löschung bei Google. Möchtest du andererseits gefunden werden, brauchst du eine eigene Homepage. Eine kostenlose Registrierung auf Google My Business sorgt zudem für eine bessere Auffindbarkeit. Das lohnt sich insbesondere für Selbstständige, Freiberufler und Gewerbetreibende.
Xing und Co
Es gibt etliche Businessplattformen wie Xing und Linkedin für Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber. Um den Service zu nutzen, ist eine kostenlose Registrierung erforderlich. Hast du ein Profil angelegt, kannst du Gruppen beitreten, an Diskussionen teilnehmen, News konsumieren, Stellenanzeigen durchforsten, Events finden sowie Status-Updates posten. Der Unterschied zwischen den beiden Plattformen besteht darin, dass XING deutschsprachig und LinkedIn international ausgerichtet ist. Diese Plattformen eignen sich ins Besondere für Eigenmarketing im Bewerbungsprozess. Da XING an hoher Bedeutung gewinnt und auf dem Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle eingenommen hat, wird in einem späteren Kapitel ausführlich auf das Thema eingegangen.
Deine Bewerbungsunterlagen
Alle Dokumente lassen sich mit einem Schreibprogramm wie beispielsweise Microsoft Word oder Open Office erstellen. Je versierter du im Umgang mit diesen Programmen bist, je mehr Möglichkeiten bieten sich dir, deine Unterlagen individuell zu gestalten. Gewisse Vorgaben müssen trotzdem eingehalten werden, dennoch sind deiner Kreativität aber keine Grenzen gesetzt. Welche Normen das sind, erfährst du im Kapitel die Bewerbung. Liegt dir kreatives Formatieren nicht oder bist du unerfahren mit dem Programm, kannst du auf kostenlose Vorlagen im Internet zurückgreifen, die sich nach dem Download bearbeiten und individualisieren lassen. Behalte dabei stets im Hinterkopf, dass es bei Bewerbungen um Authentizität geht und man mit seiner Kreativität das Wesentliche nicht aus den Augen verliert.
Schöne und originelle Lebensläufe finden sich auf:
https://karrierebibel.de/lebenslauf/
Im Kapitel dein Lebenslauf stelle ich dir eine weitere Webseite zur Erstellung eines Lebenslaufes vor, die dir mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet.
Referenzen für die Bewerbung
Referenzen sind ähnlich wie Arbeitszeugnisse, eine Bewertung deiner Arbeitsleistung. Arbeitszeugnisse unterliegen dem Gesetz und müssen wohlwollend formuliert sein. Außerdem ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, sie auszustellen. Referenzen hingegen werden auf freiwilliger Basis seitens der Vorgesetzten, Kollegen oder Kunden erstellt, weshalb sie eine höhere Wertigkeit und Aussagekraft haben. Wenn du ein gutes Verhältnis zum ehemaligen Chef, höherrangigen Arbeitskollegen oder Kunden hast, so bitte sie darum, dir ein Referenzschreiben auszustellen, welches du deiner Bewerbung beifügst. Ein Empfehlungsschreiben im Umfang einer DIN A4 Seite reicht völlig aus. Der Inhalt bezieht sich dabei auf die Qualität und Quantität deiner Arbeitsleistung, deine Erfolge sowie auf soziale Kompetenzen wie beispielsweise deine Teamfähigkeit. Im Grunde gibt es hier kein richtig und kein falsch. Je detaillierter und persönlicher die Empfehlung formuliert ist, je mehr profitierst du. Insbesondere für Freiberufler und Selbstständige, die kein Arbeitszeugnis erhalten, eignet sich ein solches Empfehlungsschreiben von bisherigen Auftraggebern, um zukünftigen Kunden seine Kompetenzen aufzuzeigen. Genauso erhöhen Berufsanfänger, Auszubildende und Studenten die Erfolgschancen ihrer Bewerbung, wenn sie beispielsweise ihren Betreuer, Ausbilder, Lehrer, Professoren oder Dozenten um ein Referenzschreiben bitten. Mach dir Gedanken, mit wem du in der Vergangenheit zusammengearbeitet hast und überlege, welche Personen bereit wären, für dich eine positive und anerkennende Referenz zu formulieren. Da solche Schreiben aktuell selten sind, hebst du dich damit von Mitbewerbern ab.
Kleider machen Leute
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, so eine Binsenweisheit. Kleidung spielt daher eine große Rolle. Spätestens wenn du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, stellt sich die Frage „Was ziehe ich an“? Und hier kommt es darauf an, für welche Branche du dich bewirbst. Vom strengen Anzug bis hin zu einem lockeren T-Shirt mit Jeanshose ist alles möglich. Wichtig ist, dass du dich in der Kleidung wohl fühlst und nicht aufgesetzt, sondern souverän wirkst.
Wenn es um eine Führungsposition, eine Stelle mit Kundenkontakt wie etwa bei Versicherungen oder Banken geht, eigenen sich sowohl für Männer als auch für Frauen Hosenanzüge. Bemühst du dich hingegen um einen Job im handwerklichen Betrieb, fällt dein Kleidungsstill eher leger aus. Männer greifen hier auf eine Kombination aus Jeans, Hemd und Sakko und Frauen auf Stoffhose, Jeans oder Rock mit Bluse zurück. Versuche herauszufinden, welcher Kleidungsstill zum Unternehmen passt, indem du dir die Unternehmenshomepage oder die Social-Media-Profile anschaust. Ebenso ist die Wahl der Farben bedeutend, weil diese eine hohe Aussagekraft haben. Daher empfiehlt es sich, eher auf neutrale Farbtöne, wie etwa weiß, schwarz, grau, hellblau oder beige zurückzugreifen. So selbstverständlich das auch klingt, ist außerdem auf saubere und gebügelte Kleidung sowie angemessene Schuhe zu achten. High Heels, Sneakers, Sandalen und Flip-Flops haben im Einstellungsgespräch nichts verloren. Wenn du eine weite Anfahrt hast, nimm dein Outfit lieber separat mit. Für Frauen gilt außerdem in Sachen Make-up und Frisur, weniger ist mehr. Style dich wie an einem gewöhnlichen Arbeitstag. Achte auf saubere und gepflegte Fingernägel und verzichte auf aufdringliche Düfte. Nutze lieber ein geruchsneutrales Deo, welches du zum Gespräch mitnimmst, falls du bei Nervosität zu Schweißausbrüchen neigst. Ein unangenehmes, aber dennoch wichtiges Thema ist Mundgeruch. Da du viel sprechen wirst, achte unbedingt auf einen frischen Atem. Kaugummis sind ungeeignet, aber es gibt unzählige Alternativen wie beispielsweise Mundspray oder Lutschdrops.
Besorge am besten jetzt schon das passende Outfit für ein bevorstehendes Vorstellungsgespräch. Manchmal kommt eine Einladung schneller als erwartet.
Image Video
Dank YouTube und Instagram gehören selbstgedrehte Videos zu unserem Alltag. Und dahin geht auch der Trend der Bewerbungen. Der Vorteil von Video-Vorstellungen liegt klar auf der Hand: Als Bewerber kannst du dich von deiner besten Seite präsentieren und dich perfekt in Szene setzen. Ausstrahlung, Persönlichkeit und Individualität sowie Stimme, Gestik und Mimik kommen besonders zur Geltung. Die Motivation ist sofort erkennbar und deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Klar, dass du so aus der Masse herausstichst.
Gerade weil du deine Vorstellungskraft voll ausschöpfen kannst, ist so eine Video-Bewerbung leichter gesagt als getan. Der Aufwand ist mindestens genau so groß, wenn nicht noch größer, als bei einer klassischen Bewerbung. Am besten schreibst du dir zunächst ein Drehbuch. Suche dir einen passenden Ort sowie geeignete Kleidung. Erstelle ein Skript für deine Vorstellungsrede und überlege dir, welche Aussagen du unbedingt rüberbringen und welchen Eindruck du vermitteln möchtest. Beschränke dich auf das Wesentliche und gehe nicht auf deinen kompletten Lebenslauf ein. Zwei bis drei Grundaussagen reichen völlig aus. Plane bei Bedarf andere Darsteller ein. Beachte bei der Verwendung von Musik die Nutzungsrechte. Auch hier gibt es keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Die ersten sieben Sekunden sind entscheidend. Wecke hier die Neugier und über überzeuge durch authentisches Auftreten. Hast du ein ausgefallenes Hobby, wie etwa musizieren, malen oder klettern, hast du zudem die Möglichkeit, deinem Video Persönlichkeit zu verleihen und Szenen dazu einzubauen.
Ist das Video fertig, muss es zugeschnitten und bearbeitet werden. Für Windows gibt es das kostenlose Programm „Movie Maker“. Eine Länge zwischen einer und maximal vier Minuten ist angemessen.