Читать книгу "Die Mall" - Oliver Bäuerle - Страница 8

Kapitel 6

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1955. Die Fabrik von Samuel Miller schrieb schwarze Zahlen. Schon zwei Jahre nach ihrer Eröffnung brachte sie das erste Geld ein. Seine Investitionen hatten sich gerechnet, er war stolz auf sich. Plötzlich wurde er von Harry in das Lazarett gerufen, wieder einmal war ein Arbeitsunfall passiert.

>> Verdammt, nicht schon wieder. <<

Harry erwartete ihn schon auf der Krankenstation, diesmal war es einer seiner Vorarbeiter, Sam Kassady.

Er hatte eine tiefe Schnittwunde am Bauch. Er stand zu dicht an einem Holzbalken, der gespalten werden sollte und wurde von dem unter Spannung stehendem Holz getroffen. Die scharfe Seite des Stammes traf ihn am Bauch und schnitt ihn wie mit einem Messer auf. Sam atmete schwer, dunkles Blut sickerte aus seiner blauen Arbeitsjacke, die alle Vorarbeiter trugen. Lloyd öffnete sie vorsichtig, dann schob er das Hemd zurück. In diesem Augenblick quollen die ersten Därme aus der tiefen Wunde der Bauchhöhle hervor. Instinktiv presste Lloyd seine Hände drauf und drückte die blutverschmierten Eingeweide zurück in den Bauch.

Mit seinen Händen hielt er den Bauch zusammen. Sam schrie wie verrückt vor Schmerzen.

>> Was machen wir Boss, er hat Frau und Kinder? <<

>> Na und bringt ihn zum Schweigen, unauffällig! <<

Harry nickte und ging zu Lloyd, der schob seine Hand zur Seite und drückte sie in die klaffende Wunde an Sams Bauch.

Er griff in die Bauchhöhle und riss die Därme und den Magen heraus. Mit weit aufgerissenen Augen sah Sam ihn an und drückte mit seiner rechten Hand Lloyds Schulter.

Irgendwann gab sein Widerstand nach und seine Hand rutschte ohne jeglichen Halt nach unten. Sam Kassady war tot, nicht durch seine Verletzungen gestorben, sondern durch die Hand eines Gehilfen von Samuel Miller. Die gleiche Prozedur, wie bei den anderen malen, als sie die Leichen von Mitarbeitern entsorgen sollten lag an, nur dass sie dieses Mal von zwei Freunden von Sam beobachtet wurden. Karl und Herb waren den beiden Sanitätern zur Krankenstation gefolgt. Da ihr Vorarbeiter und Freund Sam von dem Unfall betroffen war, fiel es keinem auf das sie nicht ihrer Arbeit nachgingen. Durch eine kleine schmierige Glasscheibe beobachteten sie den Vorfall und starrten sich mit offenen Mündern an. In ihnen keimte eine Wut auf. Jetzt wussten sie, was mit den anderen ihrer Kollegen passiert war, nie kam einer von ihnen aus dem Krankenhaus zurück, nie erfuhr jemand etwas von ihnen.

Sie schlichen zurück. Am Abend unterrichteten sie alle Kollegen und Freunde, die genau wie sie in den Baracken hausen mussten, über die Vorfälle die ihr sauberer Boss Mr. Miller in der Fabrik verübte. Schnell wussten sie, was sie tun mussten und ein Plan war geschmiedet.



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