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Das Gastmahl

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[565] Wenn also die Gaben des Bacchus für dich aufgetischt sind und eine Frau dein Speisesofa teilt, dann bete zum Vater der Nacht49 und seinen nächtlichen Weihen, dass sie dem Wein verbieten, deinem Kopf zu schaden. Hier darfst du vieles in geheimer Zeichensprache sagen, [570] von dem sie spüren soll, dass es ihr gilt, darfst leichte Schmeicheleien mit klarem Wein niederschreiben, damit sie auf dem Tisch lesen kann, dass sie die Dame deines Herzens ist, darfst auch Auge in Auge schauend deine Liebesglut erraten lassen. Oft hat eine stumme Miene Stimme und Wort. [575] Reiß als Erster den Becher an dich, den ihre Lippen berührten, und trink an der Stelle, wo dein Mädchen trinkt. Und von jeder Speise, von der sie sich mit den Fingern etwas nahm, nimm auch du und berühre dabei ihre Hand. Es sei auch dein Wunsch, dem Mann50 der Geliebten zu gefallen. Er wird euch mehr nützen, wenn er dein Freund wird. [580] Kommst du durchs Los an die Reihe zu trinken, so lass ihm den Vortritt; sein Haupt soll den Kranz bekommen, der für das deine bestimmt war; steht er unter dir oder dir gleich, so soll er doch von allem vor dir nehmen; trage auch keine Bedenken, immer erst nach ihm zu sprechen. [585] Sicher und beliebt ist die Methode, unter dem Namen der Freundschaft zu betrügen. Mag die Methode auch sicher und beliebt sein, so ist sie doch verwerflich. [Daher verwaltet ein Verwalter oft allzu viel und meint, er müsse mehr sehen51, als was ihm aufgetragen ist.] Wir werden dir ein festes Maß im Trinken setzen: [590] Verstand und Füße sollen dir noch dienstbar sein. Hüte dich besonders vor Scheltreden, zu denen der Wein aufstachelt, und vor allzu leicht entstehenden handgreiflichen Auseinandersetzungen. Eurytion kam um, weil er töricht den Wein trank, den man ihm vorsetzte. Besser passt zu Tafel und Wein sanfter Scherz. [595] Hast du Stimme, so singe; sind deine Arme gelenkig, so tanze und versuche durch jede Gabe zu gefallen, durch die du gefallen kannst. Zwar schadet echte Trunkenheit, doch erheuchelte wird dir nützen: Lass die Zunge listig mit lallenden Lauten stammeln, damit alles, was du allzu keck sagst oder tust, [600] auf übermäßigen Weingenuss geschoben werde. Und sage: »Auf das Wohl der Dame, auf das Wohl dessen, mit dem sie schläft.« Doch in der Stille wünsche den Mann zum Henker.

Liebeskunst

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