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Gespielte Seeschlacht und Triumphzug

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Wie war es doch, als Caesar kürzlich bei der Vorführung einer Seeschlacht persische und athenische Schiffe kämpfen ließ? Kamen da doch von beiden Meeren18 junge Männer und Mädchen, und in der Stadt war die ganze weite Welt vertreten. [175] Wer fand in jener Menschenmenge keinen Gegenstand für seine Liebe? Wehe, wie viele ließ Liebe zu einer Fremden Folterqualen leiden! Seht, Caesar schickt sich an, die Welteroberung zu vervollständigen. Jetzt, fernster Orient, wirst du unser sein. Parther, du wirst bestraft werden. Freut euch, ihr bestatteten Helden des Crassus [180] und ihr Feldzeichen, denen Barbarenhände Schimpf angetan haben! Der Rächer ist da, lässt trotz seiner Jugend schon den Feldherrn erkennen und übernimmt als Knabe die Führung eines Krieges, der nicht Sache eines Knaben ist. Zählt nicht ängstlich die Geburtstage von Göttern! Caesaren wird Tüchtigkeit vor der Zeit zuteil. [185] Der vom Himmel stammende Geist erhebt sich schneller als das gesetzliche Alter und erträgt schlecht den Verlust, den träges Warten bedeutet. Klein war Hercules und erdrückte doch mit den Händen zwei Schlangen; so machte er schon in der Wiege seinem Vater Iuppiter Ehre. Und du, Bacchus, noch heute ein Knabe, wie klein warst du erst, [190] als das besiegte Indien vor deinen Thyrsusstäben zitterte? Vom Glück gesegnet und jung, wie dein Vater war, wirst du, Knabe, den Krieg beginnen und siegen, jung und vom Glück gesegnet wie er. Solch einen Anfang bist du uns als Träger eines so großen Namens schuldig, jetzt der Erste unter den Jünglingen, später der Erste im Rat der Alten! [195] Da du Brüder hast, räche die Kränkung der Brüder; da du einen Vater hast, schütze die Rechte des Vaters! Des Vaterlandes Vater19, dein Vater hat dir die Waffen angelegt. Der Feind raubt das Königtum gegen den Willen deines Vaters! Du wirst heilige Waffen tragen, er fluchbeladene Pfeile; [200] vor deinen Feldzeichen werden Recht und frommer Sinn stehen. Das Recht entscheidet gegen die Parther, mögen nun auch die Waffen gegen sie entscheiden! Möge mein Feldherr Macht und Reichtum des Orients Latium einverleiben! Vater Mars und Vater Caesar, schenkt ihm bei seinem Aufbruch euren göttlichen Beistand, denn einer von euch ist schon ein Gott, der andere wird es werden. [205] Siehe, ich prophezeie es, du wirst siegen, und ich werde meine Gelübde durch Verse einlösen, und wir werden dich in großem Stil zu besingen haben. Du wirst auftreten und das Heer mit meinen Worten ermahnen (o mögen meine Worte nicht hinter deinem Mut zurückbleiben!). Und ich werde künden, wie die Parther Rücken an Rücken flohen und die Römer Brust an Brust vormarschierten, [210] und von den Pfeilen, die der Feind rückwärts vom fliehenden Ross abschießt. O Parther, der du fliehst, um zu siegen, was bleibt dir, wenn du besiegt wirst? Parther, dein Kriegsglück steht schon jetzt unter einem bösen Vorzeichen. Also wird der Tag kommen, an dem du, Herrlichster auf Erden, ganz in Gold mit vier schneeweißen Rossen einherfahren wirst. [215] Vorausgehen werden Fürsten, den Hals mit Ketten beschwert, damit sie sich nicht wie früher durch die Flucht in Sicherheit bringen können. Froh werden junge Männer zuschauen und junge Mädchen in ihrer Mitte, und allen wird dieser Tag das Herz höher schlagen lassen. Fragt dann eine von ihnen nach den Namen der Könige, [220] nach Landschaften, Bergen, Gewässern, die im Triumphzug mitgeführt werden, so gib auf alles eine Antwort – und nicht nur, wenn eine fragt. Auch was du nicht weißt, berichte, als wäre es dir wohlbekannt: »Das ist der Euphrat, die Stirn mit Schilfrohr gekrönt. Der, dem das Haar bläulich herabhängt, wird der Tigris sein. [225] Diese Leute halte für Armenier! Das ist das von Danaë stammende Persien20; diese Stadt lag in den achaemenischen Tälern21; der oder jener sind Fürsten.« Und dann magst du Namen nennen, die richtigen, wenn du sie weißt, andernfalls wenigstens passende.

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