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22 Von Tamrin, dem Kaufmann
ОглавлениеNun war da ein verständiger Mann, der Chef der Kaufleute, namens Tamrin, der pflegte Kamele zu beladen und hatte an die 73 Schiffe. Damals aber war der König Salomo willens den Tempel Gottes zu bauen und schickte zu allen Kaufleuten, nach Osten und Westen, Norden und Süden. Es sollten die Kaufleute kommen und bei ihm Gold und Silber erhalten, und er solle dafür das erhalten was er zum Werke bedürfe. Da erzählte man ihm von jenem reichen äthiopischen Kaufmann, und er sandte zu ihm, er solle ihm das bringen, dessen er bedürfe: Aus dem Lande Arabien rötliches Gold und unverwesliches schwarzes Holz und Sapphir. Da ging jener Kaufmann namens Tamrin, der Kaufmann der Königin von Äthiopien, zu Salomon, und der empfing von ihm alles, was er begehrte, und gab auch dem Kaufmann, was dieser wünschte, indem er von seiner Habe noch etwas zulegte. Der Kaufmann aber war sehr verständig, und so gewahrte er die Weisheit Salomons und verwunderte sich und merkte auf, um die Antworten genau zu verstehen, die er gab, und ebenso auch sein Urteil, die Beredsamkeit seines Mundes, die Süßigkeit seiner Rede und seine Art zu gehen und zu sitzen, aufzustehen und zu handeln, seine Liebe, seine Einrichtungen, seine Tafel und sein Gesetz. Befehle erteilte Salomon mit Nachgiebigkeit und Milde. Wenn sich welche vergangen hatten, begnadigte er sie, denn er hatte sein Haus mit Weisheit und Gottesfurcht bestellt. die Törichten wies er mit Milde zurecht und den Mägden lies er Milde angedeihen, er öffnete seinen Mund in Gleichnissen, seine Rede war süßer als reiner Honig, sein ganzes Tun war wünschenswert und sein ganzes Aussehen angenehm. Denn die Weisheit ist beliebt bei den Einsichtigen und verachtet bei den Toren. Als nun jener Kaufmann dies alles sah, da erstaunte er und verwunderte sich sehr. Denn denen, die ihn zu sehen pflegten, war Salomon durchaus willkommen und war ihr Lehrmeister. Und die, die zu ihm gekommen waren, die wollten nicht wieder fortgehen und von ihm weichen wegen seiner Weisheit und Schönheit, die Süßigkeit seiner Rede war wie Wasser für den Durstenden, wie Brot für den Hungernden, wie Arznei für den Kranken, wie Kleidung für den Nackten und wie ein Vater für die Waisen. Er urteilte gerecht und war unparteiisch, er hatte Ruhm und Reichtum, den ihm Gott in reichem Maas hatte zu Teil werden lassen. Er besaß Gold und Silber, Edelsteine und kostbare Kleider und große und kleine Tiere ohne Zahl. In den Tagen des Königs Salomo war das Gold wie Erz und das Silber wie Blei, und Erz, Blei und Eisen waren zahlreich wie Rohrgewächs und die Stoppeln des Feldes, und auch Zedernholz gab es viel. So dass an Ruhm und Reichtum, an Weisheit und Gnade, die Gott ihm verliehen hatte, niemand unter den Früheren ihm gleichkam und niemand unter den Späteren ihm gleichkommen wird.