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27 Von dem Arbeiter

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Als er dieses zur Königin redete, da sah er einen Arbeiter der einen Stein auf dem Kopfe trug, einen Wasserschlauch auf seinem Nacken und seine Wegzehrung und seine Sandalen an seinen Lenden und hatte noch Holz in seine Hände genommen. Seine Kleider waren alt und zerrissen, Tränen träufelten von seinem Gesicht und das Wasser des Schlauches rann auf seinen Fuß. Und der Arbeiter ging vor Salomon her und als er nun einherging sprach Salomon zu ihm: Bleib stehen! Da blieb er stehen. Da wandte sich Salomon zur Königin und sprach zu ihr: Sieh diesen! Was ist mein Vorzug gegenüber diesem, was ist meine Trefflichkeit gegenüber diesem und was ist meine Herrlichkeit gegenüber einem solchen? Denn auch ich bin ein Mensch und Asche, der ich morgen werde Wurm und Gestank sein. Jetzt aber erscheine ich wie ein ewig unsterblicher. Wer würde Gott tadeln, wenn er diesem dasselbe wie mir verliehen hätte und wenn er mich zum Arbeiter wie ihn gemacht hätte? Sind wir nicht beide Lunge eines Menschen? Wie der Tod von diesem so ist auch mein Tod, und wie das Leben von diesem so ist auch mein Leben. Und dieser ist kräftiger zur Arbeit als ich denn Er gibt Stärke den Schwachen, wie er will. Dann sprach er zu ihm: Geh an deine Arbeit! Sodann sprach er abermals zur Königin: Was nützt es uns Menschenkindern, wenn wir nicht Reue und Barmherzigkeit üben auf Erden? Sind wir nicht alle eitel. Ein Gras des Feldes, das zu seiner Zeit verdorrt und das das Feuer verzehrt? Auf Erden versehen wir uns mit süßen Leckereien und köstlichen Kleidern während wir aber leben, faulen wir schon. Wir versehen uns mit Wohlgerüchen und Narden, während wir aber leben sind wir schon tot durch die Sünde und Missetaten. Während wir weise sind, sind wir doch Toren durch Ungehorsam und Schlechtigkeiten. Während wir geehrt sind, sind wir doch verachtet wegen Zauberei und Götzendienst. Ein ehrenhafter Mensch der nach dem Ebenbild Gottes erschaffen ist, wird, wenn er Gutes tut, wie Gott sein. Ein nichtswürdiger Mensch aber wird, wenn er Sünde tut, wie der Teufel sein, jener hoffärtige Teufel, der seinem Schöpfer nicht gehorchen wollte, auf dessen Pfad alle Hoffärtigen von den Menschen wandeln und mit ihm zugleich gerichtet werden. Gott aber liebt die Demütigen, die Demut üben, die wandeln auf seinem Pfade und freuen sich in seinem Reiche. Selig ist wer die Weisheit kennt, das heißt: Reue und Gottesfurcht! Als die Königin dies gehört hatte sprach sie: Wie hat mir dein Wort wohlgetan und wie hat mich deine Rede erfreut und das Auftun deines Mundes! Sage mir nun aber, wen ich anbeten soll! Wir beten nämlich die Sonne an, wie uns unsere Väter gelehrt haben denn wir sagen: die Sonne ist der König der Götter. Andere von unseren Untertanen aber beten teils Steine, teils Haine, teils Idole, teils Bilder aus Gold und Silber an. Wir aber beten die Sonne an denn sie kocht das Essen, sie erleuchtet auch die Dunkelheit und nimmt die Furcht, wir sagen zu ihr: Unser König und sagen zu ihr unser Schöpfer und verehren sie als unseren Gott. Denn niemand hat uns einen anderen Gott außer ihr verkündet. Hingegen haben wir gehört, dass ihr Israeliten einen anderen Gott habt, den wir nicht kennen. Man hat uns berichtet, dass er euch vom Himmel eine Lade herab gesandt habe und euch die Tafeln der Ordnung der Engel durch seinen Propheten Mose gegeben habe, das haben wir gehört. Er selbst steige zu euch hernieder und rede mit euch und weise euch sein Urteil und sein Gebot.

Kebra Nagast

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