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3. Kämpfe nie mehr gegen deine Schwächen!

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Versuchen Sie nicht gegen eigene Schwächen oder die von anderen anzugehen! Das bringt so gut wie nichts. Im Gegenteil: Es ist lediglich pure Verschwendung von Energie. Folgendes Beispiel macht das deutlich: Ein großer Netzanbieter hatte sich vorgenommen seine Position auf dem Markt zu verbessern. Um dies zu erreichen, wurde der schwächere Konkurrent als Feindbild aufgebaut. Das ganze Unternehmen richtete sich danach aus, den Gegner niederzumachen und zu bekämpfen. Sie können sich sicherlich vorstellen, was passierte: Alle im Betrieb waren mit negativen Gedanken beschäftigt. Sie überlegten, wie der Konkurrent möglichst schnell kleinzukriegen sei. Zumindest war das die Aufgabenstellung. Niemand dachte darüber nach, wie man selbst groß werden konnte. Die Folge war absehbar: Das Vorhaben, den Wettbewerber in die Knie zu zwingen, scheiterte auf ganzer Linie. Der historische Wirtschaftskrieg, den Edison gegen Westinghouse in den USA führte, ist ein ähnliches Beispiel. Sich nur auf die Schwächung des Gegners zu konzentrieren, das ist ein sehr aufwendiges und letztendlich meist erfolgloses Unterfangen.

Was für Wettbewerber in der Wirtschaft gilt, trifft auch auf den Einzelnen zu. Wann immer Sie an sich oder an anderen etwas bemerken, von dem Sie meinen, dass Sie damit nicht zufrieden sind – eine körperliche Schwäche etwa oder ein heimliches Laster –, kämpfen Sie nicht dagegen an. Akzeptieren Sie es. Lassen Sie es sich von selbst irgendwann auflösen, und das funktioniert am besten, wenn Sie sich nicht dagegen wehren, sondern es einfach geschehen lassen.

Übungen

Sie merken: Auf der Suche nach der eigenen Identität müssen wir so manche Klippe umschiffen. Drei Aufgaben sollen Ihnen dabei helfen, Ihren persönlichen Weg zu entdecken.

1 Finden Sie wenigstens eine Person oder eine Situation in Ihrem Leben, für die Sie aus tiefstem Herzen dankbar sein können. Wem Sie Ihre Dankbarkeit bezeugen – Gott beispielsweise oder den Eltern, dem Schicksal, dem Partner, dem Chef oder sonst wem – ist nebensächlich. Es kommt einzig und allein auf den Vorgang an: das Erleben eines intensiven Gefühls von Dankbarkeit. Genießen Sie es! Es ist eine sehr angenehme Empfindung.

2 Diese Übung scheint auf den ersten Blick völlig lächerlich zu sein, sie ist aber verblüffend wirksam. Stellen Sie sich vor einen großen Spiegel, möglichst einen, in dem Sie sich als ganze Person betrachten können. Sagen Sie Ihrem Gegenüber: Du bist ein toller Kerl! Oder: Du bist sexy! Oder: Du bist erfolgreich! Oder welches Lob Sie sich auch immer zurufen mögen. Sie werden sehen, die Übung steigert nicht nur Ihre Stimmung, vielmehr führt sie, regelmäßig ausgeübt, zu einer Verbesserung Ihrer Lebensqualität.

3 Wenn Sie sich in nächster Zeit mit Ihrem Partner oder Ihren Kollegen streiten (das ist leider nahezu unvermeidlich, egal, wie weit „fortgeschritten“ Sie sind), dann beenden Sie den Konflikt doch ein einziges Mal mit dem Satz: Ich akzeptiere es, du hast Recht. Diese Übung hat den Vorteil, dass wir das unheilvolle Programm Du hast Unrecht und ich habe Recht, das fast automatisch in uns abläuft, wenigstens einmal durchbrechen. Dieses alte Programm ist nämlich wenig konstruktiv und raubt zudem noch unsere Energie. Es kommt bei dieser Übung übrigens nicht darauf an, ob der andere in dem konkreten Fall „wirklich“ Recht hat, sondern dass Sie einfach ein einziges Mal akzeptieren, dass es sein Standpunkt ist (siehe dazu auch Kapitel XI).

Dein Job ist es, frei zu sein

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