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II.1.5 Zwischenfazit

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Die Untersuchungssprachen weisen präponierte, freistehende sowie postponierte, enklitische Artikel auf. Das Griechische jedoch besitzt nur einen freistehenden Artikel. Dieser erscheint ausnahmslos vor dem Substantiv. Demgegenüber zeigt das Armenische einen suffixalen Artikel, der an das Bezugswort angefügt werden kann, aber nicht obligatorisch ist. Das Altnordische und das Albanische besitzen jeweils einen freistehenden sowie einen enklitischen Artikel. Während im Altnordischen ausschließlich der suffixale Artikel mit einem Kopfnomen vorkommt, kann im Albanischen in seltenen Fällen auch der freistehende Artikel vorkommen. Der enklitische Artikel des Albanischen determiniert vornehmlich. Die Verwendung des freistehenden Artikels als Definitheitsmarker hingegen ist restringiert auf alte Verwandtschafts- und Heiligennamen. Daneben verfügt das Albanische über einen Agreement-Marker, der zwar die gleiche morphologische Gestalt wie der Artikel hat, aber divergierende Funktionen. Der Marker fungiert bspw. als Wortbildungselement.

Das Serialisierungsmuster BW-Art gilt für das Albanische, Altnordische und Armenische. Im Albanischen können zudem auch die Wortstellungen Art+BW-Art sowie Art+BW vorkommen.

Der griechische und der altnordische Artikel sind nicht auf eine bestimmte referentielle Lesart festgelegt, d.h. sie treten gleichermaßen bei generischer, individueller, anaphorischer und deiktischer Referenz auf. Der enklitische Artikel des Albanischen dagegen wurde nur bei individueller Referenz festgestellt, wobei ggf. der freistehende Artikel zusätzlich gesetzt werden kann. Im Armenischen schließlich muss zwischen den Artikelvarianten differenziert werden. Individuelle Lesart ist bei allen drei Varianten möglich, doch bei generischer Referenz ist ausschließlich arm. -n in wenigen Fällen verwendbar. Zusätzlich kann arm.-n anaphorisch referieren.

Generell herrscht Kongruenz zwischen dem Substantiv und dem Artikel in einfachen DPn, zumindest im Griechischen und Altnordischen. Der Artikel des Armenischen ist unveränderlich, daher ist Kongruenz ausgeschlossen. Im Albanischen sprechen Grammatiken mitunter von der definiten Deklination, wenn der Artikel an ein Substantiv postponiert ist. Dies bedeutet nicht, dass der Wortkörper des Nomens undekliniert bleibt, wenn der Artikel auftritt. Hier wird der enklitische Artikel nicht als bestimmte Art der Flexion verstanden, sondern als determinierendes Morphem definiert. Ferner gibt es ein paar wenige Substantive wie alb. zot ‚Herr‘, die grundsätzlich keine Agreement-Markierungen haben. Um die Angabe der Kongruenz-Merkmale dennoch zu gewährleisten, erscheint der Agreement-Marker und übernimmt die vakante Funktion.

Abschließend ist festzuhalten, dass der freistehende Artikel des Griechischen sowie die enklitischen Artikel des Albanischen und des Altnordischen Phrasen als [+definit] kennzeichnen. Die Hauptfunktion des armenischen Artikels hingegen ist die inhärente Deixis. So unterscheiden die armenischen Artikel-Varianten zwischen Ich-, Du- und Dér-Deixis. Dieses Feature ermöglicht allerdings die Determination.

Die innere Struktur der DP in den altindogermanischen Artikelsprachen

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