Читать книгу Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 13
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ОглавлениеBuster Tom wischte sich den Schweiß und den Staub aus dem Gesicht. „An einer solchen Pleite kann ein Mann glatt zugrunde gehen“, brummte er schlechtgelaunt. „Versorgt mir wenigstens die Pferde anständig. Sie haben eine Menge gelitten, und sie wissen nicht einmal, weshalb.“
„Da sind wir aber auch nicht besser dran!“, knurrte Hep.
Die Tür am Ranchhaus ging auf. Mrs. Copper, Kane und Ol, die als einzige auf der Circle C zurückgeblieben waren, kamen ins Freie, um die Männer zu begrüßen. Diese Begrüßung fiel sehr knapp aus. Nur Betty Copper erkundigte sich nach dem Befinden der Männer. Kane und Ol hatten anderes auf dem Herzen.
„Wir fallen hier von einem Kummer in den anderen“, berichtete Kane den Männern. „In Tucson ist während eurer Abwesenheit der Tresor der Wells Fargo Company geknackt worden. Fünfzehntausend Dollar sind im Eimer. Aber das ist noch nicht alles. Gestern Abend ist auch Joel Madson ausgeraubt worden. Lohntag ist gewesen. Joel hatte eine volle Kasse gehabt. Viertausend Dollar fehlen ihm. Dabei hat es auch Tote gegeben. Das ist das Schlimme daran.“ Die Männer hielten beim Absatteln ein und sahen Kane an, Enttäuschung und Wut in den Blicken.
„Mein Sohn!“, krächzte Buster Tom. „Ist er denn noch immer nicht zurück?“ Kane schüttelte den Kopf.
„Cliff ist nach Norden geritten, um sich mit dem Provost-Marshal zu treffen“, erklärte Mrs. Copper ihrem Mann.
Buster Tom nahm den Hut ab und wischte sich mit der Bandana das Gesicht und den faltigen Hals trocken. „Da haben wir jahrelang gekämpft und gerackert, da sind gute und rechtschaffene Männer gestorben, um aus dieser Gegend ein friedliches Land zu machen!“, sagte er wütend und resignierend zugleich. Er sah seine Frau an. „So langsam, Betty, lerne sogar ich Cliff verstehen, dass er als Marshal so ein gnadenloser Verbrecherjäger geworden ist.“
„Im Moment können wir gar nichts unternehmen, Tom“, warf Matt Jackson ein. Er war in Buster Toms Alter, hatte mit ihm die Ranch aufgebaut und war der einzige der Männer, der ihn und seine Ehefrau duzte.
Buster Tom nickte und setzte den Hut auf. Dabei sah er Kane an. „Und in Tucson hat natürlich wieder keiner eine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?“
„Das ist es ja!“, erwiderte Kane. „Der braune Wallach mit dem verdammten Wim-Kreis-Brand ist von den Schuften im Hof der Wells Fargo Station stehengelassen worden.“
Buster Tom ließ die Kinnlade sinken. „Was?“, brüllte er dann mit Stentorstimme und wies nach Süden. „Während wir draußen in der Wüste die Pferde fast zuschanden getrieben haben ...“
Er ließ den Arm sinken, drehte sich um und sah die Männer der Reihe nach an. Zuletzt blieb sein Blick auf Hep hängen. Der kleine, untersetzte Mann hob in einer unschuldsbeteuernden Geste die Schultern.
„Schon gut, Hep!“, murmelte Buster Tom und stapfte ins Haus. Seine Frau und Jimmy folgten ihm, während sich die Männer um die Pferde kümmerten.
„Die Banditen haben sich hier irgendwo festgesetzt, Vater“, meinte Jimmy im Haus.
„Du denkst an die Marek-Ranch?“
„Nicht direkt. Aber die Marek-Ranch wäre ein Punkt, der auf jeden Fall in Betracht gezogen werden sollte.“
„Ihr wollt doch jetzt nicht hinreiten?“, fragte Betty Copper bekümmert. „Ihr müsst erst essen und euch ausschlafen. Ich bestehe darauf.“
„Sei ohne Sorge!“, versetzte Buster Tom. „Ich bin so müde, dass ich gleich umfalle. — Die Marek-Ranch besuche ich allein, Jimmy. Heute Abend.“
„Rip O’Hagan wird uns am Abend besuchen“, erklärte Betty Copper. „Er ist heute in aller Frühe mit einer Posse hier vorbeigekommen.“
„Hat er eine Spur?“, fragte Jimmy gespannt.
„Ich glaube nicht.“
„Na, ich gehe schlafen!“, brummte Buster Tom unwillig.
Auch Jimmy lief in die Schlafkammer, ohne einen Bissen zu essen.