Читать книгу Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket - Pete Hackett - Страница 46

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Den Beamten würde in der Tat nichts anderes übrig bleiben, als abzuwarten, ob sich der oder die Kidnapper meldeten.

Der Lieutenant und sein Kollege Hawthorne waren auf dem Weg zurück ins Police Department an der Park Row.

Shane Jacko ging der hassvolle Blick nicht aus dem Sinn, mit dem Professor Fleming Dr. Barber gemustert hatte. Im krassen Gegensatz dazu stand das, was er von sich gegeben hatte. Der Lieutenant glaubte nicht an eine derart hohe Toleranz. Außerdem war er davon überzeugt, dass der Professor von dem Verhältnis seiner Frau zu Dr. Barber gewusst hatte.

Aber was nützte ihm diese Ahnung? Selbst wenn es so war: Der Professor konnte seine Frau kaum entführt haben. Er lag bewegungsunfähig in seinem Zimmer und war bei jedem Handgriff, den es zu verrichten galt, auf fremde Hilfe angewiesen. Und dass er sich irgendwelcher Handlanger bediente, schloss Jacko aus, weil ihm der Gedanke, dass der Professor hinter der Entführung steckte, von Haus aus abwegig erschien.

Das Ergebnis seiner Überlegungen teilte er Sergeant Hawthorne mit, und der war seiner Meinung. „Shirley hat seine Aussage bestätigt“, knurrte er. „Kaum anzunehmen, dass sie uns belogen hat. Das würde bedeuten, dass sie mit dem Professor unter einer Decke steckt. Dazu aber hätte es vorher Absprachen geben müssen. Ich kann es mir nicht vorstellen.“

Es war früher Nachmittag, als sie in der Tiefgarage des Police Departments aus dem Dienstwagen stiegen und mit dem Aufzug nach oben in die Diensträume fuhren.

Wenig später saßen sie an ihren Schreibtischen. Viel war es nicht, was sie herausgefunden hatten.

Lieutenant Jacko griff nach der Zeitung, bei deren Lektüre er am Morgen unterbrochen worden war. Die politischen Nachrichten auf den ersten Seiten überflog er nur. Der Lokalteil interessierte ihn schon mehr. Er las einige der Artikel, deren Überschriften ihm besonders ins Auge stachen. Da war auch ein ausführlicher Bericht über die Entführung Carol Flemings. Er las ihn. Und dann erregte eine kleine Überschrift seine Aufmerksamkeit. ‚Mysteriöses Verschwinden geht weiter’, hieß es da und er las. Der Artikel beinhaltete, dass in Staten Island wieder ein Mann spurlos verschwunden war. Der neunte Mensch innerhalb von vierzehn Monaten. Die Verschwundenen rekrutierten sich aus den verschiedenen Gesellschaftsschichten. Vom Obdachlosen bis zum mittelmäßig bezahlten Angestellten. Etwas Gemeinsames wiesen sie alle auf. Sie hatten Geldprobleme. Sei es, dass sie in der Gosse lebten oder dass sie die Hypothek für das Haus, das sie sich gebaut hatten, nicht mehr bezahlen konnten. Da stand auch noch, dass es schon früher einmal eine solche Serie gab, in der Menschen spurlos verschwanden. Das aber hatte vor gut drei Jahren abrupt geendet. Jetzt – so schien es -, war das rätselhafte Phänomen wieder aus der Versenkung hochgespült.

Jacko sagte zu Hawthorne: „In Staten Island sind in den vergangenen vierzehn Monaten neun Menschen spurlos verschwunden. Wundert mich, dass wir diesen Fall noch nicht haben.“

„Wenn mich nicht alles täuscht, dann verfügt das Police Department New York über eine ganze Reihe von Ermittlern. Lass den anderen auch was übrig.“

Da dudelte das Telefon des Lieutenants. Er nahm ab und nannte seinen Namen sowie die Dienststelle. Eine dunkle Stimme sagte: „Mein Name ist Randy Turner. Ich betreibe in Manhattan eine Privatdetektei. Man hat mir erklärt, dass Sie in dem Fall Fleming ermitteln.“

Jacko war ganz Ohr. „Das ist richtig“, erwiderte er und aktivierte den Lautsprecher des Telefons.

„Fein. Ich habe heute in der Zeitung von der Entführung Carol Flemings gelesen und kann vielleicht zur Klärung des Falles etwas beitragen.“

„Reden Sie schon!“, forderte der Lieutenant den Detektiv auf.

Turner räusperte sich. „Ich weiß nicht, ob es von Interesse ist. Aber im Juni dieses Jahres wurde mir ein Fall übertragen, und zwar sollte ich herausfinden, mit wem Carol Fleming ein Verhältnis hatte.“

In Shane Jacko klingelte etwas. „Und?“, fragte der Lieutenant. „Haben Sie etwas herausgefunden?“

„Ja. Sie traf sich regelmäßig mit Dr. Donald Barber, den Leiter des ‚Professor Flemings Medical Center’.“

„Wer hat Sie mit den Ermittlungen beauftragt?“

„Eine junge Frau. Es geschah telefonisch. Sie wollte unerkannt bleiben. Das Honorar überwies sie mir vorab auf mein Konto. Und dann rief sie mich jeden zweiten Tag an und fragte mich, ob ich was herausgefunden hatte.“

„Wann hörten die Anrufe auf?“

„Nachdem ich mit endgültigen Ergebnissen aufwarten konnte.“

„Wann war das?“

„Vor zwei Wochen.“

„Wo befindet sich Ihre Detektei?“

„West, 46th Street. In der Nähe des Times Square.“

„Haben Sie herausgefunden, wann das Verhältnis der beiden begann?“

„Nein. Aber das war auch nicht mein Auftrag.“

„Geben Sie mir Ihre Telefonnummer“, forderte Jacko, „für den Fall, dass sich noch Fragen ergeben.“

Turner nannte sie und der Lieutenant notierte sie. Dann bedankte er sich und beendete das Gespräch.

Sergeant Hawthorne, der alles mitgehört hatte, nagte an seiner Unterlippe und sagte schließlich: „Shirley Bishop. Sie hat uns angelogen. Die Kleine hat im Auftrag Flemings den Privatdetektiv angeheuert.“

„Das mag sein“, antwortete Jacko. „Leider bringt uns das weiter?“

„Es gibt auf jeden Fall eine Ungereimtheit in den Aussagen. Warum haben die Schwester und der Professor gelogen? Hatten sie einen Grund dazu? Ist es nicht das gute Recht eines Ehemannes, seine Frau von einem Detektiv überwachen zu lassen, wenn er sie im Verdacht hat, dass sie ihm Hörner aufsetzt?“

„Du hast gehört, wie der Professor dazu steht. Ich nehme an, er wollte nur Bescheid wissen. Die Krankheit hat den Mann wahrscheinlich ziemlich sensibel werden lassen. Und nichts ist schlimmer als die Ungewissheit. Sie nagt und frisst in einem.“

„Also knöpfen wir uns den Professor und seine Pflegerin noch einmal vor“, knurrte Hawthorne.

„Ein Anruf tut es auch“, meinte der Lieutenant, holte den kleinen Notizzettel aus der Tasche, auf den Shirley Bishop die Telefonnummer vermerkt hatte, und angelte sich das Telefon. Nach zweimaligem Anläuten meldete sich Shirley. Jacko redete nicht lange um den heißen Brei herum. „Sie und der Professor haben uns belogen, Shirley. Sie haben einen Privatdetektiv engagiert, der herausfinden sollte, mit wem Carol Fleming ihren Mann betrügt. Der Professor wusste vor zwei Wochen über alles Bescheid.“

Plötzlich war der Professor in der Leitung. „Na schön, Detective, wir haben Sie ein wenig angeschwindelt. Wollen Sie mir und Shirley daraus etwa einen Strick drehen?“

„Ich habe es nicht gern, wenn man mich belügt. Es bleibt immer ein etwas bitterer Beigeschmack zurück. Was hatten Sie für einen Grund.“

Der Professor schien kurz nachzudenken, dann antwortete er: “Ich schämte mich, meiner Frau hinterhergeschnüffelt zu haben. Aber der Verdacht, dass sie mit Dr. Barber ein Verhältnis hat, war da, und ich wollte Gewissheit haben.“

„Ich nehme Ihnen diese Antwort ab, Professor. Ja, sie klingt plausibel.“

„Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, Detective.“

Dann war die Leitung tot. Der Lieutenant legte den Hörer weg. Dieser Tag war für ihn und seinen Kollegen gelaufen. Das Ergebnis war nicht zufriedenstellend. Sie traten auf der Stelle.

Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket

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