Читать книгу Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket - Pete Hackett - Страница 48

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„Was halten Sie von dieser Theorie, Professor?“, fragte Lieutenant Jacko. „Sie haben den Verdacht, dass Ihre Frau Sie mit Dr. Barber betrügt, und das schon seit längerer Zeit. Sie beauftragen einen Privatdetektiv damit, herauszufinden, ob Ihr Verdacht zutrifft. Die Feststellungen Turners sind positiv. Für Sie stürzt eine Welt zusammen und Sie beschließen, sich zu rächen und entführen Ihre Frau …“

Dr. Fleming lachte fast belustigt auf. „Werfen Sie ruhig mal einen Blick unter mein Bett“, sagte er, ein kantiges Grinsen beibehaltend. „Vielleicht halte ich sie da unten fest.“

„Wir müssen jede Möglichkeit in Erwägung ziehen“, erklärte der Sergeant. „Es wäre sicherlich ein Fehler, irgendeine noch so winzige Eventualität außer Acht zu lassen.“

Das Lächeln im Gesicht des Professors erlosch und er stieß hervor: „Ich wurde, nachdem die Erstbehandlung abgeschlossen war und sich herausstellte, dass meine Lähmung unheilbar ist, in diese Räume hier in der 3. Etage verlegt. Seitdem habe ich sie nicht mehr verlassen. Shirley ist mein Zeuge. Abgesehen von meiner Frau, Dr. Barber und einem jungen Assistenzarzt, den ich noch persönlich eingestellt hatte, weil er über hervorragende Referenzen verfügte, hat mich hier niemand besucht. Um jemand zu entführen, müsste ich übernatürliche Kräfte besitzen. So ähnlich wie Supermann.“

Dr. Fleming schaute die beiden Cops mit einer Mischung aus Spott und Überheblichkeit an.

„Haben Sie ein besonderes Verhältnis zu diesem Assistenzarzt?“, sollte Hawthorne wissen.

„Der Junge ist mir ans Herz gewachsen, denn er erinnert mich an meine eigenen Anfänge als Arzt. Irgendwann – davon bin ich überzeugt -, wird er diese Klinik als mein Nachfolger übernehmen. Da ich und Carol keinen eigenen Kinder haben, bestehen meinerseits nicht die geringsten Einwände dagegen.“

„Ich denke, an Ihre Stelle ist Dr. Barber getreten“, hakte der Lieutenant ein.

Der Blick des Professors vereiste regelrecht. „Nur als leitender Arzt. Die Klinik befindet sich nach wie vor in meinem und in Carols Besitz. – Was halten Sie denn von dieser Theorie, Detective? Dr. Barber, der scharf ist auf die Klinik, der aber weiß, dass sich sein Traum nie erfüllen wird, entführt Carol und fordert ein hohes Lösegeld, um sich etwas in der Art dieser Klinik zu schaffen. Er verdient zwar ziemlich gut hier, aber er ist nur angestellt und die Höhe seines Gehaltes lässt es nicht zu, ein Projekt in der Art dieser Klinik zu schaffen.“

„Zwei Millionen sind nicht gerade viel Geld, gemessen an den Wünschen und Plänen, die Sie Dr. Barber unterstellen. Außerdem …“ Jacko verstummte.

„Sprechen Sie ruhig weiter, Detective.“

„… hat er als Geliebter Ihrer Frau andere Möglichkeiten?“, vollendete der Lieutenant.

„Carol und ich ließen, als wir heirateten, einen notariellen Ehe- und Erbvertrag ausfertigen. Dies war darauf zurückzuführen, dass jeder von uns etwa die Hälfte des Vermögens mit in die Ehe brachte, das es uns später ermöglichte, diese Klinik zu gründen. Danach soll beim Tode eines der Ehegatten der andere Ehepartner alleiniger Erbe sein.“

Der Lieutenant verstand. „Es würde also Ihren Tod voraussetzen, wenn sich Dr. Barber auf diesem Weg Ihre Nachfolge sichern wollte.“

„So ist es.“

Das hatte was für sich. Die Möglichkeit, dass Dr. Barber etwas mit der Entführung zu tun hatte, war nicht von der Hand zu weisen. Der Haken schien Shane Jacko allerdings das relativ niedrige Lösegeld zu sein. Mit zwei Millionen konnte man keine Klinik gründen. Nicht in Amerika. Vielleicht in der dritten Welt, auf keinen Fall aber in den Staaten.

Graue Theorie. Genauso gut konnte ein ehemaliger Patient oder der Angehörige eines Patienten hinter der Entführung stecken, oder jemand, der auf irgendeine Weise von der Versicherungssumme gehört hatte, die Dr. Fleming ausgezahlt bekam.

„Wir hätten uns gerne mal Ihre Krankenakte angesehen, Dr. Fleming“, gab der Lieutenant zu verstehen. „Von wem bekommen wir sie?“

„Sie Ihnen auszuhändigen würde einen Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht darstellen“, presste der Professor hervor.

„Darum bitte ich Sie, die behandelnden Ärzte von ihrer Schweigepflicht zu entbinden.“

Der Professor starrte den Lieutenant an. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel. „Inwiefern sollte meine Krankengeschichte von Belang sein. Sehen Sie mich an, lassen Sie sich die Ermittlungsakten Ihrer Kollegen vom Department geben, und dann kennen Sie meine Geschichte.“

„Sie sind also nicht bereit …“

„Nein!“

„Dann zwingen Sie uns, mit einer richterlichen Anordnung aufzuwarten.“

Das Aufblitzen in seinen Augen mutete an wie ein Signal. Der Professor und der Polizist starrten sich an. Es war ein stummes Duell, das nur der Mann mit den besseren Nerven gewinnen konnte. Dieser Mann war Jacko. Der Blick des Professors irrte ab, der feindselige Ausdruck in seinen Augen erlosch. „Okay. Sie haben gewonnen. Ich werde eine Erklärung abgeben, wonach ich die Ärzte, die mich nach meinem Unfall behandelt haben, von ihrer Schweigepflicht entbinde. Schriftlich kann ich Ihnen diese Erklärung leider nicht geben“, fügte er sarkastisch hinzu.

„Verstehen Sie es nicht falsch, Professor“, murmelte der Lieutenant, der irgendwie Mitleid mit ihm verspürte. Die Querschnittslähmung hatte ihn mitten aus einem ziemlich aktiven Leben herausgerissen, dann musste er erfahren, dass sich seine Frau einen anderen Mann angelacht hatte, schließlich wurde seine Frau entführt und die Kidnapper verlangten ein ziemlich hohes Lösegeld, und jetzt musste er gegen ihn, Shane Jacko, auch noch eine moralische Niederlage einstecken.

Aber er – der Lieutenant - musste seinen Job verrichten. „Ich werde eine entsprechende Erklärung aufsetzen und noch einmal vorbeikommen“, sagte Jacko. „Wir werden dann Shirley Bishop, Dr. Barber und Dr. Patterson hinzuziehen, damit sie als Zeugen bezüglich der Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht unterschreiben.“

Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket

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