Читать книгу Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket - Pete Hackett - Страница 50

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„Mein Mandant wird seine behandelnden Ärzte nicht von ihrer Schweigepflicht entbinden!“, blaffte der Rechtsanwalt. Sein Name war Brandon Carter von der Kanzlei ‚Corrigon und Partner’. „Ihre lächerliche Erklärung können Sie wieder mitnehmen. Falls Sie etwas erreichen wollen, empfehle ich Ihnen, mit einem richterlichen Beschluss aufzuwarten. - Ich empfinde es als eine Unverfrorenheit, diesen armen, vom Schicksal so schwer gebeutelten Mann eines Kapitalverbrechens zu bezichtigen. Ich werde mich beschweren. Nicht bei Ihrem Vorgesetzten in New York. Ich werde an das Ministerium herantreten. Machen Sie sich darauf gefasst, meine Herren.“

„Außer Ihrem Mandanten gibt es niemand, der ein Motiv hätte, Carol Fleming zu entführen und ihren Geliebten zu ermorden“, versetzte Lieutenant Jacko gelassen. „Wobei ich davon überzeugt bin, dass Carol Fleming nicht mehr lebt, sollte unser Verdacht zutreffen.“

„Ich denke, es gibt eine Lösegeldforderung!“, blaffte Carter und fixierte er den Lieutenant herausfordern. Hinter den dicken Gläsern seiner Brille funkelten seine Augen.

„Die gibt es. Allerdings wurden noch keine Modalitäten bezüglich der Lösegeldübergabe genannt. Man kann also auch versuchen, eine falsche Spur zu legen.“

„Was werfen Sie also meinem Mandanten vor?“

„Bis jetzt nichts. Wir haben ihm lediglich einige Fragen gestellt und - laut gedacht.“

„Das ist natürlich die Frage, aus welcher Sicht man das betrachtet!“, schnarrte der Anwalt. „Ich rate Ihnen jedenfalls, sich meinem Mandanten nicht mehr mit Verdächtigungen und haltlosen Anschuldigen zu nähern. Wenn Sie mit ihm etwas zu besprechen haben, dann wenden Sie sich an mich.“

„Haben Sie Professor Fleming auch in der Unfallgeschichte vertreten?“, fragte der Lieutenant.

„Ich vertrete seit Gründung dieser Klinik die Interessen des Professors und seiner verehrten Gattin.“

„Meinerseits gibt es im Moment nichts mehr zu sagen“, gab Lieutenant Jacko zu verstehen. „Hast du noch Fragen, Bruce?“

Der Sergeant schüttelte den Kopf.

Jacko richtete den Blick noch einmal auf den Anwalt. „Wir werden also einen gerichtlichen Beschluss erwirken. Und dann kommen wir wieder.“

Der Anwalt schaute ihn nur verkniffen und streitsüchtig an.

Vom Dienstwagen aus erstattete der Lieutenant Chief Howard Bericht. „Dr. Barber, der Geliebte der Ärztin, wurde gestern Abend von einem Unbekannten erschossen. Wir fanden ihn im Kofferraum seines Mercedes. Der Professor hat seinen Anwalt eingeschaltet, weil er sich zu Unrecht verdächtigt fühlte. Um seine Krankenakte ausgehändigt zu erhalten, benötigen wir einen richterlichen Beschluss.“

„Wozu benötigen Sie die Akte?“, fragte der Chief ziemlich befremdet. „Ich sehe hier keinen Zusammenhang mit der Entführung und dem Mord an Dr. Barber.“

„Wir möchten sie gerne einem Sachverständigen vorlegen. Vielleicht findet er heraus, ob bei der Behandlung irgendwelche Fehler gemacht wurden. Eine Durchtrennung des Rückenmarkes muss nämlich nicht unbedingt zur Lähmung des Betroffenen führen muss. Epothilon heißt das Zauberwort, Sir. Ich habe mich dahingehend belehren lassen. Man hat Ratten den Wirkstoff in den Bauch gespritzt, und er hat Nervenfasern im Rückenmark der Tiere ohne riskante Operation zum Wachsen veranlasst. Das heißt, Sir, die Unterbrechung der Nervenbahnen im Rückenmark können möglicherweise wieder geschlossen werden.“

„Was bezwecken Sie mit Klärung der Frage, ob in der Behandlung Flemings Versäumnisse vorgelegen haben?“

„Vielleicht hat der Doc nicht nur herausgefunden, dass ihm die Ehefrau untreu geworden ist, Sir. Dr. Barber war für die ordnungsgemäße Behandlung des Professors verantwortlich. Wenn Dr. Fleming nicht mehr auf die Beine kam, war für Barber der Weg an die Spitze der Krankenhausleitung frei. Aber das reichte ihm möglicherweise nicht. Indem er sich Carol Fleming anlachte, ebnete er sich womöglich den Weg, um eines Tages auch in den ‚Besitz’ des Krankenhauses zu gelangen, und zwar über Professor Flemings Leiche.“

„Das wäre ein teuflischer Plan von ganz besonderer Verwerflichkeit!“, entfuhr es Chief Howard.

Der Lieutenant fuhr fort: „Spinnen wir den Gedanken weiter, Sir. Der Professor kommt also Barber auf die Schliche. Er vermutet, dass seine Frau mit Dr. Barber unter einer Decke steckt und hegt den Verdacht, dass er früher oder später beseitigt werden soll, um für Barber den Weg freizumachen. Da beschließt er, Barber und seiner Frau zuvorzukommen …“

„Er müsste mit Gangstern zusammenarbeiten“, gab der Chief zu bedenken. „Falls diese Zusammenarbeit über einen Dritten zustande kam, hätte sich der Professor unweigerlich in dessen Hände begeben und sich von ihm abhängig gemacht. Er wäre erpressbar geworden. Kaum anzunehmen, dass ein intelligenter Mann wie der Professor in dem Spiel, das Sie ihm zuschreiben, eine derartiges Risiko eingeht.“

„Wir haben diese Möglichkeit nur angedacht, Sir. Denn die Indizien schließen eine Täterschaft des Professors nicht aus. Darum werden wir diesen Fall auch nach dieser Seite abklopfen.“

„Gut, Lieutenant.“

„Sir, werden Sie uns den richterlichen Beschluss, Fleming betreffend, beschaffen?“

„Wann brauchen Sie ihn?“

„Je eher, desto besser. Denn je runder sich die Sache darstellt, umso einfacher ist es für uns, sich ein Bild zu machen.“

„Ich werde mich drum kümmern.“ Damit verabschiedete sich der Chief.

Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket

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