Читать книгу Trevellian boxt sich durch: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 10
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ОглавлениеEs war 22 Uhr vorbei. Simon Sommers saß auf seinem Bett und schaute fern. Milo hatte sich auf einen der Stühle beim Bett gesetzt und las in einer Zeitschrift.
Sommers gähnte. »Ich glaube, ich bin müde. Ich werde schlafen.« Er schaltete den Fernseher aus.
Milo schlug die Zeitschrift zu, erhob sich und ging zum Fenster. Er schaute auf die Straße hinunter. Sie lag im Schein der Straßenlaternen. Auf beiden Seiten parkten Autos. Eine Gruppe von Fußgängern zog vorbei …
»Legen Sie sich ruhig nieder, Sommers«, sagte Milo. Er grinste. »Ich werde über Sie wachen wie über meinen Augapfel. Wobei ich nicht glaube, dass etwas geschieht. Kaum vorstellbar, dass Ihr Auszug aus dem The Mark beobachtet worden ist.«
»Ich traue diesen Gangstern alles zu«, knurrte Sommers. »Sicher werde ich mich erst fühlen, wenn sie sich hinter Schloss und Riegel befinden.«
Sommers erhob sich und begann, sich auszuziehen. Milo beobachtete die Straße. Wenig später steckte Sommers in seinem Schlafanzug. Er legte sich lang und zog sich die Zudecke bis unter das Kinn.
Milo löschte das Licht und setzte sich wieder auf den Stuhl. Sommers tiefe und regelmäßige Atemzüge verrieten bald, dass ihn der Schlaf übermannt hatte.
Milo erhob sich und ging zur Tür, um zu prüfen, ob sie verschlossen war. Dann suchte er das Badezimmer auf. Und schließlich legte er sich, angezogen wie er war, auf das zweite Bett. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte hinauf zur Decke. Irgendwann schlief er ein.
Milo war hellwach, als er an der Tür Geräusche hörte. Er richtete seinen Oberkörper auf und lauschte. Jeder seiner Sinne war auf das Äußerste angespannt. Die Geräusche jedoch waren wieder in der Stille versunken, die im Hotel herrschte. Und sie wiederholten sich auch nicht.
Dennoch wollte Milo der Sache auf den Grund gehen.
Er erhob sich und ging zur Tür. Und wieder lauschte er. Dann schloss er auf und öffnete sie, schaute hinaus in den Flur und – bekam einen harten Schlag gegen den Kopf, der bei ihm augenblicklich sämtliche Lichter verlöschen ließ. Milo brach zusammen.
Der Mann, der neben der Tür gestanden und Milo niedergeschlagen hatte, steckte seine Pistole in den Hosenbund, drückte die Tür vollends auf und huschte ins Zimmer. Er packte Milo an den Beinen und schleifte ihn bis in die Mitte des Raumes.
Sommers schlief tief und fest. Deutlich hob sich sein Kopf von dem weißen Kissen ab. Der Eindringling fesselte Milo mit Handschellen, die er dabei hatte, dann stopfte er ihm einen Knebel in den Mund. Und schließlich weckte er Sommers.
»Was – wer – warum …« Sommers war völlig konfus. Wahrscheinlich war er aus einer Tiefschlafphase gerissen worden. Sein Oberkörper ruckte hoch. Doch dann begriff er.
»Zieh dich an«, drängte der Eindringling. »Beeilung. Ich will hier keine Wurzeln schlagen.« Der Mann, dessen Gesicht von der Dunkelheit verhüllt wurde, sprach mit Nachdruck. Er winkte mit dem Revolver, der matt in seiner Faust schimmerte.
Sommers schlug die Bettdecke zurück, schwang die Beine vom Bett und drückte sich hoch. Ohne noch irgendeine Frage zu stellen, kleidete er sich an.
Milo kam zu sich. Doch er machte sich nicht bemerkbar. Wellen des Schmerzes zuckten durch seinen Kopf. In seinen Ohren rauschte das Blut. Seine Hände waren auf den Rücken gefesselt. In seinem Mund steckte ein Knebel.
»Gehen wir«, hörte er eine dunkle Stimme sagen.
Sommers und der Gangster verließen das Zimmer. Der Kidnapper zog die Tür hinter sich ins Schloss. Milo war alleine. Es gelang ihm, mit der Zunge den Knebel aus seinem Mund zu drücken. Tief sog er Luft in seine Lungen. Dann erhob er sich. Er spürte Schmerz und Benommenheit. Schwankend stand er. Schwindelgefühl erfasste ihn, ihm wurde es schwarz vor den Augen. Doch es gelang ihm, seine Not zu überwinden. Er ging zur Tür und versuchte sie zu öffnen. Dazu musste er sich mit dem Rücken dagegen stellen. Der Gangster hatte von außen abgeschlossen.
Milo taumelte zum Bett und ließ sich nieder. Er schimpfte sich einen leichtsinnigen Dummkopf, weil er sich wie ein blutiger Anfänger hatte überrumpeln lassen. Sekundenlang saß er so da, dann stand er auf und ging erneut zur Tür. Er trat einige Male dagegen. Die Schläge hallten im Flur. Und wieder ließ Milo seinen Fuß gegen die Türfüllung donnern. Dennoch dauerte es fast zehn Minuten, bis jemand die Tür aufschloss und öffnete.
»Was soll der Krach?«, fuhr der Mann Milo an. Es war der Nachtportier. »Haben Sie vielleicht zu viel getrunken? Sie wecken das halbe Hotel auf. Es gab Beschwerden …«
»Rufen Sie die Polizei, und zwar schnell!«, gebot Milo und trat hinaus auf den Flur. Der Portier bekam große Augen, als er wahrnahm, dass Milo gefesselt war.
»Wa-was ist geschehen?«
»Wir wurden überfallen. Sommers wurde entführt. Mann, worauf warten Sie? Rufen Sie die Polizei!«
Zwanzig Minuten später kam die Besatzung eines Streifenwagens im Hotel an. Milo wurde von seinen Fesseln befreit. Er wies sich als FBI-Agent aus.
»Der Kidnapper ist längst über alle Berge«, murmelte er, dann wählte er auf seinem Handy die Nummer seines Freundes und Kollegen Trevellian.
»Sommers wurde entführt«, sagte Milo, als sich der Kollege meldete. »Ich habe mich wie ein blutiges Greenhorn übertölpeln lassen. Es ist zum Heulen, Jesse!«