Читать книгу Queen Victoria in der Schweiz - Peter Arengo-Jones - Страница 13
1887–1901 THRONJUBILÄEN – GROSSMUTTER EUROPAS UND KAISERIN VON INDIEN
ОглавлениеDas goldene Thronjubiläum 1887, das an den 50. Jahrestag der Herrschaft der Königin erinnerte, und das diamantene Thronjubiläum 1897, der 60. Jahrestag, wurden in der ganzen Welt mit grosser Begeisterung gefeiert. Dabei handelte es sich nicht nur um eine Loyalitätsbekundung, sondern um den Ausdruck echter Sympathie für die Person der Königin und des Stolzes (in einigen anderen Ländern, denen es an der Stabilität einer solchen Institution fehlte, sogar des Neides) auf das, wofür sie stand.
Damals war der Zenit des weltweiten Einflusses und der Macht Grossbritanniens erreicht. Die französische Zeitung Le Monde verglich das Britische Empire beeindruckt mit dem Alten Rom. Doch am Horizont des Reiches zogen bereits Wolken auf, und überdies begannen andere Länder, vor allem die USA, aufzuholen.
In diesen letzten Jahren wurde die Ruhe der Queen auch durch die Sorgen wegen des Burenkrieges in Südafrika erschüttert, wobei diese eher ihren loyalen Soldaten galt als der Frage nach der Berechtigung des Krieges: Sie unterstützte den Ausbau des Imperiums nicht, zog es aber vor, das einmal Erlangte zu behalten.
Ungeachtet all ihrer Komplexität und Widersprüchlichkeit gab Königin Victoria schliesslich dem Jahrhundert, das mit ihr endete, ihren Namen. An ihrem Lebensende hatte sie ihr Glück in dem Wissen gefunden, dass ihr Volk sie liebte, wie ihre Jubiläen und ihre anderen öffentlichen Auftritte so deutlich zeigten.
Im Januar 1901 starb sie 81-jährig in Osborne. Nachdem sie selbst nach dem Tod ihres geliebten Albert so tief und lange getrauert hatte, verfügte sie nun, dass es bei ihrer eigenen Beisetzung kein Schwarz, sondern nur Weiss, Gold und Lila geben sollte.
Sie hatte jene schlichte Lebensweise erreicht, um die sie sich während vieler Jahrzehnte bemüht hatte. Sehr selten konnte sie diese geniessen – am ehesten aber in der Zeit, da sie es am dringendsten benötigte: in der Zeit ihrer tiefsten Trauer, als sie Sorgen aller Art plagten, nämlich während jener Wochen, die sie 1868 im Kreise der Familie verbrachte und sich an der Pracht und den Schönheiten der Schweiz erfreute.