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Das lustigste Rateteam der Welt

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Frage: Wer war am 1. Oktober 2004 neben Michael Niavarani, Klaus Eberhartinger, Gerold Rudle und Eva Marold der Fünfte im Rateteam der allerersten Ausgabe von »Was gibt es Neues?«?

A Andi Knoll B Alf Poier C Armin Assinger D Alfred Dorfer

Kaum einer kann sich mehr daran erinnern. Er selbst womöglich auch nicht mehr. Es war »Mr. Millionenshow« Armin Assinger, der als gut gelaunter Jolly Joker des ORF auch »Was gibt es Neues?« mit seinem Kärntner Mutterwitz bereichern sollte. Bereits nach zwei Folgen nahm er wieder Abschied, da er sich, so Assinger damals, in der Rolle des Moderators und Quizmasters doch wesentlicher wohler fühle. Er reiht sich damit in die lange Reihe prominenter Kolleginnen und Kollegen ein, die die Sendung im Lauf der Jahre mit ihrem individuellen Stil und Humor um neue schillernde, schräge oder schrille Facetten bereichert haben: weiblicherseits u. a. Dolly Schmidinger, Jazz-Gitti, Angelika Niedetzky, Sigrid Hauser, Elke Winkens, Elli Colditz, Nadja Maleh, Claudia Rohnefeld und Kristina Sprenger, männlicherseits u. a. Ciro De Luca, Joesi Prokopetz, Clemens Haipl, Reinhard Nowak, Christoph Fälbl, Alex Kristan, Fifi Pissecker, Severin Groebner, Klaus Eckel, Martin Puntigam, Gerhard Walter und Werner Brix.

Sie alle durften die Erfahrung machen, dass »Was gibt es Neues?« – so locker die Sendung auch wirkt – doch ganz spezielle Anforderungen an ihre Mistreiter stellt. Und die haben mit dem wirklichen Bühnenleben eines Komödianten oder Kabarettisten nur bedingt etwas zu tun. Vor allem ist es die Fähigkeit, sich mit gefühlvollem Timing und als bedingungsloser Teamplayer in die Dynamik der gut eingespielten Gruppe einklinken zu können. Im Fußball spräche man von blindem Vertrauen beim schnellen Kurzpassspiel und von routinierter Antizipation der Laufwege bei weiten Maßflanken und scharfen Vorlagen. Anders gesagt: pointiertes Tiki-Taka, effektives Flügelspiel und ein – bei Bedarf uneigennütziger – Zug zum Tor. Wer am Ende die Pointe einlocht, ist für das Endergebnis schließlich egal. Die Stimmung während des Spiels und möglichst auch noch nach dem Abpfiff muss stimmen. Auf den Rängen und am Rasen.


Das Rateteam der ersten »Was gibt es Neues?«-Sendung am 1. Oktober 2004: Rund um Moderator Oliver Baier erstrahlen in jugendlicher Blüte Armin Assinger, Michael Niavarani, Eva Marold, Klaus Eberhartinger und Gerold Rudle.

Special-Guest-Appearances aus aktuellen Anlässen hatten der inzwischen auch als Solokabarettist tätige »SOKO Donau«-Kommissar Gregor Seberg, die Schweizer Kabarettistin Nadja Sieger vom Duo »Ursus & Nadeschkin«, Schauspielerin Katharina Stemberger, Michael Niavaranis kongeniale bayerische Kabarett-Partnerin Monika Gruber und der deutsche Comedian Oliver Pocher.

Am nahtlosesten und unbekümmertsten als Stargast ins Rateteam einfügen konnte sich bislang der bayerische Kabarettist Michael Mittermeier. Er fühlte sich gleich bei seinem ersten Auftritt im Frühjahr 2006 so pudelwohl, dass er im Herbst erneut extra nach Wien reiste, um ein zweites Mal mit von der Partie zu sein. Als besonderen und spezifisch österreichischen Vorzug von »Was gibt es Neues?« im Vergleich zum deutschen »Genial daneben« lockten ihn, wie er begeistert erzählt, die großen Freiheiten, die er als Komiker in »diesem verrückten Team« genieße, »dem es ja viel mehr darum geht, eine Gaudi zu haben, als unbedingt auf die richtigen Antworten draufzukommen«.

Neben der unerlässlichen funktionellen Homogenität des Rateteams ist auch die Vielfalt des vertretenen Humors bei der Zusammenstellung ein wesentliches Kriterium. Jeder Zuschauer soll die Möglichkeit haben, seine »Lieblinge« zu finden: jene Ratefüchse, deren Witz inhaltlich oder stilistisch am ehesten den eigenen Geschmack treffen. Unvermeidlich ist der Umkehrschluss: Jeder Zuschauer ist der festen Überzeugung, dass auf die humoristischen Beiträge des einen oder anderen Rateteam-Mitglieds jederzeit verlustfrei verzichtet werden könnte. Mehr noch: Unhöflichkeiten wie »Wann feuern Sie endlich die völlig unlustige XY« oder »Wenn Herr XY weiter mitmachen darf, schauen wir nie wieder zu« landen in unschöner Regelmäßigkeit im »Was gibt es Neues?«-Posteingang oder beim ORF-Kundendienst. Das Schöne daran: Solche Rückmeldungen betreffen alle. Jeder hat seine Fans und seine – freundlich formuliert – tendenziell eher negativ eingestellten Zuschauer. Wirklich jeder? Zugegebenermaßen gibt es eine Ausnahme: Michael Niavarani. Den mag nun wirklich niemand. Nämlich dann, wenn er nicht im Rateteam sitzt.



Michael Niavarani betreffen tatsächlich die mit Abstand meisten Beschwerden. Und zwar ausschließlich darüber, dass er nicht mit verlässlicher Regelmäßigkeit jede Woche mit von der Partie ist. Leider hat der gute Mann als gefragter Schauspieler, erfolgreicher Kabarettist, Bestseller-Autor, »Simpl«-Chef und ehemaliger Intendant der »Festspiele Berndorf« jede Menge anderer zeitraubender Verpflichtungen, die es ihm nicht erlauben, bei jeder Sendungsaufzeichnung dabei zu sein. Ansonsten aber ist er, so scheint es, über jede Kritik erhaben. Ein ratloser Blick oder ein Seufzen genügen – schon hat der körperbehaarte Perser mit der Komik im kleinen Finger die Lacher auf seiner Seite. Niavarani wird nämlich nicht nur fallweise von Thalia, der Muse der Komödie, geküsst, er pflegt mit ihr ganz offensichtlich seit seiner Jugend ein inniges Verhältnis. Oder er erpresst sie erfolgreich mit kompromittierenden Fotos.


Viktor Gernot ist nicht nur Nias Freund und Kabarettpartner, sondern vor allem der verlässlichste Flügelspieler, den sich ein Rateteam nur wünschen kann. Neben seinem schnellen Witz, seinem Esprit und seiner Selbstironie hat der Musiker, Entertainer und Kabarettist vor allem ein genaues Gespür dafür, wann die Stimmung in Gefahr gerät. Nicht erst einmal hat er einem Kollegen, der sich heillos in seinen Erklärungsversuchen verrannt hatte, mit einer Pointe im richtigen Moment aus der drohenden Bredouille geholfen. Ein Teamspieler, wie er im Buche steht. Außerdem verfügt er über das bewundernswerte Talent, das »Ding der Woche« oft innerhalb weniger Sekunden farblich und materiell analysieren und nach versteckten Inschriften untersuchen zu können. Zum Entziffern fehlt ihm allerdings zumeist die Lesebrille.


Klaus Eberhartinger ist ebenfalls seit der ersten Sendung Stammspieler bei »Was gibt es Neues?«. Vorübergehend auf Pause geht diese als Frontman der legendären Austropop-Band »Erste Allgemeine Verunsicherung« berühmt gewordene geniale Kreuzung aus Spaßvogel und Rampensau nur, wenn sie mal eben die »Dancing Stars« gewinnen oder moderieren muss. Mit seinen zumeist ansatzlos aus der Hüfte geschossenen Antworten macht er einem alten »EAV«-Motto regelmäßig alle Ehre: »Kann denn Schwachsinn Sünde sein?«.


Eva Marold bereichert die Sendung seit Anbeginn mit einem trockenen Schmäh, der selbst hartgesottenen Humorschaffenden bisweilen den Atem stocken lässt. Hat sie das jetzt wirklich gesagt? Da merkt man die biologische burgenländische Bodenhaltung, der die erfolgreiche Musical-Darstellerin entwachsen ist. Mit ihrer umwerfenden Stimme und einem erfrischenden Schalk im Nacken macht sie auch als Solokabarettistin, Romanautorin (»Zu wahr, um schön zu sein«) und zuletzt sogar als Schlagersängerin Furore. Für »Was gibt es Neues?« aber lautet das Motto »Hauptsache Humor«. Und in dieser Hinsicht hat sie es wahrlich faustdick hinter den Ohren. Nachdem sie auf der Suche nach der Bedeutung eines Fachbegriffs anfänglich des Öfteren auf einen merkwürdigen Tiernamen getippt hatte, gilt für sie bei »Was gibt es Neues?« bis heute ein absolutes »Fisch«-Verbot. Der »französische Grunzer« war und bleibt eine Ausnahme, liebe Eva!


Gerold Rudle zählt ebenso zum Rateteam der ersten Stunde wie sein langjähriger Bühnen-Kompagnon Herbert Steinböck. Der Startschuss für »Was gibt es Neues?« fiel 2004 zusammen mit dem Schlussstrich unter das erfolgreiche Kapitel »Steinböck & Rudle«. Als Duo hatten die beiden sympathischen Schauspieler die heimische Kleinkunstszene zwölf Jahre lang mit schrägem Sketch-Kabarett der besonders hochwertig-verspielten Sorte versorgt. Das 30-jährige Bestandsjubiläum ihrer künstlerischen Geburtsstätte namens »Kabarett Niedermair« nahmen sie vergangenen Herbst zum Anlass, die besten Nummern von früher zu revitalisieren. Ein Comeback? Wer weiß. Falls ihnen zwischen ihren jeweiligen aktuellen Projekten (u. a. »Weinzettl & Rudle«, »Steinböck & Strobl«) genug Zeit bleibt.


Andreas Vitásek komplettiert die Riege jener Ratefüchse, die bereits seit der ersten Staffel im Herbst 2004 regelmäßig etwas für ihre persönliche Wortschatzerweiterung tun. Bei Vitásek ist dieser Lerneffekt aber keine Einbahnstraße. Er sorgt seinerseits bisweilen auch für Wortschatzerweiterungen beim Publikum. Womit wir schon wieder beim »französischen Grunzer« wären*. Für einen Künstler, der vor über 30 Jahren ursprünglich von der clownesken pantomimischen Komik kam, hat sich Vitásek mit beachtlicher Wortgewandtheit und subtiler Satire fest im Spitzenfeld des heimischen Humors verankert. In seinen poetisch-gewitzten, satirisch-bissigen und manchmal fast schon märchenhaft-berührenden Soloprogrammen beweist er stets eine Vorliebe und ein besonders feines Gespür für surreale Situationen und merkwürdige Mitmenschen. Kein Wunder, dass er sich bei «Was gibt es Neues?« so wohlfühlt.


Uli Beimpolds Weg zu »Was gibt es Neues?« verlief völlig schnörkellos. Wer am Burgtheater eine überdimensionale Birne spielt und fürs Kino ein »Schweinchen namens Babe« synchronisiert, qualifiziert sich nämlich direkt fürs Rateteam. Das steht bestimmt irgendwo in den Statuten der Sendung. Die bei Theater, Film und Fernsehen begehrte Schauspielerin bemüht sich seither redlich, ihrer Haarfarbe alle Ehre zu machen. Erstaunlicherweise hat ausgerechnet sie, die so lustig auf allen Leitungen stehen kann, die meisten Fragen bisher richtig beantwortet. Gefühlsmäßig. Mitzählen kann vor Lachen eh keiner.


Lukas Resetarits ist der Alt- und Großmeister des zeitgenössischen österreichischen Kabaretts. Im Team von »Was gibt es Neues?« ist er aber eher der Benjamin. Erst im Februar 2011 nahm er das erste Mal hinter dem geschwungenen Tisch des Rateteams Platz. Dabei wäre er schon von Anfang an ein willkommener Gast gewesen. Doch da gönnte er sich das wohlerworbene Recht des Älteren, erst einmal abzuwarten, wie sich die Sendung entwickelt. Offenbar tat sie das zu seinem Wohlgefallen. Wenn er das Rateteam nun mit seinem facettenreichen und fundierten Witz und Wissen unterstützt, hat es die Redaktion gar nicht so leicht, Fragen und Fachbegriffe auszuwählen, auf die der lebenserfahrene und auch sonst nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommene Hobby-Mediziner, Freizeit-Pilot und leidenschaftliche Zoologe nicht prompt die richtige Antwort parat hat.


Thomas Maurer ist für die Redaktion auch so ein unangenehm rundum beschlagener Besserwisser. Der scharfsinnige Politsatiriker verfügt nicht nur über ein geradezu lexikalisches Literatur- und Geschichtswissen, er hat überdies die beneidenswerte Fähigkeit, logisch und analytisch kombinieren zu können. Die genügt ja oft schon, um richtigen Antworten auf die Spur zu kommen. Gepaart mit einem gehörigen Schuss Nonsens, ist sie auf alle Fälle die beste Voraussetzung, um auf Antworten von niveauvoller Bodenlosigkeit zu kommen, die sonst niemandem einfallen würden. Dass er sich über seine eigenen gelungenen Pointen unübersehbar diebisch freuen kann, macht ihn dann wieder sympathisch menschlich.


Florian Scheuba zählt zweifellos zu den gescheitesten satirischen Kolumnisten des Landes. Außerdem ist er – wie auch Thomas Maurer – ein aktiver »Staatskünstler« und – wie auch Viktor Gernot – Mitglied i. R. des einst als Schülerkabarett gegründeten Quartetts »Die Hektiker«. Als Autor und Bühnenkünstler kombiniert er seine seit frühester Jugend sorgsam gehegte rotznasige Frechheit mit seinem unbeugsamen Engagement zu aufrechtem und enthüllendem Gesellschafts- und Politkabarett. Vom Wesen her ist er einer, der bei einer Glöckerlpartie nicht etwa rasch davonrennt, um nicht erwischt zu werden, sondern sich zur Verdopplung des Spaßes stellen lässt, um sich dann souverän herauszureden. Ein Scheuba lässt sich nämlich nichts gefallen. Selbst dann nicht, wenn er es vielleicht verdient hätte.


Susanne Pöchacker wollte schon immer auf die Kabarettbühne. Darum hat sie sich auch an der Universität der vielleicht langweiligsten Stadt Mitteleuropas (Hannover) zur Diplomphysikerin ausbilden lassen und arbeitet seither als Unternehmens-Coach. Logisch. Der ORF wurde trotzdem erst auf ihr komödiantisches Talent aufmerksam, als sie 2005 an der theatersportlichen TV-Improvisationsshow »Die Frischlinge« teilnahm. Ins Team von »Was gibt es Neues?« war es dann nur noch ein Katzensprung. Mit ihrer schrägen Bühnenfigur »Grete, die Rakete« gewann sie kurz darauf den Newcomer-Wettbewerb »Grazer Kleinkunstvogel«. Jetzt muss die Spaßmacherin aus Scheibbs nur noch lernen, Goodies sicher zu fangen. In diesem Punkt ist sie nämlich eine Gefahr für sich und andere.


Monica Weinzettl kann es sich bisweilen auch nicht verkneifen, die öffentlich-rechtlichen Begegnungen mit ihrem Gatten und Kabarett-Partner Gerold Rudle für partnerschaftlich pointierte Neckereien zu nutzen. Den meisten Fernsehzuschauern ist die gelernte Ernährungs- und Fitnesstrainerin als extrem blonde Vorzimmerdame »Frau Knackal« in der Dorfer/Düringer-Sitcom »MA 24/12« unvergesslich. Derzeit beschäftigt sich die vielseitige Künstlerin neben ihren zahllosen Auftritten hauptsächlich mit extravagant-verspielten Möbelrestaurationen. 2006 wurde Weinzettl für ihr bislang einziges, ziemlich schizophrenes Soloprogramm »Knackal lebt« im Rahmen der Ybbsiade die Auszeichnung »Spaßvogel« verliehen. Und diesem Ehrentitel wird sie mit einer Extraportion Selbstironie seit 2007 auch bei »Was gibt es Neues?« gerecht.


Katharina Straßer bildet mit Thomas Stipsits neben Weinzettl/Rudle das zweite Pärchen bei »Was gibt es Neues?«. Nachdem sie bereits 2007 im zarten Alter von 23 mit dem Nachwuchs-»Nestroy« ausgezeichnet worden war und Volksopern-Fans als »Eliza« in »My fair Lady« unvergessliche Erinnerungen beschert hatte, stieß die Tiroler Schauspielerin 2012 zum Rateteam. Jung, fesch, fröhlich – und ganz schön frech. Das bewies sie gleich in ihrer ersten Sendung, als sie Oliver Baier auf seine freundliche Frage »Wolltest du etwas sagen oder mich nur anlächeln?« trocken entgegnete: »Weder noch, eigentlich.«

Thomas Stipsits stieß auch erst vor wenigen Jahren – 2010 – zu der lustigen Rätselrunde. Dem stets erfrischend unbekümmert und ungekünstelt wirkenden Stinatzer Kabarettisten ist es mit fünf Soloprogrammen in nur zehn Jahren gelungen, sich aus dem Nichts ins Spitzenfeld des heimischen Kabaretts zu katapultieren. Der größte Erfolg gelang ihm im Duo mit Manuel Rubey: »Triest« wurde 2012 mit dem »Österreichischen Kabarettpreis« ausgezeichnet. Seiner Vorliebe für bunt gemusterte Hemden kommt die Kostüm-Abteilung des ORF mit fallweise fast schon übertriebenem Engagement entgegen.


Andreas Steppan hat sich mit der »Do it yourself«-Serie »Selfman« als Hand- und Heimwerker in das kollektive Bewusstsein all jener Österreicher eingebrannt, die bereits in den 90ern des Fernsehens mächtig waren. In Deutschland wird der smarte Entertainer interessanterweise ausschließlich mit einer bestimmten Sorte Knabbernüsse assoziiert, für die er acht Jahre lang im TV warb. Die Bühnenkarriere des Sängers, Schauspielers und Kabarettisten begann – nach dem Rausschmiss aus dem Max-Reinhardt-Seminar – mit einer Parodie auf Sammy Davis Jr. in der ORF-Talente-Show »Die große Chance«. In »Was gibt es Neues?« versteht er es als Gentleman des Rateteams glänzend, seinen spitzbübischen Charme und entwaffnenden Humor gezielt einzusetzen. Ganz besonders, wenn er wieder einmal treu- und offenherzig eingesteht: »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«


Günther Lainer bereichert die Sendung nun schon seit 2008 regelmäßig mit seinem recht rustikalen oberösterreichischen Schmäh. Der gewichtige Tischler, geübte Jongleur (»Gausl«) und gelernte Religionslehrer setzt sein witziges Wesen auch abseits des Fernsehens als Cliniclown und Kabarettist gewinnbringend ein. Starallüren liegen ihm fern. Dass eines seiner Stammlokale in Linz einen von ihm einst kreierten, kalorienarmen Hamburger unter dem Namen »Gausl-Burger« in die Karte aufgenommen hat, reicht ihm völlig. Da kann er es sogar verschmerzen, dass er von dem für Make-up und Maske zuständigen ORF-Personal gelegentlich noch immer mit dem Installateur verwechselt wird, wenn er den Schminkraum betritt. Nicht schlecht geschaut hat er aber, als er ein Beschwerde-Mail vom Kundendienst weitergeleitet bekam, in dem es hieß, er habe den Job im Rateteam ja sicher nur deshalb bekommen, weil er der Schwager von Armin Assinger sei*.


Gerald Votava hat sich vor allem als Hauptprojektleiter bei der etwas anderen, mit »Romy« und »Salzburger Stier« ausgezeichneten Comedy-Show »Projekt X« einen Namen für atemberaubend andersartige Unterhaltung gemacht und bereichert mit seinem aufrechten, schrägen Humor regelmäßig die »Was gibt es Neues?«-Raterunde. Seine künstlerische Bandbreite ist imposant. Als Kabarettist hat er u. a. zusammen mit Oliver Baier bereits Anfang der 90er die eigentümliche »Yakimoto-Revue« gespielt, mit Thomas Maurer und Martin Puntigam sieben Jahre lang die »Supernacht der Weihnachtsstars« zelebriert und mit Willi Resetarits die »Weil, warum«-Show erarbeitet. Als Musiker und Produzent arbeitet der ehemalige »FM4«-Moderator mit namhaften Singer-Songwritern der Wiener Szene zusammen. Seit 2009 widmet er sich verstärkt der Schauspielerei, vor allem im Wiener »Theater Rabenhof«. Im Fernsehen war er zuletzt als pedantischverklemmter Walter in der Serie »Schlawiner« zu sehen.


Markus Mitterhuber hat mit seiner unverwechselbaren Komik jahrelang die Revuen des Kabarett »Simpl« und das ORF-Kinderfernsehen mitgeprägt und Dutzende aberwitzige Charaktere kreiert. Bei »Was gibt es Neues?« fungiert der Schauspieler und Kabarettist als an lustiger Logorrhoe leidender Professor Seltsam des Rateteams. Ohne Punkt und Komma, unbehelligt von physikalischen Grundgesetzen oder kommunikativen Konventionen redet er sich mit hoher Überzeugungskraft in einen völlig versponnenen Wirbel nach dem anderen. Und meistens findet er auch wieder heraus.


Robert Palfrader ist nicht nur neben Maurer und Scheuba der dritte im Bunde der von angemessener Respektlosigkeit und investigativem Weltverbesserungswillen satirisch beseelten »Staatskünstler«, er ist der breiten österreichischen Öffentlichkeit vor allem als »Kaiser Robert Heinrich I.« bestens bekannt. 2008 und 2010 wurde ihm für die Verkörperung dieses gleichermaßen gütigen wie strengen Monarchen eine »Romy« verliehen. Inkognito und bürgerlich verkleidet mischt sich der ehemalige Kaffeehaus-Betreiber, »echt fett«-Star und »Braunschlag«-Bürgermeister gelegentlich gut gelaunt unters gemeine Volk im »Was gibt es Neues?«-Rateteam.


Rudi Roubinek treibt in »Wir sind Kaiser« als Palfraders Obersthofmeister und devoter Drahtzieher namens »Seyffenstein« sein witziges Unwesen. In dieser Figur trat der bis dahin als Gestalter, Autor und Redakteur eher hinter der Kamera tätige Tausendsassa erstmals selbst ins Rampenlicht. Als Mitbegründer des Autorenkollektivs »Die Tafelrunde« war er u. a. auch an den Konzepten und Büchern für die Comedyrateshow »Hirn mit Ei« und vielen »Romy«- und »Nestroy«-Galas beteiligt. In den »Seitenblicken« taucht er bei Berichten über Oldtimer-Rallyes bisweilen auch als wind- und wetterfester Autonarr auf.


Gerald Fleischhacker zählt als Ritter – oder »Writer« – der »Tafelrunde« ebenfalls zum Autoren-Team von »Wir sind Kaiser«, verdankt seinen Bekanntheitsgrad aber wohl vor allem seiner langjährigen Tätigkeit als Moderator bei »Ö3« und »Radio Wien«. In den letzten Jahren hat er sich auf den heimischen Kleinkunstbühnen mit seinen Soloshows »Alles muss raus« und »Feinkost« auch als blitzschneller Comedian einen Namen gemacht. Seine Routine in der Übersetzung des Alltäglichen und Tagesaktuellen in politisch nicht immer ganz korrekte Pointen verdankt er auch den regelmäßigen satirischen Monatsrückblicken, die er zusammen mit dem »Kurier«-Kolumnisten und Kabarettisten Guido Tartarotti auf die Bühne bringt.


Leo Lukas ist – das sei zum Zwecke der nahtlos gleitenden Überleitung vorangestellt – humoristischer Teamkollege von Fleischhacker und Tartarotti bei ihrem traditionellen satirischen Jahresrückblick »Im Rückspiegel«. Hauptsächlich aber ist der multipel talentierte Künstler seit über 30 Jahren Solokabarettist, Kinder-Musical-Regisseur und Bestsellerautor von inzwischen bereits über 40 »Perry-Rhodan«-Romanen. Als Mitglied des »Was gibt es Neues?«-Rateteams erweckt er gelegentlich den Anschein, dass er sich etwas dümmer stellt als er ist, um eine sich lustig anlassende Raterunde nicht allzu schnell zu beenden. Wird der gebürtige Köflacher aber – aufgrund einer Unachtsamkeit der Redaktion – ausgerechnet nach der Bedeutung der vermeintlichen Sportart »Steirisch Tauchen« befragt, kann er mit seinen heimatkundlichen Kenntnissen nicht hinter dem Berg halten. Nicht umsonst hieß eines seiner frühen Soloprogramme »Leo Lukas fährt über den Wechsel – 2 Stunden (mit Pause)«.

* … siehe Kapitel »Mit Auftrittsrohr am Fummelplatz«

* Günther Lainer verkörperte ab 2011 in den Fernsehwerbungen der Firma »Lagerhaus« den Schwager von Armin Assinger. In echt ist er mit ihm natürlich weder verwandt noch verschwägert. Das ist halt oft so als Schauspieler, dass man Rollen spielt …

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