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Blue Bajou Jazzband und Patriarchat

Unlängst zog mich der Posaunist der Blue Bayou Jazzband ins Vertrauen und verriet mir, dass man vom Posaune blasen ständig Sodbrennen bekommt. Der Pianist musste dies offenbar mitbekommen haben, denn er geriet gleich in Schnappatmung und beschwerte sich, wie sehr die krumme Haltung am Klavier die Bandscheiben belaste. Woraufhin sich der Schlagzeuger nicht lumpen ließ und in stummer Anklage seine zahlreichen Schwielen an den Händen vorzeigte. Nur der schon etwas betagte Banjospieler grinste und meinte, bei seinem Instrument die richtige Wahl getroffen zu haben, denn es fördere sogar die Potenz.

Der Bassist bekannte nach anfänglicher Zurückhaltung, dass es sich nicht ziemen würde, sich über den Bass zu beklagen, schließlich sei dies das einzige männliche Instrument. Man schaue sich um: Geige, Flöte, Harfe, Klarinette, Oboe, Trompete, Pauke, Orgel – allesamt femininen Geschlechts. Schlagzeug, Cello, Waldhorn, Fagott, Saxophon, Klavier, Keyboard – allesamt sogar Neutren. Wer hätte dies gedacht, dass sich ausgerechnet unter den Instrumenten das Patriarchat schon vorzeitig verflüchtigt hat – bis auf den B a s s als einziger männlicher Domäne. Ihm kommt sogar eine entscheidende Schlüsselposition zu, da er den Harmonien seinen Stempel aufdrückt und diese ausnahmslos nach seiner Pfeife tanzen.

Übrigens vom Lautmalerischen her braucht man nur einen Vokal auszutauschen, von Bass zu Boss, schon wird die ganze Bedeutung des Basses in der Instrumentenhierarchie unmissverständlich klar. Die phonetische Ähnlichkeit von Bass und Boss – das kann kein Zufall sein.

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