Читать книгу Kurz angebunden - Peter Franz Schmitt - Страница 37

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Freunde und Helfer

An den verschiedensten Symptomen zeigt sich, dass wir in einer Übergangsepoche leben, bei der sich diverse Verfallserscheinungen bemerkbar machen, z. B. die zunehmend um sich greifende allgemeine Verrohung der Sitten, die uns vor die Frage stellen mag, ob letztere durch ggf. rigorose Maßnahmen wieder auf ein Normalmaß zurückgeführt werden kann. Wir wollen hierzu einmal nicht das beckmesserische Shitstormaufkommen im Web thematisieren und überlassen das Lamentieren darüber getrost dem herrschenden Servicejournalismus (als dem Servicejournalismus der Herrschenden). Wenden wir uns stattdessen dem weniger bekannten Skandalon der Polizeiverfolgungsjagden zu. Der eitle Ehrgeiz der Polizei, Täter auf frischer Tat zu schnappen, führt bisweilen zu abenteuerlichen Autohetzjagden auf Autobahnen und Landstraßen, wobei die Verfolger schon mal mit 240 Sachen den Standstreifen entlangheizen, ohne Rücksicht auf die Verkehrsdichte und die damit verbundene Unfallgefahr. Zu Unfällen kommt es dann wegen der Panikreaktion der Verfolgten, bisweilen mit Todesfolge unbeteiligter Verkehrsteilnehmer. Nicht oft, aber immer öfter. Das Leben Unbeteiligter ist unseren Freunden und Helfern offenbar weniger wichtig als die Sicherstellung von Diebesgut. Und es gibt gegen diesen kompletten Irrsinn offenbar weder Paragraphen noch einen Richterspruch, der dem Treiben Einhalt gebietet.

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