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Wilde Wiese statt Englischer Rasen
ОглавлениеMacht super wenig Arbeit
Peter Rasch: Unser Rasen: schön dicht, dunkelgrün, kurz gemäht, maximal ein Dutzend verschiedene Gräser pro Quadratmeter und auf Dauer: LANGWEILIG (zumindest aus botanischer Sicht)! Und dann macht er auch noch einen Menge Arbeit.
Zum Glück findet bei vielen Gärtnern gerade ein Umdenken statt: wenn schon Wiese, dann ökologisch wertvoll. Denn unsere Insekten machen sich rar. Wir brauchen im Garten also Flächen, auf denen sie ausreichend Nahrung und Brutmöglichkeiten finden. Die schlaue Antwort darauf ist die Kräuterwiese. Und das goldene Krönchen auf dem Ganzen: MEHR FREIZEIT!
Der „wilde“ Rasen wird nur viermal im Jahr gemäht, mit der Sense oder dem Freischneider. Düngen fällt ganz aus, weil die Kräuter mageren Boden lieben. Außerdem kommt mit einer Kräuterwiese Farbe in die Welt. Kurzum: ein sehr wertvoller Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht.
Ein Rasen mit wilden Kräutern ist fast noch einfacher anzulegen als herkömmlicher Rasen. Lockern Sie den Boden leicht auf und befreien Sie ihn von Unkraut. Jetzt brauchen Sie noch die richtige Mischung: Sie sollte möglichst aus etwa 20 verschiedenen Gräsern und Wildkräutern bestehen. Da ahnt man doch schon, wie es an einem warmen Sommerabend duften wird, oder?
Meine Lieblingskräuterwiesenmischung: Wiesen-Rispengras, Horst-Rot-Schwingel, Haarblättriger Rot-Schwingel, Gewöhnlicher Rot-Schwingel, Raublättriger Schaf-Schwingel, Rotes Straußgras, Deutsches Weidelgras, Gewöhnliches Rispengras, Magerwiesen-Margerite, Kleine Braunelle, Wiesensalbei, Breitblättriger Thymian, Heide-Nelke, Gewöhnlicher Hornklee, Mittlerer Wegerich, Kleiner Wiesenknopf, Inkarnat-Klee, Steifhaariger Löwenzahn, Gemeine Schafgarbe, Wiesen-Flockenblume, Kleinköpfiger Pippau, Herbst-Löwenzahn, Hopfenklee, Frühlings-Fingerkraut, Wiesenklee, Gänseblümchen, Wiesen-Labkraut, Echtes Labkraut
Wilde Gräser und Blumen – eine Augenweide und Tummelplatz für Bienen und andere nützliche Insekten
Achten Sie darauf, dass das Saatgut aus Ihrer Region stammt, denn nur heimische Pflanzen sind angepasst und dadurch widerstandsfähig. Es bringt also nichts, die Alpenwiesenmischung an der Ostsee auszusäen.
Apropos aussäen: Am günstigsten dafür sind Mai und Juni oder September und Oktober. Dann sind weniger andere Samen unterwegs und unsere Pflänzchen haben die besten Voraussetzungen, um sich auszubreiten.
Je nach Mischung wird die Kräuterwiese bis zu 40 Zentimeter hoch. Die Blütezeit ist von Juli bis Oktober, dann wird Ihr Garten in ein farbenfrohes Blumenparadies verwandelt. Für Sie – aber auch für Insekten und heimische Singvögel.
Die Wildkräuter- und Wildgraswiese macht sehr wenig Arbeit, denn man lässt sie einfach wachsen. Viermal im Jahr wird nur gemäht und das dann mit der Sense oder dem Freischneider, weil das Gras für einen Rasenmäher natürlich zu lang ist.