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„Welche Rasensaat ist für mein Grundstück die richtige?“
ОглавлениеPeter Rasch: Das ist die erste und alles entscheidende Frage, denn schon beim Einkaufen sollten Sie genau wissen, was Sie benötigen. Für jeden Standort gibt es die passende Sorte – Bodenverhältnisse und gewünschte Nutzung spielen eine wichtige Rolle. Da lässt sich einiges falsch machen. Im schlimmsten Fall sieht der neu angelegte Rasen nach einem Jahr schlechter aus als der alte. „Fragen kostet nix!“, hat Oma immer gesagt. Lassen Sie sich also von einem Fachmann beraten.
Die Mischung macht’s
Günstige Rasenmischungen sind oft eine Wundertüte. Aussagen wie „strapazierfähig“, „besonders trittfest“ oder „pflegeleicht“ müssen nicht viel heißen. Mit Billigmischungen können Sie die neue Rasenfläche vielleicht zum halben Preis anlegen und meistens wird sie sogar ruckzuck grün. Das ist so, weil oft Grassorten genutzt werden, die eigentlich als Futtergras gezüchtet worden sind. Die wachsen schnell, vertragen aber wöchentliches Mähen überhaupt nicht. Am Ende des Sommers weist der Rasen darum große Löcher auf. Die frei gewordenen Plätze nehmen Wildkräuter wie Löwenzahn in Beschlag – die sind dann im Gegensatz sogar sehr widerstandsfähig.
Gute Rasenmischungen sind teurer, denn die Produktion ist aufwendig. Die Grassorten für das Lieblingsgrün sollten trockenresistent sein, langsam wachsen und spät blühen. Aus solchen Sorten Samen zu gewinnen, dauert, und die Erträge sind wesentlich geringer als bei Futtersorten.
Wer eine Qualitätsmischung kaufen will, sollte unbedingt auf die Bezeichnung „RSM“ (Regelsaatgutmischung) achten. Es gibt 21 verschiedene Regelsaatgutmischungen (die Liste finden Sie auf Seite 139). Eine Mischung, die diese Bezeichnung trägt, wurde von unabhängigen Labors getestet. Das Qualitätssiegel garantiert, dass sie auch wirklich zum gewünschten Nutzungszweck passt.
Anpfiff auf dem Lieblingsgrün
Rasentypen
Für eine sonnige Fläche ist der gewöhnliche Gebrauchsrasen Standard. Ist das Grundstück eher schattig, sollten Sie eine Schattenrasenmischung aussäen. Bei intensiver Nutzung empfiehlt sich ein Sport- und Spielrasen, für Liebhaber des Englischen Rasens eine Zierrasenmischung.
Gebrauchsrasen: robust und pflegeleicht, hohe Trockenverträglichkeit, geringer Pflegeaufwand. In der Wachstumsphase sollten Sie einmal pro Woche mähen, in den Sommermonaten reicht es alle zwei Wochen.
Schattenrasen: kommt mit wenig Sonne gut zurecht. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt er allerdings sehr schlecht. Haben Sie nur ein paar dunkle Ecken im Garten, sollten Sie auch nur dort Schattengräser aussäen und auf der übrigen Fläche normales Saatgut verwenden.
Sport- und Spielrasen: besonders robust gegenüber Belastungen, der Pflegeaufwand ist allerdings ein wenig höher. Der Rasen muss auch im Sommer im Wochenrhythmus gemäht werden.
Zierrasen: sollte am Anfang sehr behutsam gepflegt werden. Spielende Kinder oder Gartenmöbel sind in den ersten zwei Jahren Gift für die empfindlichen Gräser. Danach ist die Grasnarbe aber dicht und besonders trittfest. Alle fünf bis sieben Tage sollte der Rasennäher zum Einsatz kommen – regelmäßig düngen! Das Saatgut braucht mindestens 15 Grad Bodentemperatur zum Keimen, Aussaat frühestens Anfang Juni.