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Zehn Gartenmythen, die sich hartnäckig halten

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1. „Mit dem Saatgut nicht sparsam sein, dann wird das schon.“ STOPP! Ein klassischer Irrglaube beim Anlegen eines neuen Rasens. Nehmen Sie zu viel Saatgut, behindern sich die Graspflanzen gegenseitig beim Wachstum. Außerdem kommt es schneller zu Pilzbefall. Viel wichtiger ist, dass Sie in gutes Saatgut investieren, das zu Ihrem Boden und zu Ihren Bedürfnissen passt.

2. Gießen – ja, aber … Besonders in der ersten Wachstumsphase, in der die Wurzelsysteme noch nicht vollständig entwickelt sind, ist eine regelmäßige Wasserversorgung superwichtig. Allerdings gilt auch hier: Viel hilft nicht viel. Meinen Sie es zu gut, entsteht Staunässe, die den jungen Wurzeln eher schadet.

3. Regeln wie: „In der dritten Aprilwoche kommen die Kartoffeln in den Acker“ können richtig in die Hose gehen. Denn manchmal hat der Winter einfach Probleme, loszulassen, oder der Klimawandel verschiebt die Wachstumsphasen der Pflanzen. Besser, Sie orientieren sich am phänologischen Kalender.

4. Es hält sich nach wie vor hartnäckig die alte Gärtnerweisheit: „Der Agapanthus liebt es, eng im Topf zu stehen. Erst wenn er ihn selbst sprengt, muss er umgetopft werden.“ Wir sagen: Lieber rechtzeitig in den neuen Topf, denn auch der Agapanthus braucht Nährstoffe. Wenn er frische Erde bekommt, blüht er nämlich plötzlich mit 20 Blüten, anstatt nur mit zweien. Vielleicht steckt hinter dem Mythos auch ein bisschen gärtnerische Faulheit, denn die Dinger sind nur mit äußerster Kraftanstrengung aus dem Topf zu bekommen.

5. Eine alte Schnittregel besagt: „Den Obstbaum so schneiden, dass man einen Hut durchwerfen kann“, das heißt: Man soll alles rausschneiden, was nach innen wächst. Das nehmen Gärtnerfreunde aber oft zu wörtlich und schneiden alles heraus, was in der Mitte wächst. Das aber jagt den Hauptast immer weiter nach außen, sodass der Obstbaum schief wird. Im Gegenteil: Neue Triebe weiter unten am Hauptast stehen lassen, im ersten Jahr kürzen, sodass sie sich verzweigen, dann erhält man zusätzlich zur Hauptkrone noch ein oder zwei kleinere Kronen, die vom Hauptast weiter unten abgehen, und kann die Früchte bequem im Stehen ernten.

6. „Die Obstbaumsorte bestimmt die Wuchshöhe.“ Falsch, es ist die Veredelungsunterlage: Bei einem Baum ist die Wurzel mit all ihren Verzweigungen im Boden in der Regel genauso groß wie die Krone. Damit ist auch klar, dass diese Unterlage, die aus der Wurzel und einem Teil des Stamms besteht, beeinflusst, wie ausladend sich die Krone entwickelt. Bei einer schwachwüchsigen Unterlage wird auch der Baum klein bleiben.

7. „Wenn die Pflanzen aus dem Winterlager kommen, brauchen sie Sonne, um wieder zu wachsen.“ Haaaalt! Bitte nicht gleich in die pralle Sonne stellen – sogar tropische Pflanzen wie Palmen können in der Frühlingssonne verbrennen. Nach dem Winterlager sind mindestens 14 Tage Eingewöhnung im Schatten angesagt.

8. „Wenn die Frühblüher verblüht sind, kommen sie raus aus dem Beet.“ Das ist nicht zu empfehlen. Die vertrocknete Blüte bedeutet zwar, dass die schönste Zeit vorbei ist, aber in der Pflanze laufen noch immer lebensnotwendige Prozesse ab: Die Blätter betreiben noch Fotosynthese und lagern Nährstoffe in der Zwiebel ein. Die benötigt die Pflanze, um im kommenden Jahr wieder auszutreiben. Erst wenn die Speicher gefüllt sind, vertrocknen auch die grünen Blätter. Dann wird die Zwiebel aus dem Beet geholt und bis zum Herbst eingelagert.

9. „Einmal im Jahr muss ich umgraben“ – FALSCH und zwar fett gedruckt. Es ist richtig, dass Sie eine Fläche intensiv bearbeiten müssen, um sie urbar zu machen. Das Problem am Umgraben ist aber, dass die Erdschichten völlig durcheinandergewürfelt werden. In den oberen Schichten leben sauerstoffliebende Mikroorganismen und Kleinstlebewesen. Wenn Sie umgraben, werden diese in 20 Zentimeter Tiefe verschüttet und überleben das vielleicht nicht. Danach muss sich das Bodenleben erst wieder neu sortieren und organisieren, was Ihren Garten nicht voranbringt. Besser ist es, mit der Grabegabel in den Boden zu stechen, ihn leicht anzuheben und dabei aufzulockern, so bleiben die verschiedenen Schichten des Bodenlebens in ihrer Struktur erhalten.

10. „Zwiebeln muss man knicken, damit sie größer werden, dann steigt der Pflanzensaft nicht in die Blätter und die Zwiebel wird schön groß“ … ist nicht richtig. In der Wachstumsphase ist es nämlich eher so, dass Nährstoffe in den grünen Blättern gebildet und in die Zwiebel transportiert werden. Knicken wir das Grünzeug, wird dieser Weg also unterbrochen. Die Zwiebel leitet dann eine Notreife ein. Sie wächst aber nicht mehr und ist auch nicht so gut lagerfähig.

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