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Warum ich Lost Places fotografiere

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Sehr oft werde ich gefragt, warum ich eigentlich Lost Places fotografiere und wie ich dazu gekommen bin. Hierzu hat sicher jeder Fotograf, der sich verlassenen Orten widmet, seine ganz eigene Geschichte. Es lässt sich jedoch nicht leugnen, dass jeder, der einmal damit begonnen hat, von der Schönheit verlassener Orte in den Bann gezogen wird und ständig auf der Suche nach neuen spannenden, atemberaubenden Orten ist.

Bei mir hat die Faszination für alte, morbide Gebäude bereits in der Kindheit begonnen. Meine Eltern haben mich als kleinen Jungen oft auf Burgen im Voralpenland und in den Alpen mitgenommen, und meine Begeisterung für Burgen und alte Gemäuer hat da wohl ihren Ursprung. Als Jugendlicher erkundete ich das »Weingut I«, einen Rüstungsbunker des Nazi-Regimes in der Nähe meines Heimatortes. Die Anlage war als unterirdische Fabrik zum Bau von Messer-schmidt-Flugzeugen geplant, konnte aber vor Kriegsende nicht mehr fertiggestellt werden.

Den Alliierten gelang die Sprengung der Anlage bis auf einen Stahlbetonbogen, der heute noch mitten im Wald steht. Das ganze Gelände lädt geradezu zum Erforschen ein. Überall liegen Bogenreste, unter denen sich Hohlräume bilden, in die man hineinkriechen kann.


Sony A300, 18 mm, (1/1000, 1/640, 1/400, 1/250, 1/160, 1/100, 1/60 s), f/5, ISO 100

Hier machte ich meine ersten Lost Places-Fotos mit meiner ersten Kamera, einer Sony A300, und im »klassischen« HDR-Stil: mit Halos, Unschärfen, Verwacklungen, Überschärfung, überdrehten Farben und voll aufgezogenem Kontrastregler. Aber so hat fast jeder Lost Places-Fotograf mal angefangen. Heute, Anfang 2016 – sieben Jahre später und nach unzähligen Fotoexkursionen zu Lost Places in halb Europa, zwei Buchveröffentlichungen, einigen Ausstellungen und meinem ersten Galerie-Engagement – kann ich sagen, dass ich meinen Stil deutlich weiterentwickelt habe (und auch noch weiterentwickle).

Lost Places fotografieren

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