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Was macht für mich ein gutes Lost Places-Foto aus?

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Was ist ein gutes Lost Places-Foto? Diese Frage lässt sich wohl wie alles, was dem persönlichen Geschmack untergeordnet ist, nicht pauschal beantworten. Für mich ist es sehr wichtig, dass das Bild eine Stimmung erzeugt. Ich versuche, bei meinen Bildern dem Betrachter dasselbe Gefühl zu vermitteln, das ich bei der Aufnahme des Motivs vor Ort hatte. Dazu gehört es, die Lichtstimmung so exakt wie möglich wieder ins Bild zu bringen. Der Betrachter soll zum Nachdenken angeregt werden. Ich biete ihm hierfür das Szenario und den Schauplatz – er macht sich darin seine eigenen Gedanken und spielt sein eigenes Kopfkino ab.


Nikon D800, 18 mm, (1/15, 1/5, 0,6, 2, 6 s), f/7.1, ISO 100


Nikon D800, 24 mm, (1/40, 1/13, 1/4, 0,8, 2,5, 8, 25 s), f/3.5, ISO 200

Es gibt eine Vielzahl von Punkten, die für mich ein gutes Lost Places-Bild ausmachen, ohne dass ich damit gleich einen pauschal anwendbaren Kriterienkatalog aufstellen möchte:

1 Ich vermeide stürzende Linien (außer bei bewusstem kreativen Einsatz, um z.B. extreme Größe zu übermitteln).


Nikon D800, 14 mm, (1/60, 1/50, 1/13, 0,3, 1,3 s), f/8, ISO 100

2 Ich belichte und entwickle meine Bilder so, dass in den hellsten und dunkelsten Stellen des Bildes immer noch ein wenig Zeichnung zu sehen ist. Ich vermeide also das »Ausbrennen« bzw. »Absaufen« von Details (es sei denn, ich setze dies bewusst als Stilmittel ein). Oft kommt dazu eine HDR genannte Technik zum Einsatz, die ich später noch erläutere.


Nikon D800, 14 mm, (1/25, 1/6, 0,6, 2,5, 10 s), f/4, ISO 500

3 Die Lichtstimmung allgemein ist mir sehr wichtig, also achte ich bereits beim Fotografieren darauf. Ich versuche, die Stimmung vor Ort in mich aufzusaugen, damit ich mich später daran erinnern kann. Ich muss diese Stimmung bei der Nachbearbeitung aus dem Gedächtnis heraus zurück ins Bild bringen.


Nikon D800, 18 mm, 30 s, f/3.2, ISO 500


Nikon D800, 18 mm, 13 s, f/3.2, ISO 500

4 Ich fotografiere ein Motiv – siehe die beiden folgenden Bilder – aus der Perspektive, die es am besten zur Geltung bringt.


Nikon D800, 24 mm, (1/80, 1/25, 1/8, 0,4, 1,3, 4 s), f/8, ISO 100


Nikon D800, 19 mm, (1/25, 1/8, 0,4, 1,3, 4 s), f/8, ISO 100

5 Ich vermeide bereits beim Fotografieren einen schiefen Horizont. Er lässt sich in Photoshop zwar zu 100 % ausgleichen, jedoch verliere ich durch den nötigen Beschnitt Teile der Bildränder sowie etwas Qualität.


Nikon D700, 24 mm, 0,6 s, f/8, ISO 1000


Nikon D700, 24 mm, 0,6 s, f/8, ISO 1000

6 Gibt es in der Architektur vor Ort besondere Formen, setze ich sie abstrakt in Szene. Zum Beispiel ergibt der Blick nach oben oft völlig neue Blickwinkel und Eindrücke.


Nikon D800, 14 mm, (1/1250, 1/400, 1/125, 1/40, 1/13 s), f/8, ISO 100


Nikon D800, 14 mm, (1/6, 0,6, 2,5, 10, 40 s), f/8, ISO 100

7 Ich vermeide ungewollte Flares. Flares – auch Lensflares oder Blendenflecken genannt – entstehen, wenn starkes Licht durch gering vergütete oder oft auch nur dreckige Linsen fällt. Sie sollten sie nach Möglichkeit schon bei der Aufnahme vermeiden. Wollen Sie Lensflares bewusst als Stilmittel einsetzen, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden.


Nikon D700, 24 mm, 1/320 s, f/13, ISO 200


NIKON D800, 14 mm, 1/4 s, f/8, ISO 100

8 Ich nutze in der Nachbearbeitung nicht zu viel und nicht zu wenig HDR. Was dies genau heißt, erkläre ich Ihnen im nächsten Abschnitt.


Sony A300, 20 mm, 1/320 s, f/8, ISO 100


Nikon D800, 17 mm, 8 s, f/8, ISO 250

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