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Francesca Tardea, ältere Schwester von Amanda, reist alleine zur Beerdigung Amandas an.

Der Rest der Familie bleibt in Italien – auch aus Trotz. Die Famiglia war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass Amanda in der Heimat ihre letzte Ruhe finden soll, doch Horst Kramer hat sich anders entschieden.

Der Kontakt Francescas zu ihrer Schwester hatte sich über die Jahre zunehmend reduziert. Seit Amanda in Deutschland lebte, telefonierten die beiden höchstens einmal im Monat miteinander, ab und an schrieben sie sich einen längeren Brief.

Dass Francescas Schwester Italien für immer verlassen hat, konnten viele Mitglieder der Familie nicht verstehen.

Der Clan der Scirellis und Tardeas ist wohlhabend, in Norditalien hoch angesehen, man verfügt über Grundbesitz und viele Familienmitglieder arbeiten in bedeutenden Positionen in Politik und Wirtschaft.

Trotzdem hat sich Francescas Schwester Amanda dafür entschieden, ihr Leben an der Seite Ihres Mannes in Köln zu verbringen.

Horst Kramer ist Inhaber eines Malereibetriebes, eines kleinen Familienbetriebes, gegründet von seinem Vater Friedrich. Er ist der einzige männliche Nachkomme Friedrich Kramers und bringt es nicht über das Herz, den Betrieb aufzugeben und seine Heimatstadt zu verlassen.

Der Melaten-Friedhof ist der Zentralfriedhof von Köln. Er liegt im Stadtbezirk Köln-Lindenthal.

Der „hoff to Malatan“, der 1243 erstmals urkundlich erwähnt wird, ist ursprünglich ein Heim für Kranke und Aussätzige, Am 29. Juni 1810 weiht der Dompfarrer Michael Joseph DuMont den Melaten-Friedhof ein. Das erste Begräbnis findet hier am 1. Juli 1810 statt (25).

Francesca Tardea steht nach der Beisetzung noch eine Weile am Grab ihrer Schwester. Sie möchte allein von ihr Abschied nehmen und hat die Einladung Horst Kramers zum obligatorischen Trauerkaffee nach der Beerdigung abgelehnt.

Gesenkten Hauptes betet Francesca für die verstorbene Schwester. Sie muss an gemeinsame Kindheitserinnerungen denken, an die Urlaube am Lago di Garda oder auf dem Bauernhof, an manche Streiterei um Nichtigkeiten, an die ersten Männerbekanntschaften, die beide machten.

Amanda war erst 57 Jahre alt – kein Alter zum Sterben eigentlich.

Behutsam legt Francesa Tardea eine Gerbera, Amandas Lieblingsblume, auf das frische Grab.

„Dio ti benedica. Gott segne Dich“, verabschiedet sich Francesca ein letztes Mal von ihrer Schwester.

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