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In Jugoslawien wird derweil der nächste Umzug ins „gelobte Land“ vorbereitet. Davor Krupcic, Bruder des sechs Jahre älteren Borna, wird gleichfalls seine Zelte in der Heimat abbrechen und dem Ruf Deutschlands nach Arbeitskräften folgen. Die Produktion im Ford-Werk Köln läuft blendend, Borna Krupcic hat sich durchaus bewährt, sodass Kurt Fröhlich, Produktionsleiter und Chef Bornas, dessen Wunsch, seinen Bruder nach Köln zu holen, nachkommt und Davor Krupcic eine Stelle anbietet.

Davor kann es kaum erwarten, mit seinem Bruder in der großen deutschen Firma zu arbeiten. Er vergöttert Borna, ist dieser doch genau so, wie er gern wäre, aber nicht ist. Groß und stark, ein guter Sportler, selbstbewusst, bei allen beliebt, beruflich erfolgreich.

Davor selbst ist eher schüchtern und zurückhaltend und hat bislang im Leben nicht viel erreicht. Er lebt mit sechsundzwanzig Jahren noch bei den Eltern, hat keine Freundin und vor kurzem den Job verloren.

Lange hat sich Davor geziert, seine Heimat zu verlassen und als Gastarbeiter in Deutschland sein Geld zu verdienen. Jetzt, wo er in der gleichen Firma wie sein Bruder arbeiten und sogar erst einmal bei diesem in der Wohnung leben darf, ist er endlich dazu bereit.

Enver Krupcic hilft seinem Sohn, die Sachen für den Umzug zu packen.

„Davor, willst Du diese Kiste mit den Büchern wirklich mitnehmen?“

„Borna hat einen Keller!“

„Denkst Du wirklich, Du findest die Zeit, zu lesen?“

„Papa...“ „Fühlt sich das für Dich nicht an, als würden wir Dich verlassen, einer nach dem anderen“.

„Ihr tut das Richtige, glaub' es mir. Das ist das Beste für Eure Zukunft.“

„Vielleicht zwei, drei Jahre, Papa, dann kommen Borna und ich zurück.“

„Ich bin mir gar nicht sicher, dass Borna zurückkehren wird.“

„Wie kommst Du darauf?“

„Er will ja Ana und die Kinder nach der Grundschule zu sich holen. Deutschland hat viel zu bieten, gerade auch für junge Menschen. Gut möglich, dass die Kinder und auch Ana am Ende gar nicht zurückwollen.“

„Aber Borna will zurück – bestimmt!

„Er hat einen guten Job bei Ford. Den gibt man nicht so einfach auf.“

„Mag sein. Aber ich – ich komme zurück, Papa. Auf jeden Fall.“

„Warts mal ab. Vielleicht gefällt Dir die Arbeit so gut, Du lernst in Deutschland auch ein Mädchen kennen und willst gar nicht mehr weg.“

„Nein, Papa. Ich komme zurück nach Hause.“

„Die Tür steht Dir jederzeit offen, mein Sohn.“

Vendetta Colonia

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