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Felix

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Nach einem geselligen Abend in der Hotelbar, einem unerwartet lehrreichen Rest des Seminars und einer überraschend staufreien Heimreise kam ich am Montagmorgen gut gelaunt zur Arbeit und staunte ein wenig über die verblüffte Reaktion meiner Kollegen. Hatte ich tatsächlich so lange nicht mehr gelacht und Späße gemacht? Wie es aussah, hatte Lukas recht, und ich hatte mich nach der Trennung von Steffi stärker verändert, als ich dachte. Doch den Gedanken an sie verdrängte ich schnell, ehe die schlechte Laune zurückkehrte. Stattdessen machte ich mich mit Schwung an die Arbeit.

In der Mittagspause setzte ich mich draußen vor der Praxis in die Sonne und checkte auf meinem Smartphone die Nachrichten, die in der Zwischenzeit eingegangen waren. Hauptsächlich waren es Anfragen von Freunden, ob ich am kommenden Wochenende nicht dieses oder jenes mit ihnen unternehmen wollte, wobei ich prompt an Lukas‘ Worte denken musste. Von wegen komischer Einsiedler!

Mit einem zufriedenen Lächeln antwortete ich meinen Leuten, dass ich diese Woche leider schon verplant war, aber gerne ein anderes Mal darauf zurückkommen würde.

Als ich schließlich einen Blick in mein E-Mail-Postfach warf, erstarrte ich. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Hatte ich diesem verdammten Makler nicht deutlich genug zu verstehen gegeben, dass wir wirklich nur am Samstagmorgen Zeit hatten, weil Lukas zu weit weg wohnte, um innerhalb der Woche herzukommen? Und jetzt war dem werten Herrn angeblich etwas dazwischengekommen, und er fragte, ob wir uns nicht doch schon am Freitagabend treffen konnten. Er wäre auch zu einem späten Termin außerhalb der normalen Zeiten bereit. Na, wie gnädig!

Ich stieß geräuschvoll die Luft aus und überlegte, ob Lukas in dieser Woche Früh- oder Spätschicht hatte. Wenn er Frühschicht hätte, könnte es funktionieren. Wenn nicht, dann würde sich der Verkauf des Hauses weiter verzögern.

Ziemlich angepisst wechselte ich zu WhatsApp und schrieb Lukas: Ruf mich bitte mal an, sobald du kannst! Dringend!

Doch ich wartete vergeblich. Bis nachmittags um vier hatte er meine Nachricht nicht einmal gelesen, obwohl er entweder um diese Zeit längst zu Hause war oder sie vor der Arbeit noch gesehen haben musste.

Weitere zwei Stunden später, als ich selbst Feierabend machte, hatte ich die Faxen dicke und rief ihn an, auch auf die Gefahr hin, ihn mitten in der Schicht zu erwischen.

„Der angerufene Teilnehmer ist momentan nicht erreichbar“, teilte mir eine Frauenstimme vom Band mit. „Wenn Sie eine Rückrufbenachrichtigung per SMS senden wollen, drücken Sie …“

Shit! Frustriert unterbrach ich die Ansage und schickte Lukas selbst eine Nachricht. Aber den Rest des Abends wartete ich weiterhin vergeblich auf eine Antwort.

Im Stillen verfluchte ich meinen unzuverlässigen Bruder, der sich wahrscheinlich gerade irgendwo vergnügte und bloß keinen Bock auf mich und diesen langweiligen Organisationskram hatte. Ärgerlich scrollte ich unsere letzten Chats bei WhatsApp durch, bis ich einen Hinweis darauf gefunden hatte, dass er in seiner zweiten Woche in der neuen Firma Spätschicht gearbeitet hatte. Demnach hatte er diese Woche Frühschicht, und wenn er sich bis morgen früh nicht gemeldet hatte, würde ich dem Makler für Freitagabend zusagen. Dann musste Lukas sehen, dass er herkam, egal, was er sonst geplant hatte.

Punkt! Aus! Ende der Durchsage!

Dieses viel zu laute Schweigen

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