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Eine Frage des Verschleißes

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Nach der Diagnose einer Arthrose stellt sich die Frage nach dem Stadium. Hier wird zwischen dem Grad des Knorpelabbaus bzw. der Knochenschädigungen und dem der Beeinträchtigungen unterschieden. Beide können erheblich voneinander abweichen. Fest steht: Sie können noch so viele Röntgen-, MRT- oder CT-Bilder von Ihren Gelenken aufnehmen lassen (siehe S. 37), auf denen sich der Gelenkspalt eindeutig messen lässt und teilweise auch Schäden am Knochen zeigen. Diese sagen jedoch nur wenig darüber aus, wie sehr die Arthrose Sie selbst belastet (siehe S. 54).


Stadium 1: Der Knochen sieht noch gesund aus, der Knorpel (hellblau) ist jedoch bereits brüchiger als üblich, in seiner Struktur verändert. Die Gelenkschleimhaut (dunkelblau) kann bereits gereizt sein. Hier lässt sich mit entzündungshemmender Lebensweise und behutsamer Bewegung noch viel tun, damit die Arthrose nicht voranschreitet.


Stadium 2: Die Oberfläche des Knorpels ist uneben und fasert sich auf. Auch die Gelenkschleimhaut hat durch Entzündungen Schaden genommen. Symptome wie Anlauf- oder Belastungsschmerz beginnen. Kleine Knorpeldefekte können jetzt noch ausheilen und mit muskelaufbauendem, die Gelenke entlastendem Training wird das Voranschreiten der Erkrankung gebremst.


Stadium 3: Der Gelenkspalt ist enger geworden, der Knochen hat sich verbreitert, um Lasten anders zu verteilen. Die Synovia fließt jetzt nicht mehr frei und kann den Knorpel weder ernähren noch schützen. Er schwindet zunehmend.


Stadium 4: Knochen reibt an Knochen, dieses gefürchtete Stadium nennen viele Knochenglatze. Im Knochen haben sich Verhärtungen (subchondrale Sklerosierungen) gebildet. Vom Gelenkspalt und Knorpel sind nur noch Reste vorhanden. Wenn beide ganz verschwunden sind, kann das Gelenk sich versteifen.

Studien zeigen immer wieder, dass manche Patienten, bei denen der Knorpel ganz abgetragen ist – also Knochen an Knochen reibt (das nennen viele auch Knochenglatze) –, nur leichte Schmerzen haben. Gleichzeitig finden sich Menschen mit lediglich geringen Knorpeldefekten, die dennoch jeder Schritt belastet und die keine Nacht mehr durchschlafen. Verwunderlich ist das nur auf den ersten Blick. Denn die Schmerzen entstehen nicht etwa im Knorpel selbst und auch nur selten im Knochen. Allerdings kann eine entzündete Gelenkinnenhaut heftig wehtun.

Aber nicht immer ist es der Knochen selbst bzw. die Gelenkinnenhaut, die schmerzen. In den meisten Fällen sind es die das Gelenk umgebenden Strukturen, namentlich Bänder, Sehnen, Faszien und Muskeln, die Schmerzsignale durch Ihren Körper senden.

Schuld daran sind unter anderem vorangegangene, nicht richtig ausgeheilte Verletzungen, die zu einseitiger Belastung führen, die gleichzeitig den Knorpelverschleiß fördert, oder auch Verspannungen infolge einer Schonhaltung. Das heißt aber auch: Wenn Ihre Muskulatur, Faszien, Bänder und Sehnen heilen dürfen bzw. aufgebaut werden, können sie Ihre Gelenke entlasten, und dann halten sich die Beschwerden oft in Grenzen. Selbst dann, wenn der Knorpel schon ein Stück weit abgetragen ist. Darum ist es so wichtig, den gesamten Bewegungsapparat zu stärken und regelmäßig auf gelenkschonende Weise aktiv zu sein. Denn Dehnung, Kräftigung und ein rundum aktives Leben können den Schmerz herunterregulieren. In Kapitel 4 ab S. 73 finden Sie viele Anregungen und Übungen, die Ihnen guttun werden.

Aktiv leben mit Arthrose

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