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Die drei Stadien der Arthrosebeschwerden

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Da die Bildgebung keine Aussagen zu Ihren tatsächlichen Beschwerden zulässt, sind viele Fachleute dazu übergegangen, die Arthrose-Stadien auch anders zu definieren als

stumme Arthrose komplett oder fast ohne Symptome (Stadium 1),

aktivierte Arthrose mit Entzündung im Gelenk (Stadium 2),

dekompensierte Arthrose mit anhaltenden Schmerzen (Stadium 3).

Die aktivierte Arthrose

Ist der Knorpel schon sehr geschädigt, neigt die Gelenkinnenhaut dazu, sich zu entzünden. Ein Gelenkerguss entsteht. Das Gelenk schwillt an, häufig ist es auch überwärmt und gerötet. Jede Bewegung schmerzt und fällt schwer. Die aktivierte Arthrose tritt schubweise auf, die Symptome dauern meistens zwei bis vier Wochen an.

Die meisten Patienten erhalten ihre Diagnose, wenn sie mit aktivierter Arthrose oder Dauerschmerzen zum Arzt gehen, also in Stadium 2 oder 3. Zwar kommt es auch im ersten Stadium gelegentlich zu Beschwerden, diese sind jedoch recht unspezifisch. Ein steifes, dickes Knie, ein dumpfer Schmerz in der Hüfte, geschwollene Finger, ein verspannter Nacken: Kennen wir das nicht alle? Solche Symptome können auch durch eine ungünstige Liegeposition, falsches oder zu schweres Tragen oder einen Luftzug kommen. Ist nach wenigen Tagen wieder alles vorbei, verblasst die Erinnerung. Arthrosen in Beschwerde-Stadium 1 werden darum meistens zufällig diagnostiziert: wenn die Orthopädin nach einem Sturz zur Sicherheit ein Röntgenbild anfertigt, bei der Musterung für die Bundeswehr oder bei einer OP-Nachsorge mit Bildgebung.

Ihre Arthrose kann Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte in Stadium 1 verharren, wenn Sie gelenkschonend leben und keine Erkrankungen, Unfälle oder andere Faktoren zu einer weiteren Schädigung von Knorpel und Knochen führen.

Häufig geht die Arthrose jedoch irgendwann in Stadium 2 über. Dann leben Sie mit den folgenden wiederkehrenden oder anhaltenden Beschwerden:

Anlaufschmerz: Wenn Sie von Bett, Sofa oder Arbeitsstuhl aufstehen, erinnern heftige Stiche, ein Pochen oder ein Reißen daran, dass etwas nicht stimmt. In Bewegung werden die Symptome allmählich erträglicher.

Belastungsschmerz: Bestimmte Bewegungsabläufe, zum Beispiel Treppenlaufen oder schweres Heben, verursachen heftige Beschwerden.

Ruheschmerz: In Stadium 2 und 3 hört der Schmerz überhaupt nicht mehr auf. Schonung allein hilft nicht, allenfalls Wärme oder Kälte, Wickel, Spritzen, Schmerzcremes oder -tabletten können lindern.

Für die ersten Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte mit der Arthrose gilt: Außerhalb der Phasen der aktivierten Arthrose kommen die meisten Betroffenen gut zurecht. Es ist noch immer möglich, den Verlauf zu bremsen – mit Bewegung (siehe S. 73), Physiotherapie, Ernährung (siehe S. 111), oft auch Medikamenten (siehe S. 131) und einem insgesamt gelenkfreundlichen Lebensstil (siehe S. 19). Der Alltag macht Spaß, Beruf und Familienmanagement sind meistens gut möglich.

Viele Patienten erreichen aber mit der Zeit Arthrosestadium 3, den Zustand der Dauerschmerzen. Doch auch hier gibt es immer mehr Möglichkeiten, eine gute Lebensqualität zurückzugewinnen. Mit einer maßgeschneiderten Schmerz- und Bewegungstherapie (siehe S. 27) können Sie dem operativen Gelenkersatz (siehe S. 153) lange vorbeugen – vielleicht sogar für immer.

Aktiv leben mit Arthrose

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