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Arthrose hat unterschiedliche Ursachen und viele Gesichter. Wundermittel, die allen helfen, gibt es nicht. Allerdings wird die Liste an Therapien und Lebensgewohnheiten, die sich gegen die Schmerzen bewähren, immer länger. So können Sie auch mit Arthrose ein aktives, erfülltes Leben führen.

In meiner Familie haben viele Personen eine Arthrose. Wird mir das auch passieren?

Tatsächlich gibt es eine erbliche Neigung. Aber: Neben den Genen teilen Familien oft auch den Lebensstil. Wenn Eltern und Kinder exzessiv Sport treiben, wenn alle Übergewicht haben oder wenn Großvater, Mutter und Tochter denselben gelenkbelastenden Beruf ausüben, dann ist es nur logisch, dass auch alle ein erhöhtes Arthroserisiko aufweisen. Das heißt im Umkehrschluss aber auch: Unabhängig von Ihren Genen haben Sie die Chance, im Beruf (siehe Kapitel 3, S. 63), in Bezug auf Sport (siehe Kapitel 4 ab S. 86) und in puncto Ernährung (siehe Kapitel 5 ab S. 111) die Weichen auf „gelenkfreundlich“ zu stellen und der Arthrose vorzubeugen bzw. ihr Voranschreiten zu verlangsamen.

Ich würde gerne mehr selbst tun, weiß aber nicht, wie.

Dieses Buch zu lesen, kann Ihr erster Schritt dazu sein. Denn Sie erhalten nicht nur Hintergrundwissen zur Entstehung unterschiedlicher Arthrosearten und zu Therapieansätzen, sondern auch Anregungen dazu, wie Sie mehr Gelenkfreundlichkeit in Ihren Alltag integrieren. Das Endlich-schmerzfrei-Programm, das in Kapitel 2 ab S. 40 vorgestellt wird, hilft Ihnen dabei, Ihre Strategie in Bezug auf Bewegung, Ernährung und Medikamente zu entwickeln. In sechs Wochen probieren Sie vieles aus und sammeln Erfahrungen. Danach wissen Sie, was Ihren Gelenken und Ihnen guttut – und was nicht.

Skifahren ist meine große Leidenschaft. Muss ich mit einer Hüftarthrose nun darauf verzichten?

Ski Alpin gilt als gelenkbelastender Sport – wer schon Arthrose hat, sollte nicht mehr damit anfangen. Doch erfahrene Skifahrer, die die Bewegungsabläufe verinnerlicht haben, müssen keinesfalls im Tal bleiben. Experten betonen: Mit fortgeschrittener Arthrose, ja selbst mit einem künstlichen Hüftgelenk, ist das Skifahren prinzipiell möglich. Achten Sie aber auf gute Vorbereitung – bauen Sie Ihre Muskulatur und Kondition gezielt auf. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Physiotherapeuten ab, was Sie noch tun können, um das betroffene Gelenk zu entlasten. Mehr zu Sport bei Arthrose verrät das Kapitel 4 ab S. 86 und mehr zum Gelenkersatz erfahren Sie in Kapitel 7 ab S. 153.

Manchmal schwillt mein Knie richtig stark an und tut sehr weh. Ist Schonung da nicht das Beste?

Tatsächlich sind die Wochen mit einer aktivierten Arthrose eine Zeit, in der Schonung sinnvoll ist. Denn jetzt ist Ihre Gelenkinnenhaut entzündet, vielleicht hat sich im Gelenk zusätzlich ein Erguss gebildet, zusätzlicher Druck würde die Heilung verzögern (mehr dazu: Kapitel 1, S. 35). Das Gebot der Stunde heißt also: Schonung, Kühlung, Entzündungshemmung (beispielsweise mit Schmerzmitteln aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika oder auch einer Schmerzspritze vom Arzt, siehe Kapitel 6 ab S. 131). Aber denken Sie daran: Sobald es Ihnen besser geht, tut Bewegung Ihren Gelenken ausgesprochen gut! Und auch im Sitzen können Sie Ihren Körper dehnen und kräftigen (Übungen dazu finden Sie in Kapitel 4 ab S. 92).

Meine Physiotherapeutin hat mir empfohlen, auf Fleisch zu verzichten. Hilft das wirklich bei einer Arthrose?

Tatsächlich machen viele Menschen, die von einer Arthrose betroffen sind, gute Erfahrungen damit, ganz oder teilweise auf Fleisch und Wurstwaren zu verzichten. Fleisch, vor allem Schweinefleisch, enthält nämlich viel Arachidonsäure. Diese Omega-6-Fettsäure fördert, im Übermaß konsumiert, Entzündungen und trägt zum Verschleiß der Gelenke bei. Allerdings lässt sich mit einer ins -gesamt entzündungshemmenden Ernährung (mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren und viel pflanzlicher Kost) ebenfalls viel erreichen – lesen Sie dazu Kapitel 5, ab S. 111. Dort finden Sie auch Tipps zum Abnehmen, denn wer Übergewicht reduziert, tut damit aktiv etwas gegen Arthroseschmerzen.

Bei akuten Schmerzen möchte ich nicht immer gleich Medikamente nehmen. Gibt es noch etwas anderes, das ich tun kann?

Zum Glück führen bei Arthrose viele Wege zur Schmerzlinderung – zum Beispiel Kälte- oder Wärmeanwendungen, Kohlwickel, Quarkpackungen, Akupunktur, Reizstrom und Blutegel. Viele Patienten finden zudem mit der Zeit heraus, welche Dehn- und Kräftigungsübungen, die trotz der Schmerzen möglich sind, bei ihnen bestimmte Beschwerden effektiv lindern. In den Kapiteln 3 und 4 sind zahlreiche nicht-medikamentöse Behandlungsansätze beschrieben, die sich bewährt haben. Einige können Sie zu Hause ausprobieren, andere sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Physiotherapeutin besprechen.

Ich habe gehört, dass Hyaluronsäurespritzen wahre Wunder vollbringen sollen. Stimmt das?

Leider nein. Zwar sind viele Patienten dadurch tatsächlich einige Monate lang schmerzfrei, denn Hyaluronsäure ist von Natur aus in der Gelenkschmiere enthalten. Die Injektion hilft, den Restknorpel zu schmieren und seine Zerstörung zu bremsen. Doch Ihr Körper baut die Hyaluronsäure wieder ab und sobald dies geschehen ist, kehren die Beschwerden zurück. Ebenfalls gut zu wissen: Ist die Arthrose bereits fortgeschritten und der Knorpel fast oder ganz abgetragen, kommt die Behandlung zu spät. Wenn Sie es wagen möchten, noch genug Knorpel haben und die Kosten von 250 bis 300 Euro nicht scheuen, sollten Sie unbedingt einen Arzt auswählen, der viel Erfahrung mit dieser Behandlung hat.

Aktiv leben mit Arthrose

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