Читать книгу Vier Pfoten unterm Weihnachtsbaum - Petra Schier - Страница 5
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Lieber Weihnachtsmann,
ich weiß, es ist erst November, aber ich dachte, wenn ich jetzt schon einen Wunschzettel an Dich schreibe, bist Du vielleicht noch nicht so beschäftigt und hast mehr Zeit. Und die brauchst Du bestimmt auch, weil es echt schwierig ist, meine Mama zu überreden, wenn man etwas will.
Ich möchte so gerne einen Hund haben, aber Mama sagt, das geht nicht, weil wir nur so eine kleine Wohnung haben. Und weil sie dann immer mit ihm rausgehen muss und sauber machen und so. Aber ich wünsche mir so sehr einen Hund! Bitte kannst Du sie nicht überreden, damit sie ja sagt? Ich habe mir auch das ganze Jahr schon ganz viel Mühe gegeben, brav zu sein. Echt! Ich hab immer mein Zimmer aufgeräumt (na ja, nicht immer, aber fast) und den Tisch gedeckt und die Spülmaschine ausgeräumt. Und beim Fußball bin ich auch richtig gut geworden. Tom sagt, ich bin der beste Stürmer in unserer Mannschaft. Ich mag Tom. Er ist ein richtig toller Trainer. Er hat sogar mal als Profi gespielt. Aber jetzt ist er Lehrer, was ich ein bisschen ätzend finde. Na ja, wenigstens Sportlehrer. Er ist total nett, und deshalb wollte ich Dich auch noch fragen, ob Du, wenn Du schon dabei bist, auch machen kannst, dass meine Mama und er sich mal kennenlernen. So richtig, meine ich. Mama hat ihn noch nie getroffen, weil ich immer mit Mario und seinem Papa zum Training fahre. Ich hab ja keinen Papa. Also, ich hab schon einen, aber der ist irgendwo in Amerika, jedenfalls sagt Mama das. Mir ist das egal, weil wenn er mich nicht mag, kann er ja bleiben, wo der Pfeffer wächst. So was sagt Marios Papa immer. Aber meine Mama ist, glaube ich, nicht gerne allein. Also ohne Mann, meine ich. Und weil ich auch gerne so einen Papa hätte wie Mario, hab ich mir überlegt, dass Mama und Tom gut zusammenpassen würden. Damit Du es gleich weißt, ich hab sie schon gefragt, ob sie mal mit ihm ausgehen würde. Zuerst hat sie gelacht, aber dann hat sie gemeint, sie möchte sich mit keinem Mann treffen. Ich glaube, sie ist noch immer sauer, weil mein Papa sie damals einfach sitzen gelassen hat, obwohl ich schon unterwegs war. Und jetzt mag sie gar keine Männer mehr. Das finde ich doof, weil sie doch Tom gar nicht kennt. Kannst Du mir da also auch noch helfen? Das fände ich echt cool. Ich stelle Dir auch wieder einen ganz großen Teller Plätzchen auf die Fensterbank, wenn Du Heiligabend bei uns vorbeikommst. Und wenn ich den Hund kriege, brauchst du mir auch gar keine anderen Geschenke mitzubringen. Außer vielleicht das neue Bundesliga-Jahrbuch und die neuen Fußballschuhe, die ich im Katalog gesehen habe.
Jetzt muss ich aber schnell noch meine Mathe-Hausaufgaben machen, bevor Mama aus dem Geschäft rauf kommt.
Ich hoffe, die E-Mail ist jetzt nicht zu lang.
Bis dann, dein Lukas
P. S. Es muss auch kein großer Hund sein.