Читать книгу Miss Laurels magische Mode - Pharah Seutter von Lötzen - Страница 11

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Tag der Abreise


Es kam der Freitag und Luise verabschiedete sich am Morgen von der ganzen Familie, die sich nach dem Frühstück auf den Weg zum Londoner Flughafen machen würde. Das dauerte ungefähr eineinhalb Stunden und danach wollten sie einen Flug am frühen Nachmittag nehmen.

Tina hatte sich den ganzen Morgen mit Mrs Morton gestritten, weil diese der Überzeugung war, dass man nicht den gesamten Inhalt von Tinas Kleiderschrank auf eine dreitägige Reise mitnehmen müsse.

Luise amüsierte sich dabei zuzusehen, wie Mrs Morton Kleidungsstücke zurück in Tinas Zimmer trug und diese sie nur Minuten später wieder in den Koffer stopfte.

Auch Luise hatte ihr Gepäck bereits an der Türe stehen, da Tante Laurel sie gleich nach der Schule abholen würde.

Mrs Morton setzte heißes Wasser auf.

„So“, meinte sie, nachdem sie den Wasserkocher eingeschaltet hatte. „Heute gibt es für alle nur Tee zum Frühstück. Wir können noch genug essen, wenn wir erst mal am Flughafen sind.“

„Falls wir den Flughafen überhaupt je erreichen“, fügte Mr Morton mit einem Seitenblick auf Tina zu, die schon wieder dabei war, ihrer Reisetasche unsinnige Beilagen zuzufügen.

„Wofür brauchst du denn die ganzen Beauty-Produkte?“, fragte Luise schnippisch. „Cousin Mortimer hat doch wegen Grippe abgesagt.“

Tina streckte Luise die Zunge heraus.

„Du weißt genau, dass ich an ihm nicht interessiert bin“, sagte sie.

Und das war nur verständlich. Mortimer trug altmodische Klamotten, hatte einen Streberlook und war so schrecklich wohlerzogen, dass es seinen eigenen Eltern fast schon wehtat. Luise liebte es Tina mit solcherlei Anspielungen auf die Palme zu bringen.

Mrs Morton wandte sich indessen dem Küchenschrank zu, um Teetassen herauszuholen. Sie stand mit dem Rücken zum Wasserkocher und Luise schrie gerade noch im richtigen Moment, sodass ihre Mutter zur Seite springen konnte.

Dann gab der Wasserkocher ein lautes Quietschen und Pfeifen von sich, mit dem er sich auf dem Plattenaufsatz zu drehen begann. Dampf stieg auf, Wasser blubberte, plötzlich kochte alles über und der Inhalt ergoss sich auf die Küchenanrichte.

Gerade, als die Mortons dachten, dem Spektakel sei ein Ende gesetzt, kam eine winzige Stichflamme aus der Steckdose geschossen, die den Stecker aus der Verankerung riss. Zurück an der Wand blieb ein schwarzer Rußschatten.

Wie gebannt starrte die ganze Familie auf den Fleck und wartete darauf, dass noch etwas geschah, aber es passierte nichts mehr.

Der Erste, der seine Sprache wiederfand, war Mr Morton.

„Ich glaube, wir benötigen einen neuen Wasserkocher“, bemerkte er trocken.

„Da hast du in der Tat Recht, Tom“, flüsterte Mrs Morton.

„Ich fahre Luise jetzt besser in die Schule und du schaltest inzwischen alle elektronischen Geräte ab.“

Sie atmete tief durch und stellte das Gepäck in ihren Wagen, der draußen vor der Tür parkte.

„Ich bin gleich zurück“, meinte sie.

Luise setzte sich ins Auto und ihre Mutter fuhr los.

Sie wirkte abgehetzt und als sie in der Schule ankamen, drückte sie Luise schnell einen Kuss auf die Stirn.

„Mach’s gut, Luise, bis Montag“, sagte Mrs Morton hastig.

„Dein Handy habe ich ausgeschaltet in deinen Koffer gepackt. Nimm es auf keinen Fall – auf gar keinen Fall – während des Schulunterrichts heraus.“

Luise nickte ernst, wunderte sich aber, wie aufgebracht ihre Mutter wegen des Mobiltelefons war.

Luise wollte noch etwas zu ihr sagen, doch da war Mrs Morton schon in ein Telefongespräch vertieft. Sie ging zurück zu dem Platz, auf dem sie ihr Auto geparkt hatte.

Luise verstand nur noch, dass Mrs Morton Tante Laurels Namen sagte. Sie packte ihren Reisetrolley und den Schulrucksack. Dann betrat sie das Schulgebäude.

Schon wieder so ein Tag der eigenartig begann, dachte sie.

Miss Laurels magische Mode

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